Social-Media-Atlas: Einfluss der Influencer auf Kaufentscheidungen wächst

Nie zuvor übten Influencer in den Sozialen Medien einen stärkeren Einfluss auf Kaufentscheidungen aus: Innerhalb eines Jahres haben 21 Prozent der deutschen Internet-Nutzer ab 16 Jahren mindestens einmal ein Produkt gekauft, weil es von einem YouTuber beworben wurde. 18 Prozent hörten bei der Auswahl von Anschaffungen und Dienstleistungen nach eigenen Angaben auf den Rat von Instagrammern. Auch Blogger und andere Social-Media-Promis verleiten kräftig und mehr denn je zum Geldausgeben. Das zeigt der aktuelle Social-Media-Atlas 2021 der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor und des Marktforschers Toluna, für den 3.500 Internet-Nutzer repräsentativ befragt wurden.

Der Einfluss von Influencern auf den Kauf von Produkten und/oder *= Dienstleistungen steigt weiter. (© Faktenkontor)

Auch Blogger & Co beeinflussen Konsum

In Blogs fanden 16 Prozent der Onliner innerhalb eines Jahres mindestens eine überzeugende Kaufanregung. Auf sonstigen Kanälen aktive Influencer waren zusammen zusätzlich bei 17 Prozent der Internet-Nutzer für eine Konsumentscheidung ausschlaggebend.

Einfluss der Influencer legt zu

Der Einfluss von YouTubern auf Kaufentscheidungen stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozentpunkte. Instagrammer, Blogger und sonstige Social-Media-Prominente legten um jeweils fünf Prozentpunkte zu.

Instagram macht Power-Shopper

Während YouTuber mehr Konsumenten beeinflussen, regen Influencer auf Instagram ihre Follower zu mehr Käufen an: Fünf Prozent der Internet-Nutzer ab 16 Jahren haben mehr als fünfmal in zwölf Monaten ein Produkt gekauft oder eine Dienstleistung in Anspruch genommen, weil ein Instagrammer dafür geworben hat. Lediglich drei Prozent folgten nach eigenen Angaben genauso häufig einer Empfehlung von YouTubern, die in dieser Hinsicht mit Bloggern gleichauf liegen.

Längere Betrachtung zeigt mehr Meinungsmacht

Zieht man auch Kaufentscheidungen, die länger als ein Jahr zurückliegen, in die Betrachtung mit ein, erweist sich der Einfluss der Influencer als noch größer: 24 Prozent der Onliner ab 16 Jahren sind schon einmal der Kaufempfehlung eines YouTubers gefolgt. Jeweils jeder Fünfte ließ sich nach eigenem Bekunden von einem Instagrammer und sonstigen Influencern überzeugen, 18 Prozent von Bloggern.

Einfluss der Influencer auf Twens am stärksten

Den größten Einfluss haben Social-Media-Influencer auf die Kaufentscheidungen von Twens: 52 Prozent der Internet-Nutzer zwischen 20 und 29 Jahren folgten bei Anschaffungen bereits Empfehlungen von YouTubern. Instagrammer liegen in dieser Altersgruppe mit 50 Prozent dicht auf. Blogger erzielen mit 42 Prozent genauso wie sonstige Influencer mit 44 Prozent bei Usern in ihren 20ern ebenfalls ihre höchsten Quoten.

Ab 30 geht es bergab

Ab 30 geht es dann abwärts: Der Einfluss aller Arten von Social-Media-Influencern auf Kaufentscheidungen sinkt mit steigendem Alter der Nutzer. Bei Onlinern jenseits der 50 hat es bisher noch keiner von ihnen geschafft, auch nur jeden zehnten ein einziges Mal zum Erwerb eines Produktes oder Inanspruchnahme einer Dienstleistung zu bewegen.

Unternehmen unterschätzen Influencer

"Wer mit seinen Produkten jüngere Zielgruppen anspricht, sollte die Rolle der Influencer bei deren Meinungsbildung nicht unterschätzen. Das sehen wir leider noch viel zu oft - auch bei Unternehmen, die es eigentlich besser wissen sollten," berichtet Roland Heintze, Geschäftsführender Gesellschafter und Social-Media-Experte des Faktenkontors. "Wichtigste Grundregeln für Marketing und Unternehmenskommunikation sind hier: Erstens, nimm YouTuber, Blogger & Co genauso ernst wie Vertreter klassischer Medien. Zweitens: Nicht Hyperventilieren, wenn sich ein Influencer kritisch äußert. Nicht arrogant, sondern konstruktiv damit umgehen. So erarbeitet man sich als Unternehmen eine gute Reputation in seiner Zielgruppe."

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In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.