Gehälter in der Werbe- und PR-Branche: Industrie zahlt besser – Frauen kommen zu kurz

Mitarbeiter in Agenturen sind jung, dynamisch und verdienen deutlich weniger als ihre Kolleginnen und Kollegen in Unternehmen. Darüber hinaus weisen die Gehälter in der Werbe- und PR-Branche höhere Entgeltlücken auf als in anderen Sektoren. Eine neue Gehaltsstudie hat diese Erkenntnisse an den Tag gebracht. Insgesamt wurden 4.605 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus Agenturen zu ihren Gehältern befragt. Zum Vergleich wurden weitere 91.771 Gehaltsinformationen aus Industrieunternehmen hinzugezogen.

Ein Auszug aus der Studie, die kostenlos bei Gehalt.de bestellt werden kann.

Gemeinsam mit der Personalberatung „Designerdock“ und dem Fachmagazin „w&v“ hat die Vergleichsplattform „Gehalt.de“ die Zahlen erhoben.

Industrie zahlt besser

Ein Vorurteil gegenüber Agenturen bestätigt sich in der Studie: Viele Berufe weisen ein niedriges Gehaltsniveau auf. So verdienen Designer in Agenturen 32.843 Euro, in Industrieunternehmen 40.983 Euro. Ein anderes Beispiel: Das Gehalt eines PR Managers liegt in der Industrie bei 53.781 Euro, in Agenturen dagegen bei 37.886 Euro. „Beim Vergleich zwischen Agenturen und Unternehmen muss berücksichtigt werden, dass an der Studie vorwiegend junge Leute teilgenommen haben, die zudem größtenteils aus kleineren Unternehmen stammen. Deswegen wirken die Gehälter zum Teil sehr gering. Dennoch ist das Gehaltsniveau in Industrieunternehmen im Schnitt höher als in Agenturen“, sagt Philip Bierbach, Geschäftsführer von Gehalt.de.

Die Branche liegt im Durchschnitt

Zudem wurden die Gehaltsdaten in der Agenturlandschaft mit anderen Branchen verglichen. Dabei waren ausschließlich Gehaltsdaten von Berufen relevant, die in allen untersuchten Bereichen vorhanden sind – beispielsweise Personalleiter oder Geschäftsführer. Im Branchenvergleich liegt die Werbe- und PR-Industrie 0,07 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Auf dem ersten Platz befindet sich die Maschinenbaubranche mit einem Plus von 25 Prozent.

Hohe Entgeltlücke in der Werbebranche

Der Blick auf die Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen in der Werbe- und Kommunikationsindustrie zeigt, dass die Gehälter sehr weit auseinandergehen. In der Gehaltsgruppe mit einem Jahreseinkommen zwischen 30.000 Euro und 35.000 Euro (zum Beispiel Sekretariat, Grafikdesign) beträgt der Unterschied 3,9 Prozent. In höher vergüteten Berufen der Gehaltsklassen 55.000 Euro bis 66.000 Euro (zum Beispiel Business Development, Key Account Management) ist die Lücke mit rund 13 Prozent im Branchenvergleich am größten.

Entgeltlücke in der Werbung nach Gehaltsklassen

Die in der Studie erhobenen Gehälter für weibliche Fachkräfte betragen 33.777 Euro (Median), die der Männer 37.500 Euro – ein Unterschied von 3.723 Euro. Bei Führungskräften geht die Spanne noch weiter auseinander: Hier verdienen die Frauen im Median 66.595 Euro, die Männer 84.932 Euro und damit 18.337 Euro mehr. „Die Berechnung der Entgeltlücke ist nicht einfach und in diesem Fall unbereinigt. Wir haben die Datengrundlage nach Frauen und Männern sortiert und die jeweiligen Gesamtwerte miteinander verglichen. Faktoren wie Berufserfahrung, Region oder Alter blieben unberücksichtigt“, so Bierbach.

Die Studie steht zum kostenlosen Download auf der Website von Gehalt.de zur Verfügung.

Zur Methodik: Das Hamburger Vergleichsportal Gehalt.de, das Fachmagazin „w&v“ sowie die Personalberatung Designerdock haben in einer gemeinsamen Studie basierend auf 4.605 Datensätzen aus der Branche Werbung und PR sowie auf 91.771 Datensätzen aus dem Industriesektor die Gehaltsstruktur für Werbetreibende analysiert. Dabei wurden die Gehälter von 21 Berufen aus der Industrie- und 32 aus der Werbebranche ermittelt und miteinander verglichen. Zusätzlich wurde untersucht, wie sich regionale Faktoren, der Agenturtyp und die Branche selbst auf die Vergütung in der Werbeindustrie auswirken.

Median beschreibt die Mitte aller Daten: 50 Prozent liegen über dem Wert, 50 Prozent darunter. Der Median ist daher genauer als der Durchschnittswert, der durch Ausreißer verzerrt werden kann. Q1 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen unter diesem Wert, Q3 bedeutet, 25 Prozent der Gehälter liegen über diesem Wert.

Alle Gehaltsdaten auf Gehalt.de werden von Vergütungsberatern auf Plausibilität und Stimmigkeit geprüft. Gehalt.de ist ein Produkt der PMSG PersonalMarkt Services GmbH, Hamburg.

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