Hate Speech, Daten-PR und Digitale Verantwortung: Vielfältige Themen auf der KoMaktuell 2021

Am 17. April lud die studentische PR-Initiative KommunikOS am Campus Lingen zur „KoMaktuell – Trends im Kommunikationsmanagement“. Nach der Keynote von Nico Kunkel, der u.a. die Netzwerke #30u30 und YoungPRPros ins Leben gerufen hat, standen die Themen Corporate Digital Responsibility, Wissenschaftsjournalismus und Hassrede im Netz im Fokus. Umgesetzt wurde das Event mit der Videokonferenz-Plattform Veertly.

Das KommunikOS-Team freut sich schon auf die #KoMaktuell22.

Isabelle Ewald, Referentin für künstliche Intelligenz bei Dataport, gewährte den Kommunikationsinteressierten im ersten Vortrag des Tages Einblicke in die Relevanz von Daten-PR im Kommunikationsmanagement. So stellte sie beispielsweise die goldene Regel der Daten-Visualisierung vor: "Form follows function". Außerdem betonte sie, dass sich anhand von Daten einzigartige Geschichten mit Unternehmensbezug erzählen ließen.

In der anschließenden Session mit Carsten Rossi, Geschäftsfürer bei Kammann Rossi, drehte sich alles um neue kommunikative Entwicklungen und Tätigkeitsfelder. Rossi arbeitete dabei die Corporate Digital Responsibility (CDR) als "Schatzkiste für Kommunikationsmanager und Kommunikationsmanagerinnen" heraus. Ein wichtiger Bestandteil dieser sei das digitale Wohlbefinden, welches künftig deutlich an Relevanz gewinnen würde. Potenzial sieht er in diesem Zusammenhang im strategischen Storytelling, einem Dreiklang aus dem Schaffen von Awareness, der Verbreitung von Wissen und dem Involvieren von Mitarbeitenden.

Dr. med. Martina Lenzen-Schulte, die u.a. als Redakteurin beim Deutschen Ärzteblatt arbeitet, bot unter dem Motto „Das Leben zwischen Fakten und News“ im Laufe des dritten Vortrags Einblicke in die Vielseitigkeit ihres Redaktionsalltags. Den Young Professionals und Studierenden gab sie mit auf den Weg: „Transparente und klare Kommunikation sind immer das A und O – nicht nur im Wissenschaftsjournalismus“.

Passend hierzu ging es auch in der Abschlussdiskussion um Transparenz. Unter der Moderation von KommunikOS' stellvertretenden Vorsitzenden Marcel Landwehr diskutierten Timo Lommatzsch, Geschäftsführer bei segmenta:futurista, Barbara Costanzo, Vice President Group Social Engagement bei Deutsche Telekom, Tiemo Wölken, SPD-Politiker und Abgeordneter im Europäischen Parlament, und Sophia Johanna Schlosser, Promovierende an der ETH Zürich. Auf die Frage, wie Unternehmen Hate Speech begegnen könnten, riet Schlosser, das Problem als ein elementares in der Gesellschaft ernst zu nehmen. Lommatzsch konkretisierte, dass Unternehmen anstreben sollten, eine Kultur zu schaffen, in der offen über Ängste geredet werden könne. Ergänzend hierzu forderte Costanzo, das mit dem Kommunikationsmanagement betraute Team stärker im Bereich Community-Management weiterzubilden und bei Hasskommentaren auch juristisch tätig zu werden. Doch das Podium ist sich einig: Hate Speech ist und bleibt eine der größten Herausforderungen in der digitalen Kommunikation. „Hass darf nicht stehen bleiben“, wie Wölken es formulierte.

KommunikOS hat es geschafft, sich nicht nur technisch im Vergleich zur Veranstaltung im letzten Jahr zu steigern. Teilnehmende loben Organisation, Input und die Möglichkeiten zum Netzwerken - auch wenn sich wie vielerorts die Studierenden natürlich wieder auf den persönlichen Austausch freuen und mit großer Hoffnung auf das Jahr 2022 schauen.

