StepStone Gehaltsreport 2021: Kaum Veränderung für PR und Marketing

Es hat sich kaum etwas geändert. So lautet das Fazit für den StepStone Gehaltsreport 2021. Zieht man die Vergleichszahlen des Vorjahresreports heran sind die Gehaltsunterschiede nur gering. Das überrascht ein wenig, hätte man doch erwartet, dass die Corona-Krise deutlichere Spuren in der durchschnittlichen Gehaltsentwicklung hinterlässt, wurden die Zahlen doch im Zeitraum Januar 2019 bis September 2020 erhoben. Insgesamt wurden für den Gehaltsreport 2021 rund 250.000 Gehaltsdaten analysiert. Der Gehaltsreport 2021 zeigt die durchschnittlichen Gehälter der Menschen in Deutschland, aufgeteilt nach Berufsfeld, Region, Branche und Berufserfahrung. Bei der Auswertung wurden aus Gründen der Vergleichbarkeit nur Zahlen für Vollzeitstellen berücksichtigt. Das „PR-Journal“ hat die Zahlen für PR und Marketing genau unter die Lupe genommen.

Die Top-Branchen mit den Gehältern für PR- und Marketingfachleute 2021. (Quelle: StepStone Gehaltsreport 2021)

Betrachtet man die Gehälter in Deutschland nach Berufsgruppen, so liegen Angehörige der Berufsgruppe Marketing und PR – von StepStone so zusammengefasst und hier nicht weiter differenziert – mit einem Durchschnittsverdienst von 60.174 Euro auf dem 8. Rang im Mittelfeld. Angeführt wird dieses Ranking von der Berufsgruppe der Ärztinnen und Ärzte, die durchschnittlich auf 89.539 Euro Jahresverdienst kommen. Den letzten und 17. Rang belegt die Berufsgruppe Medien mit 45.121 Euro pro Jahr. Wer in den einzelnen Berufsgruppen Führungsverantwortung trägt, für den kommen zwischen 14 und 25 Prozent der angegebenen Summen hinzu. Veränderungen zum Vorjahr sind im Bereich Marketing und PR quasi nicht vorhanden, für 2020 wurden mit 60.196 Euro 22 Euro mehr angegeben. Der Zuschlag für Jobs mit Führungsaufgaben beträgt hier 19 Prozent.

Gendergap bleibt unverändert

Unglaublich, aber leider wahr: Verändert hat sich auch bei der Ungleichbehandlung der Geschlechter fast nichts. Waren es 2020 noch 13.193 Euro die Frauen (53.794 €) weniger verdienten als Männer (66.987 €), betrug die Differenz 2021 immer noch 13.082. Männer kamen so durchschnittlich auf 66.774 und Frauen auf 53.692 Euro. Der Unterschied zwischen Akademikern und Nicht-Akademikern ist übrigens kleiner als der Gendergap. PR- und Marketingfachleute mit Studium verdienen laut Gehaltsreport 2021 61.289 Euro, diejenigen ohne Studienabschluss kommen auf 55.759 Euro. Die Differenz beträgt hier also nur 5.632 Euro.

Gehalt nach Aufgabenbereich und Job

Bei einem Blick auf die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und die beliebtesten Jobs im Berufsfeld Marketing und PR, ergibt sich ein differenzierteres Bild. Während Brandmanager rund 63.500 Euro verdienen, kommen PRler auf 54.000 und Marketeers auf 51.000 Euro. Bei den konkreten Jobs wiederum liegen Pressesprecherinnen und Pressesprecher mit 64.144 Euro an der Spitze der Rangliste. Online-Markting-Manager (46.164 €) und Social-Media-Manager (42.271 €) liegen hier am Ende, aber noch vor PR-Beraterinnen und -Beratern (42.203 €).

