MVFP folgt auf den VDZ: Zeitschriftenverleger organisieren sich neu

Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) ist Geschichte. Nach einem längeren Reformprozess haben sich mehr als 400 deutsche Zeitschriftenverlage jetzt im neuen Medienverband der freien Presse (MVFP) organisiert. Er vertritt künftig ihre medienpolitischen Interessen von über 400 Verlagen mit mehr als 7.000 Zeitschriften- und Medienangeboten und übernimmt die Funktion des VDZ, wie der Medienverband in Berlin erklärte. Bei der ersten Delegiertenversammlung verabschiedete der MVFP ein Bekenntnis zur Bedeutung der freien Presse für die Stabilität einer demokratischen Gesellschaft. Als erste Amtshandlung verabschiedeten die 42 Vertreterinnen und Vertreter deutscher Verlage auf der Delegiertenversammlung des neuen Verbandes ein umfassendes Bekenntnis zur Bedeutung der freien Presse für die Stabilität einer demokratischen Gesellschaft.

Der neue Vorstand des MVFP. Rudolf Thiemann (3.v.r.) von der Liborius Verlagsgruppe in Paderborn bleibt der Vorsitzende. (Foto: MVFP / Max Louis Koebele)

Angesichts der enormen Herausforderungen für die freie Presse in Europa und des russischen Angriffskriegs auf die junge Demokratie in der Ukraine, begleitet vom manipulativen Vorgehen der russischen Staatspropaganda, erklärten die Delegierten, das Selbstverständnis der im Medienverband vereinten Verlage sei es, ihren Beitrag zur „Freiheit der Meinungen und Vielfalt der Lebensentwürfe in unserer pluralistischen Demokratie“ zu leisten.

Die Delegiertenversammlung markiert den Abschluss der Reform der verbandlichen Organisation der Zeitschriftenverleger. Vorausgegangen war das jeweils einstimmige Mitgliedervotum in vier VDZ-Landesverbänden und den drei im VDZ organisierten Fachverbänden für einen gemeinsamen Bundesverband. Der neue Verband hat künftig fünf Landesvertretungen für die Regionen Bayern, Berlin-Brandenburg, Nord, Nordrhein-Westfalen und Südwesten; die spezifischen Interessen der Gattungen Fachmedien, konfessionelle Medien und Publikumsmedien werden in Fachvertretungen aggregiert.

Die Delegierten wählten in der hybrid durchgeführten Konferenz einstimmig ihr neues Führungsgremium. Es besteht aus Rudolf Thiemann (Liborius Verlagsgruppe) als Präsidenten des Medienverbands der freien Presse. Zusammen mit ihm besteht das exekutive Führungsgremium des Verbandes aus Holger Knapp (Sternefeld Medien), Detlef Koenig (mhp Medien), Bianca Pohlmann (Funke Mediengruppe), Lars Joachim Rose (Mediengruppe Klambt), Dr. Alfons Schräder (Heise Medien) und Philipp Welte (Hubert Burda Media).

„Wir haben als starke Gemeinschaft der Zeitschriftenverleger in politisch und gesellschaftlich herausfordernden Zeiten mit dem neuen Medienverband der freien Presse eine unternehmerische, ideelle und verlegerische Interessenvertretung unserer Branche geschaffen“, erklärte Dr. Rudolf Thiemann nach seiner Wahl. „Dafür danke ich allen unseren Kolleginnen und Kollegen für ihr kontinuierliches und wirkungsvolles Engagement in den vergangenen Jahren. Eine neue Ära in der politischen Interessensvertretung der freien Presse hat begonnen. Ich freue mich daher außerordentlich über das mir entgegengebrachte Vertrauen der Delegierten.“

„Mit der Delegiertenversammlung und der Wahl des Präsidiums kommt unsere Reform heute auch formal zum Abschluss: Der Medienverband der freien Presse tritt als neuer, integrierter Bundesverband und modern organisierte Interessensgemeinschaft an die Stelle des VDZ, mit kompakten und effizienten Strukturen sowie einem einheitlichen, fairen Mitgliedsbeitrag für alle unsere Mitglieder“, erklärte Detlef Koenig, Vizepräsident und Vorsitzender der Landesvertretung Südwest. „Der Medienverband wird die Belange seiner Mitgliedsverlage in Berlin, in Brüssel und gemeinsam mit den Landesvertretungen in den Bundesländern wirkungsvoll vertreten, die Interessen der Gattungen artikulieren und allen Mitgliedern eine bundesweit und regional auf sie zugeschnittene Servicepalette bieten.“

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