Neue Serie: KI in Marketing und Unternehmenskommunikation

Teil 1: KI-Tools für Unternehmen

Die Faszination und Kontroversen rund um künstliche Intelligenz (KI) nehmen zu. Im Zuge der rasanten Entwicklung von KI-Technologien planen laut einer Bitkom-Studie zu KI 25 Prozent der Wirtschaft die Nutzung dieser revolutionären Technologie. Nun stehen viele vor der Herausforderung, die neuen Möglichkeiten optimal zu nutzen.
Um Unternehmen bei der Implementierung und Nutzung von KI im Marketing und der Unternehmenskommunikation zu unterstützen, beleuchtet das „PR-Journal“ in einer fünfteiligen Serie unterschiedliche Aspekte und gibt wertvolle Impulse. Für den Einstieg stellen wir eine Auswahl an Tools vor, die Unternehmen dabei unterstützen, KI erfolgreich einzusetzen.

Im ersten Teil der Serie geht es um aktuelle Apps und Tools für den Einsatz von KI in Unternehmen. (Grafik: Wake up Communications)

Datenanalyse und -verarbeitung

KI-Tools wie Microsoft Azure, Google Cloud Platform oder Amazon Web Services ermöglichen Kundensegmentierungen und Zielgruppenanalysen sowie die Ausgabe personalisierter Empfehlungen. Dies ist beispielsweise möglich, indem die KI das Kundenfeedback aus verschiedenen Quellen wie Social-Media-Beiträgen, Produktbewertungen oder Kundensupport-Chats analysiert und wichtige Einblicke in die Meinungen und Bedürfnisse der Kunden gewinnt. So können Marketingkampagnen gezielter entwickelt und die Kommunikation mit Kunden verbessert werden.

Sprachverarbeitung und -generierung

Bei PR und Kommunikation ist Sprache das wohl wichtigste Werkzeug. Von der Pressemitteilung bis hin zu Social-Media-Postings: Texte müssen generiert, analysiert und von der Zielgruppe verstanden werden. Um den Prozess der Content-Erstellung zu beschleunigen, werden Programme wie ChatGPT, Neuroflash oder Jasper genutzt. Sie generieren kreative Ideen und liefern Textentwürfe. Ein wenig Vorsicht ist hier allerdings noch geboten, denn die KI ist nur so gut, wie der Anwender Anweisungen (Prompts) gibt. Fehler können sich einschleichen oder der Kontext kann falsch verstanden werden. Daher ist es immer wichtig, die Texte auf Fakten, Qualität und Rechtschreibung zu überprüfen. Zudem gibt es Spracherkennungstools, wie IBM Watson Speech, welche die gesprochene Sprache in Text umwandeln. So können Audioinhalte schnell und einfach in Text umgewandelt werden, um die Reichweite und Zugänglichkeit zu verbessern.

Bild- und Videobearbeitung

Gute Bildsprache ist das A und O für eine erfolgreiche Kommunikation. Visuelle Inhalte erregen schneller Aufmerksamkeit und sind eine effektive Möglichkeit, einen scrollenden Benutzer zu fesseln. Tools wie DALL-E 2, Runway oder Midjourney können verwendet werden, um ansprechende Visuals für Social Media, Werbung und Co. zu erstellen. Diese sind in der Lage, komplexe Bilder und Szenarien, teils sogar Videos, zu generieren. Indem sie eine Beschreibung oder ein Konzept eines Produkts erhalten, können KI-Tools automatisch realistische Bilder oder Szenen erstellen, um Produkte attraktiv zu präsentieren. Diese Produktvisuals können in Produktkatalogen, Werbebannern oder Social-Media-Posts verwendet werden. Wenn es um die Bildbearbeitung geht, lohnt sich ein Blick auf das neue KI-basierte Adobe Photoshop Feature "Generative Fill". Die generative KI ermöglicht durch die Eingabe von Prompts das intelligente Füllen von Bildern, beispielsweise um die Bildgröße zu ändern oder Elemente, wie den Pariser Eiffelturm, einzufügen. Die Ergebnisse sind nicht immer hundertprozentig, man muss ein wenig ausprobieren, doch wie bei jedem KI-Tool gilt: Mit jeder Eingabe lernt die KI dazu.

