Strategische Kommunikation mit Charakter

Vor einem Jahr haben sich Silke Lerch und Nils Happich im Duo als strategische Kommunikationsberater selbstständig gemacht. Über die Gründung von „Lerch + Happich – Kommunikation mit Charakter“ hatte das PR-Journal damals berichtet. Den anstehenden ersten Geburtstag des jungen Unternehmens haben wir zum Anlass genommen, einmal nachzufragen: Geht die Idee, Geschäftsführer und Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen und Banken bei ihrer strategischen Positionierung mit der passenden Kommunikation zu unterstützen, auf?

Foto: Bernd Euring/Frankfurt

Frage: Frau Lerch, wir haben Sie zum Start ihrer Kommunikationsberatung wie folgt zitiert: „Gute Kommunikation ist ein echter Erfolgsfaktor. Den Unterschied machen Unternehmenslenker aber nur, wenn sie klare Unternehmensbotschaften mit ihrer Persönlichkeit verbinden und auch etwas von sich zeigen – das ist Kommunikation mit Charakter.“ Sagen Sie das nach einem Jahr Praxis-Check immer noch?

Silke Lerch: Ja, absolut. Für uns war „Kommunikation mit Charakter“ von Anfang an mehr als Slogan. Für Geschäftsführer und Führungskräfte geht es am Ende doch immer um die Frage: „Wie kann ich meine Ziele und Inhalte so kommunizieren, dass sie persönlich und fachlich zu mir passen?“ Oder anders gesagt: Richtig gut kann ich dann kommunizieren, wenn Botschaften und Inhalte klar und einfach zu verstehen sind. Und das passiert, wenn mir Kommunikation leichtfällt. Wir sind davon überzeugt: Dann stellt sich auch schnell der Erfolg ein. Ich würde sagen, dass die Bedeutung von Kommunikation als Erfolgsfaktor mittlerweile in den meisten Unternehmen gesehen, verstanden und deshalb auch nachgefragt wird.

Frage: Herr Happich, wo sehen Sie aktuell die größte Nachfrage am Markt?

Nils Happich: Im Moment ist überall Veränderung. In diesem dynamischen Umfeld werden viele unternehmerische Entscheidungen getroffen. Und die wollen eingeordnet werden – vor allem in Richtung der Belegschaft. Da kommt es nicht von ungefähr, dass wir immer dann Beratungsbedarf spüren, wenn das Thema Führung neu definiert werden soll, um ein Unternehmen gut durch die Transformation zu bringen.

Bedeutet: Leadership ist ein Riesen-Thema für uns. Also, wie man es schafft, dass Mitarbeitende eigenverantwortlicher und unternehmerischer handeln. Das ist eine ganz schöne Veränderung – für die Führungskräfte und die Teams. Es gilt, alle darauf vorzubereiten und dafür zu motivieren. Und das geht eben nur mit guter Kommunikation.

Frage: Frau Lerch, was ist das Erfolgsrezept, damit Kommunikationsberatung die Transformation von Unternehmen am besten unterstützt?

Silke Lerch: Grundsätzlich gilt: Je enger und vertrauensvoller die Zusammenarbeit zwischen Kunde und Berater ist, desto besser. Denn es geht ja nicht nur darum, die strategische Dimension zu erklären. Sondern auch darum, die Verantwortlichen ideal auf ihre Rolle als Kommunikator*innen in der Transformation vorzubereiten. Das ist deshalb so wichtig, weil sie als Vorbilder vorangehen müssen. Nur so werden sie ihre Ziele erreichen und ihre Teams begeistern können.

Die schönsten Momente haben wir als Berater bislang in persönlichen Trainings erlebt. Wenn unsere Kund*innen sagen: „Jetzt fühle ich mich sicherer, weil ich weiß, wie ich kommunizieren will.“ Dann wissen wir, dass unsere Beratung eine echte Wirkung hat.

Frage: Herr Happich, macht es dann nicht Sinn, sich als Berater zu spezialisieren – etwa auf das Thema Leadership? Oder braucht man als Kommunikationsberater gerade jetzt den „Gemischtwarenladen“?

