Kommentare Allgemeine ethische Normen versus DPRG-Funktionärs-Ethik

Viel wurde diskutiert über Public Relations und das Schlagwort "Lizenz zum Täuschen". Die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) in Berlin ist der Berufsverband der Image-Arbeiter. Da sollte man Grundsätze und Verhalten erwarten, welches die Vertrauensbildung unterstützen. Aber es menschelt halt auch hier. Als die Heidelberger Ausbildungsinstitute PR Plus und oeffentlichkeitsarbeit.de die Zusammenarbeit mit der von den PR-Verbänden unterstützten PZOK (Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft) Ende 2008 wegen angeblicher Qualitätsdefiziten aufkündigten, legten die Beiratsmitglieder der Institute (und DPRG-Vorstandsmitglieder) Ulrich Nies und Peter Steinke dieses Ehren-Amt umgehend nieder.

Sie sollen dies auch von Peter Szyszka, PR-Professor in Wien, verlangt haben. Weil der dieses ethisch fragwürdige Ansinnen ablehnte, hätte man in DPRG-Kreisen erwogen (so wird geflüstert), ihn als Vorsitzenden der Jury des Deutschen PR-Preises abzuberufen und durch den anscheinend pflegeleichteren Ansgar Zerfaß, PR-Professor in Leipzig, zu ersetzen. Dazu ist es (noch) nicht gekommen. Aber in Fragen der Ethik ist eigentlich auch schon der Versuch strafbar, diese sich nach Gutdünken hinzubiegen.

Ach so: Gero Kalt, ehemaliger Geschäftsführer des Frankfurter FAZ-Instituts, in dem das hauptsächlich an die DPRG-Mitglieder versandte Branchenmedium "kommunikationsmanager" erscheint, hatte vor einigen Jahren über PR-Agenturen angeboten, gegen Bezahlung PR-Texte zu veröffentlichen (das Angebot wurde widerrufen, nachdem das PR-Journal dies aufgedeckt hatte). Das Magazin hat einen Beirat, dem der DPRG-Präsident Ulrich Nies vorsteht. Er ist damals nicht vom Beiratsvorsitz zurückgetreten.
Gerhard A. Pfeffer, Siegburg 

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