Vier Partner gründen auf Initiative von Lutz Meyer Berlin Advisors Group

Lutz Meyer hatte der nach der Bekanntgabe seines Ausstiegs als Kommunikationschef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) Anfang Oktober bei LinkedIn veröffentlicht, sich nun wieder auf sein eigenes Beratungsunternehmen Meyer & Company konzentrieren zu wollen. Das war nur halb richtig. Wie Meyer jetzt bekannt gab, hat er mit seiner Agentur Lutz Meyer & Company gemeinsam mit drei weiteren Beratungsunternehmen die „Berlin Advisors Group“ als neues Angebot entwickelt. So sollen die Beratungskompetenzen und Expertisen der Strategic Minds Company, der Berlin Global Advisors und den Corporate Transformation Advisors unter einem Dach mit denen von Lutz Meyer & Company gebündelt werden. Gemeinsam wollen sie Vorstände, Management und Aufsichtsräte auf verschiedenen Feldern unterstützen.

Die Gründungsmitglieder der Berlin Advisory Group (von links) mit Joachim Lang, Jan F. Kallmorgen, Ana-Cristina Grohnert und Lutz Meyer. (Foto: Phil Dera)

Auf der Website der Berlin Advisors ist zu lesen, der Unternehmenswert hinge noch nie so stark vom politischen Umfeld und den Erwartungen der Gesellschaft ab wie heute. Alles müsse neu ausgerichtet werden: Strategie, Portfolio, Investitionen und die Kommunikation mit Kapitalmarkt, Medien, Politik, Mitarbeitern, der Gesellschaft und natürlich den Kunden. Zudem veränderten die Energiekosten die Unternehmensstrategie, die ESG-Agenda die Unternehmens-Story. Lieferketten müssten nach geopolitischen Risiken neu ausgerichtet werden, Mitarbeiter und Kapitalgeber verlangten eine gesellschaftliche Positionierung, und politische Forderungen würden nur gehört, wenn die öffentliche Reputation hoch sei, diagnostiziert er. Meyer kommt mit seinen Mitstreitern zu dem Schluss, dass Vorstände, Management und Aufsichtsräte vor allem in der Verarbeitung dieser neuen Komplexität wirksam zu unterstützt werden müssten.

Als konkrete Beratungsfelder werden benannt:

  • Analyse von geopolitischen Risiken
  • Kommunikation zu Themen, Interessen, Köpfe
  • Energiepolitische Beratung für Industrie und Mittelstand
  • Interessenvertretung in Deutschland und Europa
  • ESG-Transformation und Reporting
  • Arbeitgeber-Attraktivität und Unternehmenskultur
  • Identifizierung von Investitionsprojekten

Die vier Gründergesellschaften werden vertreten von

  • Joachim Lang, Geschäftsführender Gesellschafter der Industrieberatung Strategic Minds Company, zuvor Hauptgeschäftsführer des BDI, Leiter der Konzernrepräsentanz der E.ON SE und Europakoordinator im Bundeskanzleramt;
  • Jan F. Kallmorgen, Gründungspartner von Berlin Global Advisors, einem der führenden Beratungshäuser für Geopolitik und internationale Regierungsbeziehungen in Deutschland;
  • Ana-Cristina Grohnert, Inhaberin der Unternehmensberatung Corporate Transformation Advisors, Vorsitzende des DAX-Netzwerks „Charta der Vielfalt“ und ehemalige Vorständin der Allianz sowie Partnerin bei EY;
  • Lutz Meyer, Inhaber der Kommunikationsberatung Lutz Meyer & Company und während der vergangenen zwei Jahre Kommunikationschef des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Berlin.

Die einzelnen Beratungsunternehmen bleiben eigenständig. Alle Partner können künftig allerdings auf die Kompetenzen der verbundenen Beratungen zurückgreifen. Bei Bedarf würden übergreifende Teams gebildet. Meyer erklärte: „Die vier Gesellschaften sind Expertenorganisationen, die richtig in die Tiefe gehen, weil sie die Erfahrung haben. Das ist der große Mehrwert für den Kunden. Wenn der ehemalige Moskau-Botschafter Russland einschätzt und ehemalige Dax-Vorstände sich in die CEO-Agenda reindenken, ist das von unschätzbarem Wert. Das unterscheidet uns von integrierten Kommunikations- und Unternehmensberatungen, die eher Generalistenteams bereitstellen.“

Seitennavigation

Personalien

Tobias Erfurth neuer Leiter Investor Relations

Tobias ErfurthTobias Erfurth wird ab Mitte August 2024 die Leitung der Investor Relations-Abteilung beim Mainzer Unternehmen Schott Pharma übernehmen, das auf pharmazeutische Aufbewahrungs- und Verabreichungssysteme spezialisiert ist. Er wird das Investor Relations-Team erweitern und verstärken und direkt an CFO Almuth Steinkühler berichten.