Nils Happich: Eine Beratung ist nur dann gut, wenn sie strategisch fundiert ist und für stringente Kommunikation an alle Zielgruppen sorgt – und dafür braucht es einen breiten Erfahrungsschatz. Unsere Idee war von Anfang an, für jeden Kunden die strategische Positionierung aus Botschaften und Formaten zu finden, die zu seinem Unternehmen, seiner Person und zu seinem akuten Bedarf passen. Daraus ergibt sich dann, welche Kommunikationsdisziplinen man wie bedient. Mit unserer Kommunikationserfahrung sind wir in der glücklichen Lage, nicht nur konzeptionell zu arbeiten und zu trainieren. Wir können Kommunikation auch in einer großen Bandreite selbst umsetzen.

Frage: Das hört sich so an, als hätten Sie den Schritt in die Selbstständigkeit – trotz des Wettbewerbs auf dem Kommunikationsberatermarkt – nicht bereut.

Silke Lerch: So ist es – wir sind sehr froh, den Schritt in die Selbstständigkeit gemacht zu haben. Für uns war und ist das die richtige Entscheidung.

Nils Happich: Richtig ist auch: es gibt in Mittelstand und Banken sehr unterschiedlichen Beratungsbedarf. Und am Ende gilt doch immer: Um in Sachen Kommunikation das Beste für mich rauszuholen, brauche ich doch die Kommunikationsprofis an meiner Seite, die zu mir passen. Die Chemie muss stimmen. Das gilt im Angestelltenverhältnis genauso wie für uns Berater. Deshalb ist es doch am Ende gut, dass wir im Wettbewerb sind.

Frage: Zum Schluss noch die klassische Frage an Gründer – was ist Ihr größtes Learning aus dem Schritt in die Selbstständigkeit?

Silke Lerch: Es gibt einige Learnings. Das Wichtigste für mich ist wahrscheinlich, dass Du Misserfolge stärker spürst aber auch schnell lernst, dass sie dazu gehören, um persönlich und unternehmerisch zu wachsen. Im Gegenzug darfst Du Dich über Erfolge nochmal mehr freuen und das tun wir auch – gemeinsam!

Nils Happich: Genauso ist es. Ich nehme aus dem ersten Jahr vor allem auch mit, dass man Berge versetzen kann, weil man das tut, wofür man brennt und wo man echten Mehrwert liefern kann. Im Tandem steckt das sogar noch an.

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Personalien

VDI vollzieht Wechsel an der Kommunikationsspitze

Daniel Kölle und Sarah Janczura Der VDI, Düsseldorf, stellt seine Führungsspitze in zentralen Bereichen neu auf: Daniel Kölle übernimmt die Leitung des Bereichs „Politik und Kommunikation“; Thomas Kiefer wird Bereichsleiter „Beruf, Bildung und Netzwerke“. Zudem tritt Sarah Janczura zum 1. April die Nachfolge von Marco Dadomo als Pressesprecherin an. Dadomo verabschiedet sich nach langjährigem Engagement in den Ruhestand.

Agenturen

Neue Bürostruktur bei WE Communications

Zwei Personen mit Laptops am GartentischDie Kommunikationsagentur WE Communications („WE“) passt ihre Bürostruktur in Deutschland an die moderne, vernetzte Arbeitswelt an. Mit dem Umzug am 10. März in das neue Münchner Büro setzt die Agentur ein klares Statement für agile und flexible Arbeitsmodelle. Demnach soll es bei WE Deutschland ein „zurück ins Büro“ künftig nicht mehr geben, auch nicht für eine bestimmte Anzahl von Tagen in der Woche.

Unternehmen

Nivea bekämpft soziale Isolation

Zwei junge Frauen beugen sich von oben über eine KameraMehr als die Hälfte (58 %) der 16- bis 24-Jährigen fühlt sich mindestens manchmal einsam, jede vierte Person (24 %) sogar oft oder immer. Das ergab eine globale Studie* von Nivea für Deutschland im Jahr 2024. Damit sind junge Menschen besonders stark betroffen. Um das Problem der Einsamkeit zu bekämpfen, unterstützt die Haupflegemarke Nivea des Konzerns Beiersdorf die gemeinnützige Berliner Organisation krisenchat.

