Gehaltsreport 2020: Schere zwischen Frauen und Männern klafft in der PR noch weiter auseinander

Alle Jahre wieder bringen verschiedene Gehaltsumfragen Licht ins Dunkel der Durchschnittsverdienste in den wichtigsten Branchen. Jetzt hat sich StepStone mit seinem Gehaltsreport 2020 zu Wort gemeldet und aktuelle Zahlen geliefert. Wie immer schaut die Redaktion des „PR-Journals“ bei den Angaben für „Marketing/PR und Vertrieb“ – so die Kategoriebezeichnung für die Kommunikationsbranche – genauer hin. Dabei fällt auf, dass das Durchschnittsgehalt für Berufe im Bereich Marketing und PR mit 60.196 Euro erstmals seit einigen Jahren wieder über dem Durchschnittsjahresverdienst von 58.800 Euro für Fach- und Führungskräften in Deutschland liegt. Die schlechte Nachricht: Die Differenz zwischen Gehältern von Männern und Frauen in der PR- und Kommunikationsbranche ist zu Ungunsten der Frauen noch größer geworden.

Der Gehaltsreport 2020 von StepStone ist erschienen.

Der StepStone Gehaltsreport 2020 hat ermittelt, dass Frauen im Bereich Marketing und PR durchschnittlich 53.794 Euro verdienen, das waren im Jahr 2019 somit 13.193 Euro weniger als bei den Männern. 2018 betrug die Differenz noch 12.650 Euro. Das war nun nicht wesentlich besser, bemerkenswert ist allerdings die Tatsache, dass die Schwere im Jahr 2019 noch weiter auseinanderging. Übrigens liegt das Durchschnittsgehalt der Marketing- und PR-Frauen damit noch um 2.300 Euro unter dem Durchschnittsgehalt für Nicht-Akademiker (56.094 Euro in 2019). Der Handlungsbedarf hier wenigstens zu einer Annährung zu kommen, liegt auf der Hand.

Gehaltsreport StepStone 2020 Gehalt nach Branche

Die Topgehälter in Marketing und PR nach Branche.

Betrachtet man die Durchschnittsverdienste über alle Berufsgruppen hinweg, so reicht die Bandbreite von Ärzten an der Spitze (92.316 Euro) bis zu Technischen Berufe am Ende auf Platz 18 mit 46.119 Euro Jahresverdienst. Marketing – hier ebenso separat betrachtet wie PR – liegt mit 60.424 Euro auf Platz 9 vor PR auf Platz 11 mit 57.741 Euro Gehalt im Jahr.

Wer die Gehaltsentwicklung nach Bundesländern betrachten will, für den bietet StepStone auch eine Übersicht. Die höchsten Durchschnittsverdienste in Marketing und PR werden demnach mit 66.664 Euro in Hessen, die niedrigsten mit mehr als 20.000 Euro weniger (45.584 Euro) in Sachsen erzielt.

Gehaltsreport StepStone 2020 Tabelle PR Marketing

Innerhalb von Marketing und PR ergeben sich je nach Berufserfahrung und Aufgabenfeld weitere Differenzierungen. Die Tabelle zeigt das am Beispiel von Brandmanagement, PR und Digitalem Marketing. Unter dem Strich fallen die PR-Gehälter hier am geringsten aus, auch im Vergleich mit den Vorjahren.

Auch über die Zahlen für die PR- und Kommunikationsbranche hinaus liefert der Gehaltsreport, der 2020 bereits zum neunten Mal in Folge erscheint, einen detaillierten Überblick über Durchschnittsgehälter in Deutschland – aufgeschlüsselt unter anderem nach Berufsgruppe, Branche, Bildungsgrad, Studienrichtung, Berufserfahrung und Region.

Weitere Ergebnisse im Überblick:

  • Fachkräfte verdienen im Schnitt 50.300 Euro, Führungskräfte deutlich mehr
  • Personalverantwortung zahlt sich aus: Führungskräfte bekommen durchschnittlich 74.700 Euro und damit etwa 24.000 Euro mehr als Beschäftigte ohne Personalverantwortung.
  • Die Höhe des Gehalts steigt mit der Anzahl der unterstellten Mitarbeiter: Während Führungskräfte mit bis zu vier unterstellten Mitarbeitern im Schnitt 63.700 Euro verdienen, erzielen Führungskräfte mit mindestens 100 Mitarbeitern bereits ein Gehalt von 111.700 Euro.

Region: Hohe Gehälter im Südwesten

  • Hessen (64.300 Euro) verteidigt seine Spitzenposition der vergangenen Jahre und liegt im Gehaltsvergleich der Bundesländer vor Bayern (62.200 Euro) und Baden-Württemberg (61.700 Euro).
  • Die niedrigsten Durchschnittsgehälter werden in Sachsen-Anhalt (46.900 Euro), Brandenburg (46.600 Euro) und Mecklenburg-Vorpommern (45.100 Euro) gezahlt.
  • Im Städte-Ranking liegt Frankfurt am Main (71.000) weit vorn, gefolgt von München (67.400 Euro) und Stuttgart (66.400 Euro).

Bildung: Hochschulabschluss bringt 36 Prozent mehr

  • Fach- und Führungskräfte, die ein Studium absolviert haben, verdienen im Schnitt 67.400 Euro im Jahr und damit gut 17.000 Euro mehr als ihre Kollegen ohne Studienabschluss (49.700 Euro).
  • Ein Studium macht auch innerhalb einzelner Berufsgruppen einen Unterschied: Im Personalwesen kommen Akademiker beispielsweise auf durchschnittlich 23 Prozent mehr Gehalt (62.900 Euro) als ihre Kollegen ohne Studienabschluss (51.000 Euro).

Studiengang: Top-Gehälter für Medizin- und Jura-Absolventen

  • Ein Studium der Medizin oder Zahnmedizin (92.200 Euro) ist finanziell besonders lohnend. Mit etwas Abstand folgen die Rechtswissenschaften – Absolventen erzielen im Berufsleben im Schnitt ein Gehalt von 77.900 Euro.
  • Weitere Top-Studienrichtungen sind Wirtschaftsingenieurwesen (72.400 Euro), Ingenieurwissenschaften (70.900 Euro) sowie Wirtschaftsinformatik (70.300 Euro).

Unternehmensgröße: Mehr Mitarbeiter, mehr Gehalt

  • Es lohnt sich, bei großen Unternehmen (> 1.000 Mitarbeiter) beschäftigt zu sein. Das Durchschnittsgehalt (69.600 Euro) liegt hier rund 18 Prozent über dem Gesamtdurchschnitt.
  • Angestellte kleinerer Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern liegen hingegen etwa 10 Prozent unter dem Durchschnitt (52.900 Euro).

Der Gehaltsreport von StepStone steht hier zum kostenlosen Download bereit.

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Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

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Screenshot der neuen dapr-WebsiteDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihre neue Website. Sie bietet Userinnen und Usern nach eigenen Angaben fortan mehr Serviceorientierung, ein zeitgemäßes Design und eine stark vereinfachte Nutzerführung, unter anderem durch eine neue Suchfunktion sowie durch die Zusammenführung mit dem ehemals separaten dapr-Shop. Interessenten können nun die individuell passende Qualifizierung schneller finden.

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.