Data Culture – Wie kann Datenkultur wachsen?

CommTech AG IMWF LogoDie „Arbeitsgemeinschaft CommTech“ (AG CommTech) wurde im Sommer 2021 unter dem Dach des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF), Hamburg, gegründet. Sie wird gemeinsam getragen vom IMWF und von Thomas Mickeleit. Seither sind mehr als 250 PR-Praktikerinnen und -Praktiker der Einladung gefolgt. Die AG erarbeitet Lösungen für die digitale Kommunikation und stellt diese der interessierten Fachöffentlichkeit vor. Seit Februar 2022 erscheint jeweils am 1. Mittwoch im Monat der „CommTech Newsletter“. Im Vorgriff auf die 3. Ausgabe, die am 6. April erscheint, veröffentlicht das „PR-Journal“ einen Fachbeitrag von Antonia Dieterle, Co-Leiterin der AG 3 Reporting, mit Stefanie Babka, Data Culture Lead bei der Merck Group. Darin geht es um Datenkultur.

Data Culture – Wie kann Datenkultur wachsen?

Babka Stefanie Dieterle Anotonia AG CommTechVon Stefanie Babka (Foto l.) und Antonia Dieterle (r.)

Wo sich Buzzwords zu Trends entwickeln, ist die Einordnung einer Thematik entlang des schwergewichtigen Begriffs „Kultur“ naheliegend. Die Verwendung der „Datenkultur“ im deutschsprachigen Raum verhält sich noch schüchtern und die meist US-amerikanisch verwendete „Data Culture“ breitet sich über die sogenannten „data-driven companies“ und deren Vision aus. In der Praxis ist für viele Unternehmen und Institutionen eine datengesteuerte Kultur schwer fassbar und Daten sind selten die universelle Grundlage für eine Entscheidungsfindung. Laut der Data and AI Leadership Executive Survey 2022 sind für 91.9 Prozent der Befragten kulturelle Barrieren in der Organisation das größte Hindernis in der Transformation zur Datenfokussierung.

Doch wo fängt eine Datenkultur an und was können Kommunikatorinnen und Kommunikatoren in der Datenarbeit dafür tun, eine solche Datenkultur zu schaffen und zu pflegen?

Stefanie Babka ist Data Culture Lead bei der Merck Group und verantwortet seit Juli 2021 mit ihrem Team global das Thema Datenkultur auf Konzernebene. Babka hat über fünfzehn Jahre Digital Excellence in großen Konzernen vorangetrieben (Daimler, GM, Nestlé) und versteht als digitale Kommunikations- und Marketingexpertin den Beitrag der Wissensvermittlung als wertvolle Basis für eine wachsende Datenkultur oder auch „Datenliebe“. In einer IMWF-Online Session gibt Stefanie exklusive Einblicke in die Data-Culture-Arbeit der Merck Group und teilt wertvolle Tipps für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kommunikation und Marketing.

„Be a storyteller“

Kommunikatorinnen und Kommunikatoren besitzen bereits so viele Fähigkeiten und Fertigkeiten, die perfekt dafür eingesetzt werden können, mit Daten eine Geschichte für eine Zielgruppe zu erzählen. Dies passiert bereits häufig im Alltag von Pressesprechern unbewusst: mit griffigen Geschichten und informativ aufgearbeiteten Meldungen entsteht die Basis für Daten-Storytelling. Für die interne Kommunikation von Datenthemen, beispielsweise Data Governance, darf es ruhig auch mutiger und kreativer werden, um dem Thema die Komplexität zu nehmen, erzählt Stefanie Babka in der Online-Session.

„Make it a routine“

Gerade in der Kommunikation sollte Datenarbeit in eine Routine eingearbeitet werden. Dabei bieten sich bekannte Formate wie Newsroom-Meetings oder wiederkehrende Jour-Fixe-Termine an, um die Ergebnisse von Analysen nachhaltig in Erinnerung zu rufen und einen Lerneffekt zu fördern. Anfangs kann es bereits ausreichen, regelmäßig einen kurzen Daten-Impuls für fünf Minuten mit dem Team zu teilen.

„Don’t scare them“

Für Mitarbeitende und Menschen, die noch keine Erfahrungen mit Datenarbeit gemacht haben und deshalb noch unsicher sind – vielleicht sogar Furcht vor Daten haben – hat Babka ein Narrativ entwickelt, das auf Stärken fokussiert: „Daten sind deine Superpower, die deine Expertise noch stärker hervortreten lassen“. Eine positive Einstellung hilft – wie bei nahezu allen Themen, die neu in unseren Arbeitsalltag treten und Spuren hinterlassen (dürfen).

Dieser und weitere Beiträge zum Thema Daten in der PR erscheinen am 6. April im „CommTech Newsletter“ 03. Der Newsletter richtet sich an die Mitglieder der AG CommTech und alle an der Digitalisierung von Kommunikation interessierte Personen. Weitere Informationen über die AG CommTech sowie ein Bestellformular für den Newsletter finden sich hier auf der IMWF-Website.

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Whitepaper

Erfolg der Kommunikation stichhaltig nachweisen

In der Unternehmenswelt stehen Kommunikatorinnen und Kommunikatoren oft vor der Herausforderung, ihre Erfolge anhand von Kennzahlen wie Reichweite, Tonalität oder Share of Voice zu messen. Diese Metriken sind in der Kommunikationsbranche gängig und bieten Einblicke in die Wirksamkeit von PR- und Marketingkampagnen. Allerdings entsprechen diese Metriken nicht unbedingt den Anforderungen des Managements, das primär an betriebswirtschaftlichen Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Unternehmenswert interessiert ist. Diese Diskrepanz kann zu Missverständnissen führen und die Anerkennung der Kommunikationsarbeit durch das Management beeinträchtigen.