Verbände

DIRK lädt zum „gemeinsamen Abschalten“

DIRK Konferenz 2025Der Deutsche Investor Relations Verband lädt zur 28. DIRK-Konferenz am 23. und 24. Juni 2025 im Steigenberger Airport Hotel Frankfurt ein. Das diesjährige Motto lautet „Investor Relations in Zeiten von Permavolatilität“. Unter anderem geht es darum, wie in einem unsicheren Marktumfeld eine proaktive Investor Relations-Strategie das Vertrauen der Investoren stärken kann.

Branche

Kommunikation der MA HSH stellt sich neu auf

Logo der Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein Sascha Ihns ist neuer Pressesprecher der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) in Norderstedt. Im Rahmen einer Neustrukturierung der der Kommunikation der Aufsichtsbehörde übernimmt Ihns die Aufgaben von Simone Bielfeld, die sich auf Publishing und Veranstaltungen der MA HSH fokussieren wird. Die bisherige Leiterin Presse- und PR-Arbeit, Leslie Middelmann, verlässt auf eigenen Wunsch die MA HSH, um sich neuen Herausforderungen zu widmen.

Medien

Deutscher Presserat wählt Sprecher und neue Mitglieder

Moritz DoeblerDas Plenum des Deutschen Presserats hat Moritz Döbler (Foto © Presserat), Chefredakteur der Rheinischen Post, zum stellvertretenden Sprecher gewählt. Der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) hat zudem Wolfgang Poppen (BZ.medien) und Thomas Satinsky (Pforzheimer Zeitung) neu in den Presserat entsandt. Vom Deutschen Journalisten-Verband (DJV) wurden Thorsten Becker (Hanauer Anzeiger), Elena Everding (Göttinger Tageblatt) und Annette Kalscheur (Westdeutsche Allgemeine Zeitung) in den Presserat gewählt. Der Deutsche Presserat ist die freiwillige Selbstkontrolle der Print- und Onlinemedien.

Das PR-Interview

DPRG wird politischer, vernetzter und innovativer

Sabine ClauseckerSabine Clausecker ist die neue Vorsitzende der Deutschen Public Relations Gesellschaft. Noch keine 100 Tage im Amt gibt sie die neue Richtung klar und deutlich vor: Der Berufsverband der PR-Fachleute soll politischer, vernetzter und innovativer werden. Im ausführlichen PR-JOURNAL-Podcast-Interview erläutert Clausecker, die im Hauptberuf die Agentur CBE DIGIDEN AG leitet, ihre Vorstellungen von der künftigen Entwicklung der DPRG.

Autoren-Beiträge

Warum Unternehmen jetzt handeln müssen

Ellen DietzschDie Leiterin des Stuttgarter Standortes von Scholz & Friends, Ellen Dietzsch, sorgt sich um die Diskreditierung der Nachhaltigkeit als Hindernis für eine positive wirtschaftliche Entwicklung. Im folgenden Beitrag fordert sie, die Bemühungen um Nachhaltigkeit dürften in der Zeitenwende keine Abschwächung erfahren. Im Gegenteil, Ellen Dietzsch plädiert dafür, jetzt erst recht in Nachhaltigkeit zu investieren und dies mit einer offensiven Kommunikation zu untermauern.

Der Sprach-Optimist

Mensch Boris, genau so redet man mit den „Trumps“

Was für eine Rede! „Mensch, Boris Pistorius, warum bist du nicht Kanzlerkandidat?“, fragt unser Sprach-Optimist Murtaza Akbar (Foto: Agentur Wortwahl) – und hat gute Gründe: Die Rede des Verteidigungsministers auf der Münchener Sicherheitskonferenz ist ein Meisterstück. Klar, überzeugend, persönlich. Genau so hältst Du eine Rede, die wirklich ankommt. Genau so überzeugst Du mit Deiner Rede.

Rezensionen

Warum Profis zu Gewinnern der KI-Ära werden

Buchcover und Autorenfoto von Sebastian CalliesKI-Systeme wie ChatGPT und Midjourney verändern ganze Branchen – doch während viele von einer Disruption der Arbeitswelt sprechen, stellt Sebastian Callies in seinem neuen Buch eine überraschende These auf: Gerade erfahrene Fachkräfte können die größten Gewinner dieser Revolution sein. Das Buch „Schubkraft – Die neue Intelligenz aus Erfahrung und KI“ erscheint am 12. März 2025.

