LPRS-Blog: „Drei Fragen an..." – Julia Linke, Deloitte

In der Interviewreihe „Drei Fragen an ...“ befragt der LPRS e.V. Persönlichkeiten aus der PR- und Kommunikationsbranche zu neuesten Trends und aktuellen Herausforderungen. Ganz nach dem Motto: Mehr Wissen. Mehr Kennen. Mehr Können. Wie Kommunikation zu mehr Vielfalt in Unternehmen beitragen kann, dazu hat Stefanie Lörch, Mitglied der Blog-Redaktion beim LPRS mit Kommunikationsexpertin Julia Linke gesprochen. Sie ist als Media Managerin bei Deloitte verantwortlich für Themen rund um People & Culture. Außerdem leitet sie das Business-Netzwerk LeaderIn, das sich an Entscheiderinnen und Entscheider von heute und morgen richtet, die sich für Diversity, New Leadership und Change einsetzen.

Julia Linke, Media Managerin bei Deloitte, stellt im LPRS-Blog ihre Arbeit vor.

LPRS: Wie zahlt die Kommunikation bei Deloitte auf mehr Diversität und Inklusion ein?
Julia Linke: Die gesamte Vielfalt bei Deloitte drückt sich in vielen unterschiedlichen Aspekten und Initiativen aus: Mehr als 10.000 Kolleginnen und Kollegen aus über 100 Nationen sind bei uns allein in Deutschland beschäftigt. In unseren Teams arbeiten Menschen mit unterschiedlichsten fachlichen Hintergründen und Expertisen, dazu kommen ganz viele individuelle Eigenschaften und Prägungen. Unser Ziel ist es, eine inklusive Unternehmenskultur zu schaffen, in dem alle sie selbst sein und ihr volles Potenzial einbringen können. Mit Kommunikation tragen wir entscheidend dazu bei. Wir setzen Themen rund um Herkunft, Religionszugehörigkeit oder sexuelle Orientierung – um nur einige Beispiele zu nennen – auf die Agenda, machen darauf aufmerksam und wirken auch unbewussten Vorurteilen entgegen. Im Mittelpunkt stehen die Menschen und ihre Perspektiven. Wir machen Vorbilder sichtbar und zeigen Lösungen auf. Auch mit LeaderIn möchten wir unterschiedlichste Menschen zusammenbringen und Denkanstöße geben. Die Initiative haben wir 2014 gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie ins Leben gerufen. In unserer LinkedIn-Gruppe teilen wir inspirierende Stories und Impulse. Wir laden außerdem mehrmals im Jahr zu Events ein, um mit der Community über die Fragen unserer Zeit zu diskutieren.

LPRS: Welche aktuellen Trends lassen sich in der LeaderIn-Community identifizieren?
Linke: Die Debatten rund um Diversity und Inclusion haben sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und unser Themenspektrum ist breiter geworden. Ich glaube, dass wir niemandem mehr erklären müssen, warum es Vielfalt in den Unternehmen braucht. Fairness und Chancengleichheit gehen heute Hand in Hand mit wirtschaftlichem Erfolg und das spiegelt sich auch in der Kommunikation wider. Wichtig dabei: Position beziehen, Haltung zeigen, unterschiedliche Stakeholder-Perspektiven zusammenbringen und die Vielfalt in allen Kommunikationsmaßnahmen leben. Zum Beispiel in puncto Geschlechtergerechtigkeit Frauen für Presseinterviews vorschlagen, sie in die eigens produzierten Podcasts einladen oder für das Panel auf der nächsten Veranstaltung gewinnen.

LPRS: Wie kann jede und jeder Einzelne dazu beitragen, dass Diversität und Inklusion in der Arbeit gelebt werden?
Linke: Miteinander sprechen. Die Kolleginnen und Kollegen der verschiedenen Diversity-Dimensionen selbst zu Wort kommen lassen, sie fragen, was sie brauchen, ihnen zuhören und sich selbst einbringen. Ich persönlich mag es, in den Austausch zu gehen, die unterschiedlichen Perspektiven kennenzulernen und sie sichtbar zu machen. Zuletzt habe ich eine Interviewreihe zum Thema Menschen mit Behinderungen geführt. Zu zeigen, dass es zum Beispiel auch unsichtbare Schwerbehinderungen gibt und darüber zu sprechen, wie wir ein noch inklusiveres Umfeld schaffen – das motiviert mich. Zudem bin ich Fan unserer Mitarbeiternetzwerke, etwa die Pride-Initiative für die LGBTQ+ Community, das VisAbility-Netzwerk für Kolleginnen und Kollegen mit Behinderung oder das Muslim Network. Dies sind alles Plattformen, auf denen sich die Kolleginnen und Kollegen austauschen und innerhalb der Firma gestalten können. Als Mutter von drei Mädchen bin ich in unserer Working-Parents-Initiative aktiv. Letztlich ist es aber allen freigestellt – egal ob und welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt – sich in den Netzwerken zu engagieren.