Unternehmensgröße schlägt durch

Schaut man dann auf den Aspekt, wieviele Angestellte Betriebe haben, in denen PR- und Marketingfachleute beschäftigt sind, fällt erneut auf, dass die Unternehmensgröße einen erheblichen Einfluss auf die Gehaltshöhe hat. Marketeers und PRler in Unternehmen, die mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten, verdienen durchschnittlich 79.065 Euro, Beschäftigte in Betrieben oder Agenturen mit weniger als zehn Angestellten kommen da nur auf 45.700 Euro, ein Unterschied von fast 25.000 Euro. In den Top-Branchen verdienen Marketeers und PRler im Fahrzeugbau und bei Fahrzeugzulieferern mit 76.178 Euro am meisten, der Bankenbereich liegt hier mit 67.163 Euro auf dem 10. und letzten Rang.

Doktor-Titel zahlen sich aus

Rund 50 Prozent der Beschäftigten in Marketing und PR haben ein Studium der Betriebswirtschaft, der Volkswirtschaft oder der Wirtschaftswissenschaft absolviert. Diejenigen, die mit einer Promotion abgeschlossen haben, kommen auf ein durchschnittliches Gehalt von 84.000 Euro, Master- und Bachelorabsolventen liegen mit 56.996 und 50.840 Euro weiter unter dieser Marke, aber recht nah beieinander.

Unterschiede zwischen den Metropolen

Auch die geografische Ansiedlung hat Einfluss auf die Gehaltshöhe. Nach Städten geordnet, liegen PRler und Marketeers in Frankfurt am Main bei rund 68.500 Euro Jahresverdienst auf Rang 1. Angehörige derselben Berufsgruppe bringen es in der Ruhrgebietsmetropole Essen auf 63.500 Euro (Rang 5) und in Hannover auf 60.500 Euro (Rang 10).

Fazit

Wer im Bereich PR noch am Anfang steht und viel verdienen will, sollte – überspitzt ausgedrückt – ein Mann sein und seine Karriere so planen, dass er folgende Ziele erreicht:

  • Arbeitsplatz: Frankfurt am Main
  • Akademischer Abschluss: Promotion
  • Betriebsgröße: mehr als 10.000 Beschäftigte
  • Konkreter Job: Pressesprecher mit Führungsverantwortung

Wer tieferen Einblick nehmen möchte in den StepStone Gehaltsreport 2021, findet die Studie hier zum kostenlosen Download auf der StepStone-Website.

Seitennavigation

Personalien

Hirschler leitet Kommunikation und Marketing

Sven HirschlerDie CURA Unternehmensgruppe, Berlin, macht Sven Hirschler zum neuen Leiter für Kommunikation und Marketing. Hirschler kommt von der Deutschen Hospitality, wo er während der vergangenen acht Jahre als Senior Director Corporate Communications die Unternehmenskommunikation der Hotelgruppe um Steigenberger Hotels verantwortete.

Etats

Targobank vertraut auf newskontor

Marco Cabras und Tanja PlebuchDie Targobank wird sich zukünftig in Kommunikationsfragen von newskontor beraten und unterstützen lassen. Die Bank, die zu den größten Kreditinstituten Deutschlands gehört, hat die in Düsseldorf beheimatete Agentur als neuen Partner an Bord geholt. Das Mandat umfasst neben der Beratung auch Corporate Communications und Contenterstellung. Die Zusammenarbeit hat im 1. Quartal 2024 begonnen.

Agenturen

Neues Joint Venture für Krisenkommunikation

Lars Niggemann, Gerald Hensel, Markus Mayr und Eva FrieseDer Hass greift um sich: Politische Extremisten ziehen Kapital aus konstruierten Empörungswellen. PR-Angriffe auf demokratische Institutionen und Unternehmen häufen sich. Das Resultat: Für Unternehmen wird nicht nur der kommunikative Alltag, sondern auch das Eintreten für Demokratie zur Herausforderung. Ein neues Angebot namens „Brand Spines“ verspricht Hilfe und will die Resilienz stärken.

