Reform der Papst-Medien: aus Radio Vatikan werden „Vatican News“

Ein Geburtstagsgeschenk der besonderen Art hielten die Kommunikationsmitarbeiter im Vatikan am 17. Dezember für Papst Franziskus bereit. Pünktlich zum Ehrentag des Oberhauptes der katholischen Kirche wurde der erste Schritt der vom Papst selbst in Gang gesetzten Reform der Vatikan Medien umgesetzt: „Vatican News“, das neue Portal des Heiligen Stuhls, ging online – wenn auch zunächst noch in einer Beta-Version.

Die neue Nachrichten Website des Heiligen Stuhls ist das Ergebnis eines Prozesses, der am 27. Juni 2015 im Vatikan begonnen hat. Papst Franziskus hatte seinerzeit die Einrichtung eines neuen Sekretariats für Kommunikation verfügt, das in Zukunft für die Informationspolitik des Heiligen Stuhls verantwortlich zeichnen solle und die bisherigen Medienaktivitäten wie Radio Vatikan, das Vatikanfernsehen CTV und Pressemitteilungen des Heiligen Stuhls bündeln solle. Seit dem 16. Dezember ist das neue Portal nun online.

Es enthält in sechs Sprachen Nachrichten und andere Informationen rund um Papst und Vatikan. Dabei beschränkt sich Vatican News nicht darauf, sämtliche Medienorgane in einem einzigen System digital zusammenzufassen. Vielmehr soll es auf die ständigen Wechsel von Ort und Form der Kommunikation antworten und diesen - in einem gewissen Sinn - vorausgreifen. Vatican News ist multilingual, multikulturell, multimedial und multidevice sowie auf mehreren Kanälen verfügbar.

In vier thematischen Bereichen wird über die Aktivitäten des Papstes, des Heiligen Stuhls, der Lokalkirchen und Begebenheiten aus der Weltkirche informiert. Eine Großredaktion, die zu Beginn aus sechs Sprachabteilungen besteht (Italienisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch und Portugiesisch) und in die nach und nach auch die übrigen 33 Redaktionen eingebunden werden, will nicht nur informieren, sondern auch eine Verständnishilfe im Licht des Evangeliums anbieten, heißt es in einer Veröffentlichung auf Vatican News.

Derzeitiger verantwortlicher Chefredakteur ist Dario Edoardo Viganò, Präfekt des Sekretariats für die Kommunikation des Heiligen Stuhls.

Bisherige Medienmarken bestehen weiter

Der bisherige Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, der Jesuiten-Pater Bernd Hagenkord ordnete die Veränderungen als „noch ein bisschen kühner als die Synergiereformen bei anderen Medien“ ein. Gegenüber der Fachzeitschrift „Medienkorrespondenz“ verwies er als Begründung auf die Vielzahl der einbezogenen Sprachen und Kulturen in den neuen Vatican News. Hagenkord, der laut „Medienkorrespondenz“ künftig einer von drei inhaltlichen Koordinatoren bei Vatican News sein wird, ließ offen, ob und wie die 1861 gegründete Traditionszeitung „Osservatore Romano“, von der seit 1971 auch eine deutschsprachige Wochenausgabe erscheint, separat weitergeführt wird.

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