Automatisierung und Workflow-Management

Die Nutzung von KI-Tools zur Automatisierung von Arbeitsabläufen, Aufgabenzuweisung und Prozessoptimierung bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Effizienz zu steigern, Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen. Durch die Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben können Mitarbeiter ihre Zeit auf wertschöpfende Tätigkeiten konzentrieren. Mit Tools wie Pega können Geschäftsprozesse analysiert und optimiert werden. Zur Automatisierung von wiederkehrenden Aufgaben lohnt sich ein Blick auf Blue Prism oder UiPath.

Bei der Auswahl eines Tools müssen die individuellen Anforderungen und Ziele des Unternehmens im Voraus festgelegt und berücksichtigt werden. Es ist ratsam, zwei bis drei Tools in die engere Auswahl zu nehmen, diese zu testen und dann eines auszuwählen, das am besten zu den individuellen Bedürfnissen, aber auch den finanziellen Mitteln passt, denn nicht alle Tools sind kostenlos. Es ist auch wichtig, die rechtlichen Aspekte bei der Nutzung von KI-generierten Inhalten zu beachten, insbesondere in Bezug auf urheberrechtliche Bestimmungen. Dies ist für jede(s) KI-App und -Tool vorab individuell zu prüfen. Der Einsatz intelligenter Funktionen von KI-Tools ermöglicht letztendlich den Unternehmen eine bessere Nutzung von Ressourcen. Marketing- und Kommunikationsstrategien werden auf ein neues Level gehoben und die Effektivität wird gesteigert.

Am 4. Juli erscheint Teil 2, der sich mit dem Thema “Vorteile und Herausforderungen bei der Integration von KI in die Unternehmenskommunikation” befasst. Hier werden die speziellen Anforderungen bei der Integration von KI beleuchtet sowie Lösungsansätze aufgezeigt.

Über die Autorinnen: Nadja Amireh und Patricia Rips. Nadja Amireh ist Inhaberin der Düsseldorfer Agentur Wake up Communications. Gemeinsam mit ihrem Team plant sie crossmediale Kommunikationsstrategien für Unternehmen und Marken aus dem B2B- und B2C-Bereich und setzt sie erfolgreich um. Ihre Mitarbeiterin Patricia Rips ist als Communications Consultant tätig.

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Personalien

Dollhausen übernimmt bei der STEAG-Gruppe

Christoph DollhausenChristoph Dollhausen (40), bisher Bereichsleiter für Kommunikation bei der STEAG-Tochter Iqony, hat zum 1. Oktober 2024 die Leitung der Gesamtkommunikation für den Essener Energiekonzern STEAG übernommen. In seiner Position wird er den neu geschaffenen Bereich für Kommunikation und Marketing mit insgesamt zehn Mitarbeitenden verantworten, der sowohl interne als auch externe Kommunikation sowie das Stakeholder-Management umfasst.

Etats

HitchOn arbeitet für Weißen Ring

Screenshot Instagram-Auftritt Weißer RingUnter dem Motto „Wir helfen Kriminalitätsopfern!“ unterstützt die HitchOn GmbH, eine Full-Service-Agentur für Social Media Content mit Niederlassungen in Mainz und Hamburg, ihren Neukunden Weißer Ring e. V. Die Zusammenarbeit beinhaltet neben der Konzept- und Formaterstellung auch die Themenrecherche und redaktionelle Betreuung des Instagram-Kanals inklusive Produktion, Distribution und Upload der Content Pieces.

Agenturen

The Goodwins gründen The Goodforces

Von links: Peter Jelinek, Franka Mai, Patrick Haermeyer und Bernd MeyerEine neue politische Kommunikationsberatung nimmt in diesen Tagen ihre Arbeit Brüssel und Berlin auf: The Goodforces. Gegründet von der Berliner Kreativagentur The Goodwins soll die neue Kommunikationsberatung Politikerinnen und Politiker, Changemaker, NGOs und Unternehmen in ihrer Arbeit unterstützen. Die erklärte Vision dabei: ein kraftvolles, nachhaltiges und vereintes Europa.