Studien

State of PR Survey 2025 zeigt Branchentrends

Der Titel des „State of PR Survey 2025“ von getpressDie PR-Landschaft befindet sich an einem entscheidenden Wendepunkt: Während 93 Prozent der Kommunikationsprofis bereits KI-Tools einsetzen, kämpft die Branche gleichzeitig mit einer Vertrauenskrise. Dies zeigt die heute von der Berliner PR-Agentur getpress veröffentlichte „State of PR Survey 2025“. Insgesamt umfasst die Umfrage nach der Bereinigung 221 Datensätze – von Solo-Entrepreneur bis Konzern aus 20 Branchen.

Aus- und Weiterbildung

„Storytelling mit KI“ und „Zukunft der PR“

Jennifer FritzDie Deutsche Akademie für Public Relations (dapr) hat ihr eintägiges Seminarformat „dapr deep dive“ um zwei neue Angebote erweitert. Am 20. Mai 2025 geht es um „Neue Formen des Storytellings (mit KI)“, am 30. Juni 2025 steht „Die Zukunft der PR“ im Mittelpunkt. Jeweils wird vermittelt, wie mit Future Thinking als Methode Zukunftsszenarien entwickelt und Handlungsempfehlungen für die Kommunikationsarbeit ableiten können. Beide Seminare leitet Jennifer Fritz, Expertin im Bereich Storytelling, Bildung und KI.

Macht der Bilder

Friedrich, hol schon mal den Müllwagen!

Collage von WahlkampfpostsDer bevorstehende Bundestagswahlkampf wird ein Kampf um Bilder. Die K-Fragen sind geklärt, die inhaltlichen Schwerpunkte für den wählenden Teil der Bevölkerung relativ klar. Im kalten Grau des deutschen Winters werden Bilder den Unterschied machen, denn es geht um wenige Prozente: Einige Hunderttausend Stimmen entscheiden über eine Zweier- oder Dreier-Koalition in der Regierung, über das politische Überleben der FDP und den Erfolg des BSW auf Bundesebene.

Agile Denkpause

Die Währung der PR: Reputation, Ethik, Strategie und Expertise

Kathrin BehrensDie PR-Branche ist in Bewegung, und der PR World Report 2024/25 der International Communications Consultancy Organisation (ICCO) zeigt deutlich, wohin die Reise geht. Vier zentrale Trends prägen die Zukunft der Kommunikation: Reputation als Kapital, Ethik als Kompass, Strategie als Erfolgsfaktor und erfahrene Profis als unersetzliche Navigatoren in der KI-gestützten Welt. Was bedeutet das für Unternehmen und PR-Profis?

Jobprofile

Was macht eigentlich ein Junior Consultant bei MSL Germany?

Zara TariqDas Traineeprogramm von MSL war für Zara Tariq der ideale Einstieg in die Kommunikationsbranche. Damit hatte sie zunächst die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche der Agentur hineinschnuppern zu können. Schnell war klar, dass sie sich in den Bereichen Healthcare Communications und Brand PR sehr wohl fühlt. So begann im September 2022 ihr Traineeship bei MSL. Wie es weiterging, schildert sie im nachfolgenden Jobprofil.

Preise und Awards

Einreichungen bis zum 30. April möglich

Angedeutete Skizze mit TablettDer Best of Content Marketing Wettbewerb des Content Marketing Forums e.V. (CMF) läuft. Noch bis zum 30. April 2025 können alle Arten von Arbeiten der inhaltsgetriebenen Kommunikation für den BCM Award eingereicht werden: Von der Content-Kampagne über das Kundenmagazin bis hin zur Nachhaltigkeitskommunikation. Ergebnisse des BCM Award werden auch beim PR-Kreativranking des PR-JOURNALs berücksichtigt.

Whitepaper

HIRSCHTEC Analytics macht Erfolge messbar

Den Erfolg des Intranets bzw. Digital Workplace messbar zu machen – das ist in der heutigen digitalen Arbeitswelt eine der zentralen Aufgaben für Kommunikations- und Intranetverantwortliche. Denn klar ist: Ist die Plattform erst einmal eingeführt, dann gilt es die Erreichung der vereinbarten Ziele auch zu belegen. Eine wichtige Frage dabei Werden alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit für sie relevanten Informationen versorgt?