Staatskanzleien sind bereit, mehr für PR auszugeben
Wie in den Medien berichtet wurde, hat die bayerische Staatskanzlei für die Beauftragung freier Fotografinnen und Fotografen im vergangenen Jahr 178.618 Euro ausgegeben. Der vorherige Ministerpräsident, Horst Seehofer, benötigte für gleiche Dienste lediglich 11.000 Euro. „Wir leben heute in einer anderen Kommunikationsgesellschaft“, rechtfertigte sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder. Was zunächst nach einer Ausrede zu klingen scheint, entspricht der Wahrheit, denn gute PR kostet nun mal Geld. Denn auch die einschlägigen Kosten der Amtskolleginnen und -kollegen anderer Bundesländer sind gestiegen.
In Hessen trifft das beispielsweise zu, wenn auch nur im moderaten Maß. Die Honorare für Fotos und Bewegtbildmaterial summierten sich nach den Angaben des Regierungssprechers im vergangenen Jahr auf insgesamt 64.411 Euro. Im Jahr vor der Pandemie beliefen sich die PR-Kosten noch auf 52.017 Euro. Aufgrund der raren Veranstaltungen in den „Corona-Jahren“ 2020 und 2021 seien diese Kosten für diesen Vergleich nicht repräsentativ. Die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz nennt für das vergangene Jahr einen Betrag von rund 45.000 Euro für Fotohonorare. 2019 waren es noch 24.000 Euro.
Die Sprecher der einzelnen Staatskanzleien begründen den Anstieg mit allgemeinen Kostensteigerungen in Form von gestiegenen Honoraren, einem stärkeren Fokus auf Bild- und Videoformaten, einem erhöhten Informationsbedürfnis der Bürger und die Reaktion auf dieses geänderte Nutzerverhalten. Der Wert der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Landespolitik scheint also zunehmend zu wachsen und die Ausrichtung digitaler und benutzerfreundlicher zu werden.