Unternehmen

BMW-Chef Zipse liegt bei der CEO-Reputation vorn

BMW-Chef Zipse im AutoBMW-Chef Oliver Zipse bleibt trotz eines etwas schwächeren Ergebnisses Dax-Spitzenreiter im CEO-Reputationsindex der Dr. Doeblin Wirtschaftsforschung, Berlin. Der CEO-Reputationsindex wird halbjährlich durch eine Umfrage unter Wirtschaftsjournalisten aus vier Einzel-Indikatoren ermittelt: „Kompetenz und Persönlichkeit“, „Strategischer Weitblick“, „Offener Umgang mit den Medien“ sowie „Sympathie“.

Verbände

Startschuss für DPRG-Arbeitskreis History Coms

Dr. Ingo Stader (l.) und Matthias KochDer neue Arbeitskreis History Communication der Deutschen Public Relations Gesellschaft (DPRG) wurde erfolgreich aus der Taufe gehoben. Mehr als 40 Kommunikationspraktikerinnen und -praktiker kamen am 19. und 20. September zur Gründungskonferenz des neuen DPRG-Arbeitskreises bei der Hapag-Lloyd AG in Hamburg zusammen. Verbindendes Thema war die Professionalisierung des Handlungsfelds History Coms.

Branche

„Arbeit mit Influencern ist wie ein Blind-Date“

Katharina Brunsendorf Am 2. Oktober erscheint der neue „CommTech Newsletter“. Im Rahmen der Medienpartnerschaft mit der AG CommTech veröffentlichen wir hier vorab ein Interview mit Katharina Brunsendorf, Head of Content bei Scalable Capital, einer digitalen Investmentplattform. Sie wird befragt zu den Möglichkeiten und Grenzen sowie dem Einsatz von Technologie im Influencer Marketing.

Medien

Agrarheute unter neuer Führung

Anke FritzAnke Fritz ist zum 1. Oktober 2024 zur Chefredakteurin von agrarheute berufen worden. Sie wird gemeinsam mit Chefredakteur Simon Michel-Berger das Agrar-Fachmagazin aus dem Haus dlv Deutscher Landwirtschaftsverlag führen. Agrarheute berichtet über landwirtschaftliche Themen aus Politik und Gesellschaft, mit Schwerpunkt auf Management, Pflanzenbau, Technik und Tierhaltung.

Das PR-Interview

news aktuell: 35 Jahre an der Seite der PR

Petra Busch und Vithunan LingeswaranNews aktuell feiert in diesen Tagen Geburtstag. Seit 35 Jahren steht das Tochterunternehmen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit seinem Service-Portfolio an der Seite der Kommunikationsbranche. Anlässlich des 35. Geburtstags sprach das PR-JOURNAL im Podcast-Interview (hier ab 30. September) mit dem Geschäftsführungsduo Petra Busch und Vithunan Lingeswaran über deren Ziele und Pläne und darüber, wie es ganz am Anfang wirklich losging.

Autoren-Beiträge

KKongress 2024: Vor die Welle kommen

Klaus Treichel„Wellen“: Das Motto beim KKongress 2024 war abstrakt genug, um wirklich fast jede Session damit in Verbindung bringen zu können. Einen roten Faden konnten die 1.700 Teilnehmenden nur visuell erkennen, denn das Key Visual der perfekten Welle schmückte jeden Raum. Inhaltlich war man manchmal vor der Welle, oft dahinter und nicht selten war zu hören, dass man in der Kommunikation nicht auf jeder Welle reiten sollte. Obwohl die Dynamik und die Herausforderungen der modernen Kommunikation einen wilden Ritt nahelegen.

Der Sprach-Optimist

Bist Du Team #gerneperDu, dann passen Sie gut auf

Murtaza AkbarWir duzen uns ja gerne. Lässig, oder? Unser Sprach-Optimist Murtaza Akbar (Foto: Agentur Wortwahl) duzt sich mittlerweile sogar mit Studierenden seiner Lehrveranstaltungen. Was für eine Entwicklung! Dabei ist er echt froh, dass es auch das „Sie“ gibt. Er erzählt von drei konkreten Beispielen, warum wir nicht auf das „Sie“ verzichten sollten – und was er Unternehmen empfiehlt.

