Drei Tipps: Wie Start-ups Presseberichte richtig in Szene setzen

Endlich, der Artikel über das eigene Start-up ist veröffentlicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle relevanten Stakeholder und Zielgruppen von dem Medienbeitrag ohne weiteres Zutun erfahren, ist allerdings gering. Das hängt stark davon ab, in welchen Medien der Beitrag erschienen ist und welche Reichweite diese haben. Um mehr herauszuholen, sollten Gründerinnen und Gründer die Initiative ergreifen. Der gelernte Journalist und Kommunikator Daniel Rottinger liefert drei leicht realisierbare Tipps:

Gründer können durch gezielte Aktionen mehr aus einem Medienbericht herausholen. (Foto: Kendall Ruth on Unsplash)

1. Zitate richtig einsetzen

Egal, ob auf Social Media, eigener Website oder Blog. Ein starkes Zitat macht ordentlich was her – und erhöht die Glaubwürdigkeit, wenn es von einer 3. Person wie einem Fachredakteur kommt. Ist man im Beitrag auf eine entsprechende Passage gestoßen, sollte man prüfen, ob diese wirklich passend ist. Ein Kriterium: Sie sollte möglichst kurz sein und es auf den Punkt bringen. Beispiel “Stark wachsendes Start-up mit viel Potenzial”, Name des Magazins und in Klammern den Redakteursnamen. Um Ärger zu vermeiden, das Zitat nicht aus dem Kontext reißen und bei einer Verwendung abseits des Üblichen, zum Beispiel Aufdruck auf einer Produktverpackung, um Freigabe bitten.

2. Sharen bei LinkedIn & Co.

Um die eigenen Follower und Kunden über die Berichterstattung zu informieren, lohnt es sich via Social Media auf den Artikel hinzuweisen. Mit Social Ads lässt sich die Reichweite noch erhöhen. Zur Bebilderung des Posts können selbst erstellte Making of-Fotos oder auch Videoclips verwendet werden, die beispielsweise bei einem Interviewtermin entstanden sind.

Sofern weitere Personen darauf zu sehen sind, vorab die Freigabe einholen. Weitere Stolperfallen, die man meiden sollte: Keine vollständigen Berichte als PDF, Screenshot oder Fotografie posten, da es sich hierbei um einen Urheberrechtsverstoß handelt – solange keine explizite Genehmigung vorliegt. Um Nutzer nicht zu enttäuschen, sollte man zudem bei verlinkten, abo-exklusiven Beiträgen darauf hinweisen, dass es sich um Bezahlartikel handelt.

3. Webseitenbesucher besser abholen

Kommt ein Besucher zum ersten Mal auf die eigene Webseite, sorgen Medienlogos dafür, dass er dem Start-up eine höhere Relevanz beimisst. Häufig wird dies in Form eines “mit bekannt aus”-Banner im sichtbaren Bereich umgesetzt. Bevor man diesen aktiviert, lohnt es sich abzuwarten, bis ein paar Artikel zusammenkommen. Haben sich mehrere gesammelt, macht es Sinn die großen, relevanten und aktuellen zu präsentieren.

Zusätzlich kann man Themen, die in einem Medienbericht angeschnitten wurden in einem Blogbeitrag oder Newsletter vertiefen, um Interessierten so anknüpfende Inhalte zu liefern.

Fazit

Rottinger Blackbox Februar 2022Viele Gründer und Gründerinnen haben schon erste Erfahrungen gesammelt, wie sie für mehr Reichweite abseits der Stammleserschaft eines bestimmten Mediums sorgen. Und das ist auch gut so, schließlich lässt sich mit relativ überschaubarem Aufwand die Reichweite erhöhen und ein Image-Zugewinn erreichen.

Lesehinweis: In einer weiteren Kolumne im „PR-Journal“ beschreibt der Autor, wie man den Erfolg eines Medienberichts messen kann.

Über den Autor: Daniel Rottinger (32) ist gelernter Redakteur. Er hat PR in Stuttgart studiert und nebenbei in einem Tech-Start-up gearbeitet. Als freiberuflicher PR-Berater unterstützte er zuletzt Start-ups dabei, Stories über ihre Entwicklung und ihre Gründerinnen und Gründer zielgerichtet in die Medien zu bringen. In dem neu erschienenen Fachbuch "Wie kommunizieren Start-ups?" von Lydia Prexl teilt er zudem sein Know-how. Seit April 2021 kommuniziert Rottinger zudem als Marketing Manager für das Start-up charismatischer.de.

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