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Personalien

Felix Rentzsch beim VDA für digitale Redaktion verantwortlich

Felix RentzschFelix Rentzsch (37, Foto © privat) ist seit Mai neuer Teamleiter der Digitalen Redaktion beim Verband der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. Dabei soll er schwerpunktmäßig den Ausbau der Social-Media-Kanäle, die VDA-Website sowie den Newsletter und Bewegtbild-Formate verantwortet. Er berichtet an den Abteilungsleiter Presse und Digitales, Simon Schütz. Davor war Rentzsch Head of Communications bei Smartbroker und arbeitete für Business Insider Deutschland und für das Handelsblatt.

Agenturen

Nina Angermann wird neue Geschäftsführerin

Claudia Thaler und Nina Angermannconsense communications GmbH (GPRA) in München beruft die langjährige Mitarbeiterin und Prokuristin Nina Angermann (39) in die Geschäftsführung. Zudem schärft die Unternehmensberatung für Kommunikation ihr Beratungsportfolio in den Bereichen Strategie und Business Development, Nachhaltigkeit sowie Content Creation und besetzt verschiedene Leitungspositionen neu.

Unternehmen

Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Journalisten kämpfen gegen Fehlinformationen

Das Media-Intelligence-Unternehmen Cision hat seinen 15. jährlichen State of the Media Report vorgestellt. Der 2024er Bericht, der auf einer Umfrage unter mehr als 3.000 Medienschaffenden weltweit basiert, hebt hervor, wie sehr sich Journalisten international auf die Bekämpfung von Fehlinformationen konzentrieren, wie sehr sie sich auf Daten verlassen und welche Veränderungen es bei den sozialen Plattformen gibt, auf denen sie aktiv sind.

Medien

Neue Chefredakteure für „profi“ und „top agrar“

Guido Höner, Hubert Wilmer und Christian BrüseGuido Höner (56) und Hubert Wilmer (57) werden zum 1. September 2024 gleichberechtigte Chefredakteure des Landtechnikmagazins „profi“, das im Landwirtschaftsverlag Münster erscheint. Die beiden erfahrenen Journalisten und Agraringenieure sind bereits seit vielen Jahren für den Verlag tätig, Wilmer als stellvertretender Chefredakteur von „profi“ und Höner als Chefredakteur von „top agrar“.

Das PR-Interview

KI-Pionierarbeit bei Bosch seit 2017

Michael SchmidtkeMichael Schmidtke ist VP Content Flow and Digital Channels bei Bosch. Beim Webinar der AG CommTech vom 23. April gab er einen tiefen Einblick in sieben Jahre Nutzung von KI in der Unternehmenskommunikation von Bosch. Im Vorgriff auf den nächsten „CommTech Newsletter“, der am 8. Mai erscheint, veröffentlicht das PR-JOURNAL ein Interview mit Michael Schmidtke, das mit Hilfe von KI-Tools auf Basis der Aussagen Schmidtkes im Webinar erstellt wurde.

Autoren-Beiträge

Anforderungen an Führungskräfte sind stark gestiegen

Georg KolbFrüher ging es vor allem darum, bestehende Prozesse zu optimieren und gelegentlich eine einmalige große Veränderung zu kommunizieren. Heute geht es um kontinuierliche Anpassung an immer schnellere, oft unvorhersehbare Veränderungen. Selbst während eine Organisation noch gut funktioniert, müssen bereits neue Wege gefunden werden, um Schritt zu halten. Für Führungskräfte fühlt sich das oft wie ein Dilemma an.

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Ein Buch für Kommunikationsstrategen

Buchcover Wirtschaft als KommunikationWie Unternehmen und Wirtschaft öffentlich werden, das war einmal in einem relativ einfachen Managementprozess organisierbar. Wissen bereitstellen, im Wesentlichen über Produkte und Dienstleistungen. Und dieses Wissen dann in einseitigen Informations-Prozessen an die relevanten Stakeholder verbreiten. Aber, das war einmal. Wirtschaft 1.0 könnte man das nennen. Heute hat sich dies grundlegend verschoben …

Kommentare

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Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Harte Fakten und Kennzahlen fehlen

Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

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„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

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idw-Preis würdigt Wissenschafts-Pressemitteilungen

Drei Mitarbeiter des Max-Planck-Instituts für ChemieJährlich kürt der Informationsdienst Wissenschaft (idw) aus 20.000 Pressemitteilungen, die von mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen über die idw-Website verbreitet werden, die besten ihrer Art. Nach dem Urteil der Jury haben im Jahr 2023 das Max-Planck-Institut für Chemie, die Universität des Saarlandes und das Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie gewonnen.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.