Medien Medien compact (7) (45.KW-2010)

01: Das Online Markt- und Meinungsforschungsinstitut Marketagent.com führt regelmäßig Stimmungserhebungen unter Journalisten durch. 2010 wurde die Studienreihe mit dem mittlerweile fünften Journalistenbarometer ausgeweitet: Über 2.200 Journalisten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien wurden per Online-Interview befragt. Ergebnis: Der Spagat zwischen redaktioneller Freiheit und wirtschaftlichem Druck wird für Journalisten in allen vier Erhebungsländern zunehmend schwieriger. Rund 60 Prozent arbeiten unter (teils erheblichem) ökonomischem Druck. Sieben von zehn Betroffenen fühlen sich durch das Ökonomie-Diktat in ihrer beruflichen Tätigkeit eher bis stark negativ beeinflusst. Hauptproblem: Journalistische Inhalte werden zunehmend zum Umfeld für Werbekunden. Jeder zweite sieht die journalistische Qualität in Gefahr. Umfrageergebnisse und weiterführende Informationen zur Studie können unter www.marketagent.com angefordert werden.

02: Wie Teenager moderne Medien nutzen, geht aus einer Umfrage der Online Community für Jugendliche Habbo Hotels hervor. Dabei verwenden die User bevorzugt das Internet als Informations- und Kommunikationsplattform. Trotzdem ist den meisten Jugendlichen der persönliche Kontakt zu ihren Freunden nach wie vor sehr wichtig. An der im Habbo Hotel durchgeführten Umfrage nahmen insgesamt 2.866 User teil, wobei der männliche Anteil mit mehr als 64 Prozent den weiblichen (35%) deutlich überwog. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag zwischen 13 und 16 Jahren. Die befragten Habbo-Nutzer stammen vorwiegend aus Deutschland (80%) und der Schweiz (15%). Lediglich 3 Prozent der Teilnehmer kamen aus Österreich. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.habbo.de

03: Fachverlage sind Spezialisten für Medien und Märkte, um dieses Alleinstellungsmerkmal nicht nur in eigenen Fachmedien zu nutzen, sondern auch in neue Geschäftsfelder zu tragen, ist zentrales Anliegen der neuen Kommission Corporate Media der Deutschen Fachpresse, die sich am 9. November 2010 in Frankfurt am Main gegründet hat. Mitglieder der Kommission sind Oliver Detje (DVV Media Group), Oliver Fock (Thieme Media), Eva Kühnhold (PICS, publish industry verlag), Claudia Müller (Vincentz Network), Peter Schneider (Deutscher Fachverlag) und Beate Weltgen (Deutscher Ärzte-Verlag).

04: Der Kölner TV-Sender center.tv verstärkt seine Moderatorenriege ab sofort mit Frank Behrendt (47). Der gelernte Journalist ist seit vielen Jahren als Kommunikationsberater tätig und leitete in den vergangenen zehn Jahren die PR-Agentur Ketchum Pleon (GPRA). Anfang Februar 2011 wechselt Behrendt als Vorstand zur Agentur fischerAppelt (GPRA). Behrendt wird im Zuge seiner Vorstandstätigkeit im kommenden Jahr auch ein Büro für die Agentur in Köln eröffnen. Neben seiner Agenturtätigkeit wird er für center.tv im Rahmen des Formates "Stadtgespräch" Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Managerpersönlichkeiten aus der Region interviewen.

05: Das Auswärtige Amt stellt zwei hochdotierte Verträge mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf den Prüfstand. Wie das Ministerium "Meedia" bestätigte, werden die Bezüge mit Texten und Fotos neu ausgeschrieben, mit denen die Botschaften in aller Welt über das Geschehen in Deutschland informieren. Dem Agentur-Marktführer droht damit ein Verlust von mehr als drei Millionen Euro im Jahr, die bisher die dpa-Dienste in Englisch, Spanisch und Arabisch stützten. meedia.de

06: Die Delegierten des DJV-Verbandstags 2010 in Essen haben am 10. November mit überwältigender Mehrheit die "Essener Erklärung zur Krise der Medien" verabschiedet. Darin appellieren sie an die Gesetzgeber auf nationaler und europäischer Ebene, die Ausübung der Pressefreiheit von Konjunkturentwicklungen und Renditeerwartungen der Unternehmen abzukoppeln. djv.de

07: Jutta Rubach, Chefin der PR-Agentur Jutta Rubach & Partner (Glücksburg/Berlin) berichtet im ZDF-Morgenmagazin über die praktische Umsetzung der europaweiten Richtlinie zur Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Berufsleben, die es jetzt seit zehn Jahren gibt. zdf.de


...und dann noch das:

George W. Bushs Memoiren - Die Woche des Wiedergängers: Die Vorbereitung für die Fernsehauftritte zum Erscheinen seines Buches dauerten zwei Jahre. Nach drei Tagen redete niemand mehr davon. Das Comeback mit seinen Memoiren war ein PR-Desaster, wie es nur George W. Bush hinbekommt. faz.net

Seitennavigation