Christiane Schulz verlässt Weber Shandwick
Unverhofft kommt oft: Christiane Schulz (50), seit sechs Jahren CEO von Weber Shandwick in Deutschland und dort seit Januar 2018 Mitglied im EMEA Strategy Board, wird das amerikanische Agenturnetzwerk auf eigenen Wunsch verlassen. Bereits am 26. April wird ihr letzter Arbeitstag in ihrem Berliner Büro sein. Was sich auf den ersten Blick ausnimmt wie ein plötzlicher Abschied, ist nach Aussage von Schulz das Ergebnis einer länger währenden Überlegung – frei nach dem Motto: „Wenn es am schönsten ist, soll man gehen. Es wird Zeit für eine neue Herausforderung.“
Woran es tatsächlich gelegen und was ihre Überlegungen veranlasst hat, dazu hat Christiane Schulz sich nicht geäußert. Am mangelnden Erfolg wird es bei ihr, die seit dem Jahr 2017 im Ehrenamt auch Präsidentin der Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA) ist, nicht gelegen haben. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Als Schulz die Agentur im April 2013 übernahm erwirtschaftete die Agentur mit 113 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Honorarumsatz von 14,50 Millionen Euro. Im Jahr 2017 lag der bei über 20 Millionen Euro. Die jährlichen Wachstumsraten erreichten zwischen 6,8 und 9,4 Prozent.
Im Januar 2018 erfolgte dann außerdem die Berufung ins EMEA Strategy Board von Weber Shandwick. Damit war sie Teil des zehnköpfigen EMEA-Teams, das für die strategische Ausrichtung der internationalen Agentur verantwortlich zeichnet. Für Schulz war die Aufnahme in das europäische Board eine Bestätigung für die gute Entwicklung und das profitable Wachstum von Weber Shandwick in Deutschland. Gegenüber dem „PR-Journal“ sagte sie damals: „Wir sind und bleiben ein wichtiger Markt im internationalen Kontext und das freut mich sehr.“
Das EMEA Strategy Board wurde im Zuge der Ernennung von Tim Sutton zum EMEA-CEO von Weber Shandwick ins Leben gerufen. Der Brite Sutton wurde damals Nachfolger des früheren EMEA und UK CEO Colin Byrne, der nach mehr zwei Jahrzehnten von diesem Amt zurückgetreten war.
Und was folgt jetzt für Christiane Schulz? Ihr Amt als GPRA-Präsidentin wird sie bis auf Weiteres weiter ausüben. Dem Vernehmen nach hat sie das in einem internen Rundbrief an die GPRA-Mitgliedsagenturen verlauten lassen und gleichzeitig angekündigt, für einen geregelten Übergang zu sorgen. Über ihre konkreten beruflichen Pläne wurde nichts bekannt, lediglich, dass es Zeit sei für eine neue Herausforderung.
Vor ihrem Wechsel zu Weber Shandwick war Schulz bei Ketchum Pleon als Global Partner Mitglied im Executive Board und Leiterin des Berliner Standorts.
Wer ihre Nachfolge als CEO von Weber Shandwick in Deutschland antritt, ist noch nicht bekannt.