Agenturen

Tyto strukturiert Management um

Managerinnen und Manager von Tyto PRDie europaweit tätige PR-Agentur Tyto, Frankfurt am Main, ernennt die erste Chief of Staff, drei neue Managing Partner und sechs neue Teamleiter. Diese Umstrukturierung bildet das zentrale Element der neuen „Glocal“-Management-Struktur, bei der die 60-köpfige Agentur einen globalen Ansatz bei der Kundenbetreuung mit lokalem Fokus auf Team-Management und Mitarbeiterentwicklung kombiniert.

Unternehmen

Zwei deutsche Unternehmen unter den Top 100

Deckblatt des PwC Global Top 100 RankingNach einem schwierigen Jahr 2023 haben die 100 wertvollsten Unternehmen der Welt laut dem jährlichen „Global Top 100“-Ranking von PwC wieder ein neues Allzeithoch erreicht. Mit einer Gesamtmarktkapitalisierung von 39,9 Billionen US-Dollar zum 31. März 2024 übertrafen sie ihren bisherigen Spitzenwert aus dem Jahr 2022 von 35 Billionen US-Dollar. Deutschland landet im Länderranking auf Platz 13.

Verbände

DPRG und GPRA bündeln Kompetenzen

Ulf Mehner und Alexandra GroßWirtschaft und Gesellschaft stehen vor zahlreichen Transformationsprojekten: Energiewende, Mobilitätswende, Industrie-Umbau. Für den Erfolg sind Verständnis und Akzeptanz in der Bevölkerung entscheidend. Dafür bedarf es transparenter und professioneller Kommunikation auf Basis verbindlicher und nachvollziehbarer Qualitätskriterien und -standards. Die werden jetzt gemeinsam mit DPRG und GPRA erarbeitet.

Branche

Festival und Konferenz

Akrobatische EinlageIm letzten Jahr hat es nicht geklappt, doch in diesem Jahr wollten wir dabei sein: PR-Journal goes Berlin und gemeinsam mit uns waren 2.500 Kommunikationsprofis und Einsteiger bei der Voices 2024 in der Berlin Arena – einer grandiosen Location für das Event. Beeindruckend: Statt ohrenbetäubender Geräuschkulisse war es eine recht leise Veranstaltung – den Kopfhörern sei Dank.

Medien

Kürschner-Verlag wird 75

Zwei BuchcoverDas rot-weiß gestreifte Taschenbuch, in dem alle Bundestagsabgeordneten mit Bild und Biografie vorgestellt werden, hatten viele schon in der Hand. Der Verlag, der dieses Taschenbuch herausgibt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Vor 75 Jahren wurde die Neue Darmstädter Verlagsanstalt GmbH durch Adolf Holzapfel in Darmstadt gegründet und nahm am 16. Mai 1949 den Geschäftsbetrieb als Verlag auf.

Das PR-Interview

KI-Pionierarbeit bei Bosch seit 2017

Michael SchmidtkeMichael Schmidtke ist VP Content Flow and Digital Channels bei Bosch. Beim Webinar der AG CommTech vom 23. April gab er einen tiefen Einblick in sieben Jahre Nutzung von KI in der Unternehmenskommunikation von Bosch. Im Vorgriff auf den nächsten „CommTech Newsletter“, der am 8. Mai erscheint, veröffentlicht das PR-JOURNAL ein Interview mit Michael Schmidtke, das mit Hilfe von KI-Tools auf Basis der Aussagen Schmidtkes im Webinar erstellt wurde.

Autoren-Beiträge

Rechtsextreme Kommunikation erkennen und bekämpfen

Felix Meyer-WykUnsere Vorstellung von Rechtsextremen beschränkt sich oft auf offensichtliche Verfassungsfeinde: Glatzen mit Springerstiefel oder „Ausländer raus“-Rufe. Keine Frage, diese Gruppen sind gefährlich. Deutlich unauffälliger, aber mindestens genauso gefährlich sind die Neuen Rechten. Für uns als Kommunikatorinnen und Kommunikatoren ist es wichtig, ihre Denkmuster und Strategien zu kennen, denn mit ihren Auftritten werden wir es vermehrt zu tun haben.