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Personalien

René Hartmann leitet Kommunikation der Kliniken Köln

René HartmannRené Hartmann (35, Foto © privat) ist seit April Leiter für Unternehmenskommunikation der Kliniken der Stadt Köln. Zuletzt leitete er die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing der Städtischen Kliniken Mönchengladbach. Zuvor war er Manager Group Marketing Communications bei der Aareal Bank sowie Head of Communications bei der Santander Consumer Bank.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Neues Joint Venture für Krisenkommunikation

Lars Niggemann, Gerald Hensel, Markus Mayr und Eva FrieseDer Hass greift um sich: Politische Extremisten ziehen Kapital aus konstruierten Empörungswellen. PR-Angriffe auf demokratische Institutionen und Unternehmen häufen sich. Das Resultat: Für Unternehmen wird nicht nur der kommunikative Alltag, sondern auch das Eintreten für Demokratie zur Herausforderung. Ein neues Angebot namens „Brand Spines“ verspricht Hilfe und will die Resilienz stärken.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Gehaltsstillstand in der PR

Grafik GehaltsentwicklungGehaltsstillstand in der PR: Trotz hoher Inflationsrate sind die Gehälter vieler PR-Fachkräfte im Jahr 2023 nicht gestiegen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass 80 Prozent der Kommunikationsprofis in Deutschland im vergangenen Jahr keine Gehaltserhöhung erhalten haben oder ihr Gehalt lediglich unter der Inflationsrate gestiegen ist. Dennoch ist nur jede und jeder Fünfte mit dem eigenen Einkommen unzufrieden.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Jacqueline Althaller weiß, wer im Driverseat sitzt

Jacqueline Althaller Gast im Podcast-Interview April ist Jacqueline Althaller, die Macherin der Studie zur Social Media Kommunikation von B2B Unternehmen und Geschäftsführerin der Agentur Althaller Communication Gesellschaft für Marktkommunikation mbH. Sie berichtet, wie es zu der Langzeitstudie kam, deren 14. Ausgabe Anfang April gestartet wurde, wie sich die Social-Media-Nutzung im B2B-Sektor verändert hat und was die dominierenden Themen sind.

Autoren-Beiträge

Rechte Kommunikation erkennen und bekämpfen

Felix Meyer-WykUnsere Vorstellung von Rechtsextremen beschränkt sich oft auf offensichtliche Verfassungsfeinde: Glatzen mit Springerstiefel oder „Ausländer raus“-Rufe. Keine Frage, diese Gruppen sind gefährlich. Deutlich unauffälliger, aber mindestens genauso gefährlich sind die Neuen Rechten. Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist es wichtig, ihre Denkmuster und Strategien zu kennen, denn mit ihren Auftritten werden wir es vermehrt zu tun haben.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Harte Fakten und Kennzahlen fehlen

Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

Aus- und Weiterbildung

Neue Website veröffentlicht

Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Weg mit der Paywall

Kathrin Behrens Ihr kennt es: Ihr stolpert über einen Artikel, klickt ihn an, beginnt zu lesen. Sobald es spannend wird, ist Schluss. Eine Bezahlschranke, angelsächsisch „Paywall“, poppt auf. Von hier aus geht es nur mit einem langfristigen Vertrag weiter, it's Abo-Time: Rund 24,00 Euro kostet dieses digital bei der „Zeit“, 41,00 Euro bei der „FAZ“ und 43,00 Euro bei der „SZ“. Fixkosten, die ich meide. Ich finde Paywalls ätzend und wenig innovativ, sie verderben mir regelmäßig die Laune.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

Von links: Christoph Heshmatpour, Johanna Wittner, Michael Rotschädl und Lukas KalteisDie Erstplatzierten des diesjährigen Franz-Bogner-Wissenschaftspreises für PR stehen fest: Es sind Johanna Wittner, Michael Rotschädl, Christoph Heshmatpour und Lukas Kalteis. Insgesamt wurden 33 wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2023 in vier Kategorien eingereicht. Zehn Arbeiten erhielten bei der Verleihung am 22. April in Wien eine Auszeichnung. Das Preisgeld beträgt insgesamt 8.900,00 Euro.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.