Unternehmen

Noch Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Gehaltsstillstand in der PR

Grafik GehaltsentwicklungGehaltsstillstand in der PR: Trotz hoher Inflationsrate sind die Gehälter vieler PR-Fachkräfte im Jahr 2023 nicht gestiegen. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass 80 Prozent der Kommunikationsprofis in Deutschland im vergangenen Jahr keine Gehaltserhöhung erhalten haben oder ihr Gehalt lediglich unter der Inflationsrate gestiegen ist. Dennoch ist nur jede und jeder Fünfte mit dem eigenen Einkommen unzufrieden.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

Klare Kante war wichtig für die Mitarbeiterschaft

Wigan SalazarWigan Salazar ist Gast im Interview des Monats März im PR-JOURNAL-Podcast. Im Gespräch erklärt der CEO von MSL Germany, was das Mandat für das Essener Medienhaus Correctiv beinhaltet und wie es zu einer Dienstanweisung in Sachen AfD kam. Außerdem spricht er über den leichten Umsatzrückgang seiner Agentur, die im vergangenen Jahr dennoch zur Agentur des Jahres gekürt wurde. Schlaglichtartig haben wir hier einige prägnante Aussagen Salazars herausgestellt.

Autoren-Beiträge

Rechte Kommunikation erkennen und bekämpfen

Felix Meyer-WykUnsere Vorstellung von Rechtsextremen beschränkt sich oft auf offensichtliche Verfassungsfeinde: Glatzen mit Springerstiefel oder „Ausländer raus“-Rufe. Keine Frage, diese Gruppen sind gefährlich. Deutlich unauffälliger, aber mindestens genauso gefährlich sind die Neuen Rechten. Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist es wichtig, ihre Denkmuster und Strategien zu kennen, denn mit ihren Auftritten werden wir es vermehrt zu tun haben.

Rezensionen

Design Thinking als faszinierende Lektüre

Buchcover DesignthinkingZumeist werden an dieser Stelle brandaktuelle Bücher mit Bezug zu Unternehmenskommunikation, Kommunikationsmanagement, PR vorgestellt. Hin und wieder genehmigt sich der Rezensent aber einen Blick auf erstklassige Fachliteratur, deren Erscheinen schon ein paar Jahre zurück liegt. Anlass dieses Mal ist eine durchaus aktuelle Reihe des angesehenen Wirtschaftsbuch-Verlags Vahlen in München, der in einer eigenen Edition Management-Klassiker neu herausbringt.

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Harte Fakten und Kennzahlen fehlen

Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

Aus- und Weiterbildung

Neue Website veröffentlicht

Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Weg mit der Paywall

Kathrin Behrens Ihr kennt es: Ihr stolpert über einen Artikel, klickt ihn an, beginnt zu lesen. Sobald es spannend wird, ist Schluss. Eine Bezahlschranke, angelsächsisch „Paywall“, poppt auf. Von hier aus geht es nur mit einem langfristigen Vertrag weiter, it's Abo-Time: Rund 24,00 Euro kostet dieses digital bei der „Zeit“, 41,00 Euro bei der „FAZ“ und 43,00 Euro bei der „SZ“. Fixkosten, die ich meide. Ich finde Paywalls ätzend und wenig innovativ, sie verderben mir regelmäßig die Laune.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

Von links: Christoph Heshmatpour, Johanna Wittner, Michael Rotschädl und Lukas KalteisDie Erstplatzierten des diesjährigen Franz-Bogner-Wissenschaftspreises für PR stehen fest: Es sind Johanna Wittner, Michael Rotschädl, Christoph Heshmatpour und Lukas Kalteis. Insgesamt wurden 33 wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2023 in vier Kategorien eingereicht. Zehn Arbeiten erhielten bei der Verleihung am 22. April in Wien eine Auszeichnung. Das Preisgeld beträgt insgesamt 8.900,00 Euro.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.