GPRA-Professionals vermitteln Studierenden der Universität Duisburg-Essen ungefiltert das Arbeiten in Agenturen

Eloquenz, Mut zum Ausprobieren und Begeisterungsfähigkeit: Das sind nach GPRA-Präsidentin Alexandra Groß wichtige Fachkompetenzen einer Beraterpersönlichkeit in der modernen Kommunikationsagentur. Vor interessierten Studierenden der Universität Duisburg-Essen stellte die Vorstandsvorsitzende der Fink & Fuchs AG, Wiesbaden, im Rahmen der „PR-Journal“-Roadshow das Berufsfeld Kommunikationsberatung vor. Wichtig sind demnach neben den erwähnten Kompetenzen vor allem auch generalistisches Denken, ein breites Wissensspektrum in unterschiedlichen Themen und strategisches Know-how. „Darüber hinaus sind Markt- und Industriekenntnisse, Tool- und Kanalverständnis als auch disziplinübergreifende Fachkompetenzen ebenfalls von Bedeutung“, ergänzte Groß. „Diese jedoch sind erlernbar.“ Viel wichtiger seien daher Persönlichkeitsmerkmale wie Leidenschaft, Selbständigkeit und Entschlusskraft. Ausführlich wurde über das Kompetenzprofil von jungen Kommunikationsberaterinnen und -beratern diskutiert. Möglich machte den persönlichen Austausch am 9. November Rolf Parr, Professor für Germanistik und Leiter des Studiengangs „Literatur und Medienpraxis“ an der Universität Duisburg-Essen.

Von links: Professor Rolf Parr mit seinen Gästen Benita Daube, Julian Siebert, Alexandra Groß und Thomas Dillmann. (© PR-Journal)

Vielfältiges Rüstzeug für das Agenturleben nötig

Julian Siebert, ehemaliges Vorstandsmitglied der Gelsenkirchener Studierendengruppe GEKO und seit gut einem Monat Trainee bei der Düsseldorfer Agentur komm.passion, bestätigte: „Man muss lernen, seine eigenen Ideen zu vertreten und möglichst auch durchzusetzen. Das fordert einen von Anfang an. Zudem ist die Arbeit in der Agentur auch vielschichtiger und breiter angelegt, als ich das im Vergleich dazu beispielsweise in einem Konzern oder bei einer Stadtverwaltung kennengelernt habe.“ Zum Rüstzeug für die Arbeit in Agenturen sollten demnach auch Kritik- und Konfliktfähigkeit gehören – beides brauche man in der offenen Diskussionskultur einer lebendigen Agentur.

Neben spannenden Beratungsperspektiven bieten Agenturen auch attraktive Aufgabenfelder in den Bereichen Strategie und Medienarbeit sowie Contenterstellung für unterschiedliche Kanäle und Stakeholdergruppen. Die Agenturvertreter zeigten auf, wie unterschiedlich Karrierewege in den GPRA-Agenturen verlaufen können und wie sehr es dabei auch auf die Interessen und Profile der Bewerberinnen und Bewerber ankommt. Dazu zeigten die Professionals ein breites Spektrum auf: von Kundenberatung und Projektmanagement über Business-Development und Eigenmarketing bis hin zu Video- und Audioproduktion sowie Analytics. Einig waren sich die Podiumsgäste darin, dass es im kreativen Umfeld von Agenturen deutlich lebendiger und abwechslungsreicher zugehe als in der Regel auf der Unternehmensseite.

Agentureinstieg als neuer Plan B

Hier merkten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf, denn ein Berufseinstieg in einer PR-Agentur war wohl bisher bei den Absolventen des Studiengangs „Literatur und Medienpraxis“ nicht allzu sehr im Fokus. Der innere Kompass zeigte bei den meisten bisher eher Richtung Journalismus. Plan B könnte also künftig auch im Agenturbereich liegen.

Benita Daube, Senior Account Executive bei Edelman und stellvertretende Sprecherin der GPRA Young Professionals, verwies darauf, wie attraktiv es sei, den Jobeinstieg in einer Agentur zu vollziehen: „Es ist sehr cool, in einer Agentur zu starten. Man hat speziell im Traineeship eine steile Lernkurve, arbeitet mit ganz unterschiedlichen Leuten zusammen, bekommt schnell Verantwortungszuwachs und es ist nie langweilig. Das fordert natürlich sehr, bringt aber auch viel Spaß.“

Gehälter steigen schneller an

Eine Frage aus dem Publikum zielte auf die Höhe der Einstiegsgehälter für ein Traineeship. Je nach Agentur und Standort schwanken die Summen von 2.000 bis 3.000 Euro pro Monat im ersten Jahr. Da sei durchaus Luft nach oben, sagte Daube freimütig. Sie fügte aber hinzu, dass die spätere Übernahme in vielen Agenturen gewollt und angestrebt sei. „Wir wollen nicht ausbilden, um die Leute nach zwölf oder 15 Monaten wieder ziehen zu lassen. Wir bilden klar für den eigenen Bedarf aus, und das ist für beide Seiten von Vorteil. Außerdem werden Traineeships nicht selten verkürzt, sodass die Berufseinsteiger als Junior Consultants früher ein höheres Gehalt bekommen.“

Groß ergänzt: „Hinzu kommt, dass im Vergleich zur Unternehmenswelt oder bei Direkteinstiegen, die Gehaltskurven in den Berufsjahren nach dem Traineeship viel steiler verlaufen.“

Moderator Thomas Dillmann, Chefredakteur des „PR-Journals“ zeigt sich erfreut über den Diskussionsverlauf: „Genau diesen lebendigen Austausch wollten wir mit unserer Roadshow vorantreiben. So haben die Studierenden die Chance, sich ein ungefiltertes Bild aus erster Hand zu machen. Und wenn es den Gästen aus dem Agenturbereich gelungen ist, hier neue Perspektiven für die Absolventinnen und Absolventen zu eröffnen, hat sich der Besuch in Essen umso mehr gelohnt.“

Wichtige Informationen vermittelt

Professor Parr zeigte sich am Ende sehr zufrieden mit der gemeinsamen Veranstaltung. Er dankte für den Besuch und war sich sicher, dass auf diesem Wege wichtige Informationen bei seinen Studierenden angekommen sind, die sonst nicht so einfach und direkt zu finden gewesen wäre.

Nach dem Zwischenstopp an der Universität Duisburg-Essen zieht die „PR-Journal“-Roadshow weiter Richtung Norden. Dort treffen bereits am 23. November Vertreterinnen und Vertreter der GPRA-Agenturen auf Studierende der Universität Hamburg.

Interessierte können sich über Leistungsspektrum und Branchenspektrum einzelner GPRA-Agenturen online über den „Agenturfinder“ informieren. Auskunft zur Nachwuchsinitiative „GPRA Young Professionals“ gibt es ebenfalls online.

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In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.