Rezensionen

Ein Buch für Kommunikationsstrategen

Buchcover Wirtschaft als KommunikationWie Unternehmen und Wirtschaft öffentlich werden, das war einmal in einem relativ einfachen Managementprozess organisierbar. Wissen bereitstellen, im Wesentlichen über Produkte und Dienstleistungen. Und dieses Wissen dann in einseitigen Informations-Prozessen an die relevanten Stakeholder verbreiten. Aber, das war einmal. Wirtschaft 1.0 könnte man das nennen. Heute hat sich dies grundlegend verschoben …

Kommentare

Brillante Ideen funkeln in düsteren Zeiten umso heller

Fünf Anmerkungen zu den Eurobest PR Awards 2023

Einen positiven Grundeindruck bei den Eurobest Awards 2023 hinterließ bereits die beeindruckende Zahl von über 160 Einreichungen bei PR – weit mehr als in einigen anderen Kategorien. Die Bedeutung von PR wird demnach mehr denn je als sehr hoch eingeschätzt. Selbst wenn die Beiträge bei Ausrichtung und Qualität extrem divers waren, habe ich als Juror einige Gesamteindrücke aus London mitgenommen:

Studien

Harte Fakten und Kennzahlen fehlen

Schriftzug CR BenchmarkNachhaltigkeitskommunikation ist auf den Corporate Websites zentral positioniert. Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Bedenklich ist aber die seit mehreren Jahren rückläufige Transparenz. Wichtige Kennzahlen verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Der neue CR Benchmark von NetFed zeigt die aktuellen Entwicklungen.

Aus- und Weiterbildung

Canva & Co. für PR-Professionals

Dominika RotthalerDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr), Düsseldorf, hat ihr Fortbildungsangebot um das Praxisseminar „Canva & Co.“ erweitert. Im dem zweitägigen Seminar mit erstmaligem Start am 30. September lernen Mitarbeitende aus den Bereichen Kommunikation, PR und Social Media, wie sie mit Online-Design-Plattformen selbst grafische Lösungen für ihre Organisation entwickeln.

Macht der Bilder

SORA Dich nicht!

Schon wieder droht eine ganze Branche im KI-Schlund zu verschwinden: erst waren es die Texter und Kreativen, jetzt sind es die Filmemacher. In der Tat: Was Open AI mit SORA auf unsere Wirklichkeit losgelassen hat, erscheint auf den ersten Blick atemberaubend. Zweifelsohne ist SORA ein Text-zu-Video-Tool der nächsten Generation. Aber erst die Kombination aus Technologie und der Marktmacht von OpenAI / Microsoft macht SORA zu einem Werkzeug, dass unsere Wirklichkeit beeinflussen wird. Aber schauen wir doch erstmal genauer hin...

Agile Denkpause

Wie Unternehmen das Vertrauen ihrer Kunden verspielen

Schriftzug Trust in Scrabble-BuchstabenVor rund vier Wochen piepte unsere Spülmaschine Alarm. Wir riefen den Fachmann. Er kam, prüfte und erklärte: „Die Pumpe ist defekt.“ Unsere Alternativen: 680 Euro, um das Teil auszutauschen oder ein neues Gerät. Eine unerwartete News, erst vier Jahre zuvor hatten wir die Miele-Maschine angeschafft und vermeintlich bewusst auf Qualität gesetzt.

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Account Executive bei der Agentur Edelman Germany?

„Als ich bei Edelman eine Ausschreibung sah, die meine beruflichen Leidenschaften – Gesundheit und Kommunikation – vereint, war es wie ein ‚perfect match‘,“ erklärt Stella Henn heute. Bereits seit November 2022 ist sie bei Edelman Germany und beschäftigt sich mit Healthcare-PR und der Umsetzung von Multi-Channel Kommunikations-Strategien und -Kampagnen sowie deren Umsetzung. Nachfolgend stellt sie im Interview ihre Aufgaben und ihren Arbeitgeber vor.

Preise und Awards

Stolze Gewinnerinnen und Gewinner

Von links: Christoph Heshmatpour, Johanna Wittner, Michael Rotschädl und Lukas KalteisDie Erstplatzierten des diesjährigen Franz-Bogner-Wissenschaftspreises für PR stehen fest: Es sind Johanna Wittner, Michael Rotschädl, Christoph Heshmatpour und Lukas Kalteis. Insgesamt wurden 33 wissenschaftliche Arbeiten aus dem Jahr 2023 in vier Kategorien eingereicht. Zehn Arbeiten erhielten bei der Verleihung am 22. April in Wien eine Auszeichnung. Das Preisgeld beträgt insgesamt 8.900,00 Euro.

Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.