Globales PR-Agentur-Ranking: Branche erholt sich und wächst um elf Prozent

Der globale PR-Markt, gemessen den weltweit größten 250 PR-Agenturen, ist im Jahr 2021 um 10,6 Prozent gewachsen. Die Auswertung stammt von „PRvoke“, dem Nachfolgemedium des „Holmes Report“. Das in New York und London erscheinende Medium hat seine Zahlen auf Basis der Einreichungen von mehr als 400 PR-Unternehmen auf der ganzen Welt sowie auf Umsatzschätzungen für wichtige Agenturen, die sich gegen eine Einreichung entschieden haben, ermittelt. Die klare Nummer 1 bleibt Edelman, die mit einem Zuwachs von 17 Prozent auf einen Gesamtumsatz von knapp einer Milliarde US-Dollar kommen. Auch auf den Plätzen 2 bis 6 haben sich im weltweiten Ranking keine Änderungen ergeben, sie werden belegt von Weber Shandwick, BCW, FleishmanHillard, Ketchum und Brunswick.

Die Top 10 im globalen PR-Ranking von „PRvoke“. Die Angaben der in rot dargestellten Agenturen sind geschätzt. (Quelle: „Provoke“)

Das große Bild, das „PRvoke“ hier zeichnet, dürfte sicher stimmig sein. Doch inwieweit die Eigenangaben der Agenturen und die Schätzungen von „PRvoke“ zu wirklich validen Einzelergebnissen führen, bleibt letztendlich offen. Hinzu kommt, dass im Gegensatz zum Pfeffer-Ranking bei der Analyse von „PRVoke“ auch Umsätze mit Werbe- und Designdienstleistungen in den Angaben enthalten sein dürfen. Zudem sind die Zahlen von sieben Agenturen, die in den Top 10 platziert sind, geschätzt: Weber Shandwick, BCW, FleishmanHillard, Ketchum, Brunswick, MSL und Hill+Knowlton.

Vier deutsche Agenturen unter den Top 50

Zum Vergleich: Im PR-Agenturumsatz- und -Mitarbeiter-Ranking für den deutschen Markt haben Weber Shandwick, FleishmanHillard und MSL ihre Zahlen mit Testat gemeldet. Nicht teilgenommen haben hier BCW, Ketchum, Brunswick und Hill+Knowlton. Insgesamt sind 24 deutsche Agenturen im globalen Ranking der Top 250 gelandet. In die Top 50 haben es geschafft: Finsbury Glover Hering (Platz 8 / 394 Mio. US-Dollar Umsatz), mc group (13 / 297,7 Mio. US-Dollar), fischerAppelt (34 / 82,7 Mio. US-Dollar) und Serviceplan (45 / 58,45 Mio. US-Dollar).

Das globale Ranking von „PRvoke“ für die Top 250 ermittelt ein Umsatzwachstum von knapp elf Prozent. Somit hat die Branche auch gemessen an diesen Zahlen die Corona-bedingte Krise gut weggesteckt. Für den globalen Markt ist es nach Angaben von „PRovoke“ die erste zweistellige Wachstumsrate sein der globalen Finanzkrise vor mehr als einem Jahrzehnt.

Nachfrage nach PR-typischer Beratung gestiegen

Als Ursachen für die insgesamt gute Entwicklung werden verschiedene Faktoren genannt. Die PR-Branche als Ganzes habe im vergangenen Jahr ihr Potenzial in Bezug auf strategische Beratung, kreative Innovation und branchenspezifische Expertise ausgeschöpft. Darüber hinaus gebe es übereinstimmende Anzeichen für eine wiederbelebte Nachfrage nach Dienstleistungen wie Unternehmenskommunikation, Krisenberatung und Mitarbeiterkommunikation sowie für ein sektorales Wachstum in den Bereichen Gesundheitswesen, B2B und Technologie. Darüber hinaus sehe es so aus, dass eine breit angelegte Erholung des Verbrauchermarketings das Wiederaufleben der Branche in den letzten zwölf Monaten beschleunigt habe.

Globale PR-Agenturbranche: 18 Milliarden US-Dollar Gesamtvolumen

Was das Gesamtvolumen der globalen PR-Agenturbranche angeht, so schätzt „PRovoke Media“ den Umsatz auf rund 18 Milliarden US-Dollar, gegenüber 15,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020. Bei der Berechnung dieser Zahl sind auch die vielen PR-Agenturen berücksichtigt worden, die außerhalb der Top 250 liegen, sowie die große Anzahl kleinerer Unternehmen, deren Umsatzzahlen geschätzt worden sind.

„PR stellt ihren Wert als geschäftskritische Disziplin unter Beweis“

Paul Holmes, der Gründer von „Provoke“ kommentierte das diesjährige Ergebnis so: "In diesem Jahr verzeichnete die Branche ein robustes zweistelliges Wachstum und konnte damit etwaige Verluste mehr als wettmachen. Das ist nicht nur ‚Business as usual‘, das ist Public Relations, die ihren Wert als zunehmend geschäftskritische Disziplin auf breiter Front unter Beweis stellt."

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Personalien

Hirschler leitet Kommunikation und Marketing

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Targobank vertraut auf newskontor

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Neues Joint Venture für Krisenkommunikation

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Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

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Kürschner-Verlag wird 75

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Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

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Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Weg mit der Paywall

Kathrin Behrens Ihr kennt es: Ihr stolpert über einen Artikel, klickt ihn an, beginnt zu lesen. Sobald es spannend wird, ist Schluss. Eine Bezahlschranke, angelsächsisch „Paywall“, poppt auf. Von hier aus geht es nur mit einem langfristigen Vertrag weiter, it's Abo-Time: Rund 24,00 Euro kostet dieses digital bei der „Zeit“, 41,00 Euro bei der „FAZ“ und 43,00 Euro bei der „SZ“. Fixkosten, die ich meide. Ich finde Paywalls ätzend und wenig innovativ, sie verderben mir regelmäßig die Laune.

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Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.