Studie: Hybride Arbeitsmodelle sind im Norden und Westen Deutschlands etablierter

YouGov HirschTec Studie 2021 Hybrides Arbeiten CoverAufgrund der aktuellen Corona-Situation hat die Bundesregierung erneut eine Homeoffice-Pflicht verabschiedet, die besagt, dass Arbeitgeber – wenn möglich und insofern dem keine betriebsbedingten Gründe entgegenstehen – ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Arbeiten im Homeoffice anbieten müssen. Die Regelung zur Heimarbeit existierte bereits im ersten Halbjahr 2021. Dies lässt vermuten, dass Unternehmen hierzulande inzwischen die nötigen Voraussetzungen für hybride Arbeitsmodelle, die in Krisensituationen gegebenenfalls auch ein erneutes Umschalten in den Remote-Modus ermöglichen, geschaffen hätten. Die Realität sieht allerdings anders aus, wie eine aktuelle YouGov-Umfrage (Cover im Bild) im Auftrag von HirschTec zeigt.

Generell wurde bundesweit bislang in nur 27 Prozent der Unternehmen ein hybrides Arbeitsmodell verabschiedet. Unternehmen im Norden sowie im Südwesten / Westen scheinen dabei aber schon weiter vorangeschritten zu sein als die im Nordosten / Osten und im Süden. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag von HirschTec, für die 508 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Führungsverantwortung repräsentativ – nach Beschäftigtenanteil pro Unternehmensgröße in Deutschland – befragt wurden.

Berufstätige im Norden und Westen finden bereits häufiger ein hybrides Arbeitsmodell vor

So geben 33 Prozent der Befragten in den südwestlichen beziehungsweise westlichen Bundesländern (Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein-Westfalen) an, dass in ihrem Unternehmen bereits ein hybrides Arbeitsmodell verabschiedet wurde. Ebenfalls fast ein Drittel (30 %) der Beschäftigten in den nördlichen Bundesländern (Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein) sagt dies. Allerdings findet nicht einmal ein Viertel der Befragten im Nordosten / Osten (22 %: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Berlin) beziehungsweise im Süden (21 %: Bayern, Baden-Württemberg) in ihrem Arbeitsalltag ein hybrides Modell vor. Unter den Arbeitnehmern im Süden Deutschlands sagen sogar doppelt so viele (41 %), dass in ihrem Unternehmen kein hybrides Arbeitsmodell existiert. 

Einer der Gründe hierfür könnte sein, dass die Industrie im Süden eine zentrale Rolle spielt, beispielsweise die Automobilindustrie. Das Arbeiten in der Produktion kann zum Beispiel eine Präsenz am jeweiligen Standort für die Beschäftigten unabdingbar machen. Ähnliches gilt für den durchaus zu großen Teilen landwirtschaftlich und touristisch geprägten Nordosten / Osten und die damit einhergehenden Arbeitstätigkeiten. Zudem sind im Nordosten / Osten weniger globale Konzerne, von denen viele bereits in Vor-Corona-Zeiten auf hybride Arbeitsmodelle gesetzt haben, ansässig. 

„Die Ergebnisse zeigen: Ob und wie hybride Arbeitsmodelle in Unternehmen zum Einsatz kommen, ist unter anderem auch von ihrer geografischen Lage, der vorhandenen Infrastruktur oder eben auch der Branche und den damit einhergehenden Anforderungen an bestimmte Jobprofile abhängig. Was aber deutlich wird: Unternehmen beziehungsweise Geschäftsbereiche, in denen Heimarbeit grundsätzlich möglich ist, und die bereits vor einiger Zeit die nötigen Infrastrukturen geschaffen und hybride Arbeitsmodelle verabschiedet haben, können jetzt auch besonders schnell reagieren und wieder auf verstärkte digitale Zusammenarbeit setzen”, erläutert Lutz Hirsch, CEO von HirschTec. Mit Blick in die Zukunft sei aber wichtig zu erwähnen, dass eine rein digitale Zusammenarbeit keine dauerhafte Lösung sei. Es brauche einen passenden Mix aus Präsenz- und Digitalarbeit, den jedes Unternehmen für sich selbst finden müsse. „Klar ist: Räume für persönlichen Austausch wird es immer geben müssen. Nur so wird ein starkes Wir-Gefühl erzeugt, Ideen und Innovationen vorangetrieben und bleiben Unternehmen – auch langfristig – auf Erfolgskurs”, so Lutz Hirsch.

Die Studie kann hier kostenlos über die HirschTec-Website heruntergeladen werden.

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