Rezensionen

Neue politikwissenschaftliche Analyse über Bernays

Ist über Edward L. Bernays – neben Ivy Lee der Urvater der modernen PR – von der Wissenschaft nicht schon alles Essentielle gesagt und geschrieben worden? In der Kommunikationswissenschaft und in der Organisationskommunikation wohl schon, mag sich Stefan Matern gedacht haben, als er sein Promotionsprojekt an der Universität München startete, nicht aber in der politikwissenschaftlichen Analyse.

Studien

Fresenius Medical Care auf Platz 1 von 61 Unternehmen

Tabelle Top 7In einer Zeit, in der Stakeholder immer mehr Wert auf Transparenz, Authentizität und gesellschaftliche Verantwortung legen, wird der Purpose – der grundlegende Sinn und Zweck eines Unternehmens – zunehmend zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor. Dies zeigt die aktuelle, repräsentative Purpose-Statement-Studie von Globeone, die Teil des Purpose Readiness Index 2024 ist, über den das PR-JOURNAl bereits im Juli 2024 berichtete.

Aus- und Weiterbildung

Neue Prüfung zum „KI-Manager Kommunikation“

Symbolbild KI-ManagerDie Deutsche Akademie für Public Relations bietet mit einer neuen Prüfung die Möglichkeit, den Titel „KI-Manager Kommunikation (dapr)“ zu erlangen. Unabhängige Prüfer belegen anhand des Zeugnisses, dass Tools und Methoden rund um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in Kommunikation, PR, & Marketing beherrscht werden.

Macht der Bilder

Taylor Swift hat es getan

Instagram Post von Taylor SwiftDas TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris hat hohe Wellen geschlagen. Dazu beigetragen hat auch ein Instagram-Post von Mega-Star Taylor Swift. Genau zum Ende des TV-Duells erklärte sie ihre Unterstützung für das Team Harris und Walz. Unser Kolumnist Jost Listemann hält Timing, Bildsprache und Botschaft für ein Lehrstück über Kommunikation im 21. Jahrhundert. Und der Blogger Sascha Pallenberg lobt den Instagram-Post von Swift als „PR-technisch wie aus einem Hollywood-Drehbuch“.

Agile Denkpause

Wie Unternehmen das Vertrauen ihrer Kunden verspielen

Schriftzug Trust in Scrabble-BuchstabenVor rund vier Wochen piepte unsere Spülmaschine Alarm. Wir riefen den Fachmann. Er kam, prüfte und erklärte: „Die Pumpe ist defekt.“ Unsere Alternativen: 680 Euro, um das Teil auszutauschen oder ein neues Gerät. Eine unerwartete News, erst vier Jahre zuvor hatten wir die Miele-Maschine angeschafft und vermeintlich bewusst auf Qualität gesetzt.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Gesucht: Gewinner für PR-Preis 2025

Festsaal PR-Preis 2024Der Deutsche PR-Preis der Deutschen Public Relations Gesellschaft e.V. (DPRG) ist der einer der wichtigsten deutschen PR-Awards. In diesem Jahr steht alles unter dem Motto „Resonanz“. Noch bis 11. Oktober 2024 können Kampagnen oder Einzelprojekte, die mit innovativen Lösungen eine herausragende Resonanz erzielt haben, in insgesamt 26 Wettbewerbskategorien eingereicht werden.

Whitepaper

Neues Whitepaper von Territory

Der Bereich Influencer-Marketing steht vor massiven Veränderungen. Der Grund ist, dass die heutige Basis – Content Creators und Community – durch KI ersetzt werden kann. Dies kann eine Chance für Kreativität, Trends und Storytelling sein, kann aber auch Risiken und Herausforderungen für Brands und Agenturen wie auch Content Creators selbst mit sich bringen. Die Agentur Territory hat zu diesem Thema ein Whitepaper verfasst.