Kommentare Kommentar zum Vorstandswechsel bei der DPRG: Es bewegt sich was
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) hat einen neuen Bundesvorstand. Die Neuwahlen am 14. Juni gingen geräuschlos über die Bühne. Als Nachfolger von Norbert Minwegen, der das Amt des Präsidenten neun Jahre bekleidete, wurde Nils Haupt (Foto © Hapag-Lloyd) gewählt, der die Unternehmenskommunikation der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd AG seit 2014 leitet. Der Übergang vom alten zum neuen Präsidium scheint bestens vorbereitet gewesen sein. Misstöne oder missliebige Stimmen waren im Vorfeld nicht zu vernehmen. Das ist nicht selbstverständlich in der Verbandswelt allgemein und auch nicht für die DPRG, in der es speziell in der weiter zurück liegenden Vergangenheit bei Vorstandswahlen zuweilen unschöne Zwischentöne gab.
Lob und Respektsbekundungen für den alten Vorstand, Vorschusslorbeeren für den neuen Vorstand. Man darf gespannt sein, ob die konstruktive Ruhe Berufsverband der PR- und Kommunikationsfachleute Bestand hat.
Die Voraussetzungen dafür scheinen gut zu sein. Der Geschäftsführende Vorstand besteht mit Clara Piroth und Sybille Höhne neben Schatzmeister Patrick Herrmann und Präsident Haupt zu 50 Prozent aus Frauen. Beisitzer des alten Vorstands machen weiter, neue sind hinzugekommen. Das hört sich einerseits nach Kontinuität an, andererseits nach Aufbruch und Neuanfang.
Gespannt darf man darauf sein, wann und an welchen Stellen die Handschrift des neuen Präsidenten erkennbar wird. Vorgänger Minwegen wurde vielfach gelobt für seine ruhige und zugewandte Art, Peter Szyszka bezeichnete ihn im besten Sinne des Wortes als Menschenfänger. Minwegen und seine Präsidiumsmitglieder haben den Verband konsolidiert.
Nils Haupt kündigte nun an, die Agenda des neuen Präsidiums sei ambitioniert. Man setze darauf, dass sich die DPRG noch stärker den großen kommunikativen Themen der Gegenwart und der Zukunft widmen werde. Im Podcast-Interview mit dem „PR-Journal“ (erscheint am 3. Juli) – so viel sei an dieser Stelle verraten – führte Haupt das weiter aus, man habe für die nächsten sechs Monate ein ehrgeiziges Programm aufgelegt.
Haupt erklärte, man stehe als Verband gut da, doch plane er eine Innovationsoffensive, was das Thema Kommunikation angehe. Man müsse von einem Kommunikationsverband erwarten, dass er kommunikativ besser aufgestellt sei als andere Verbände. Das lässt aufhorchen. Will die DPRG lauter werden?
Interessant dürfte auch sein, wie stark der neue Präsident seinen internationalen Blick in „seinen“ Verband einbringt. Haupt bewegt sich im Rahmen seiner beruflichen Tätigkeiten seit gut 20 Jahren sehr häufig auf internationalem Parkett. Auch bei diesem Thema, darf man gespannt sein, inwieweit die DPRG ihre vorwiegend nationale Perspektive möglicherweise ausweiten wird.
Also, es bewegt sich was rund um die DPRG, das ist nicht die schlechteste Nachricht.
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