Kommentare Kerlikowskys Kommentar über... Touristen in Deutschland und anderswo

kerlikowsky1Guten Tag! Urlaub in Deutschland, möglichst in der nächsten Umgebung. Urlaub per Flugzeug in fernen Ländern ruiniert die Umwelt. Deutschland muß Vorreiter beim Klimaschutz sein. Die Sprüche, von selbst ernannten Umweltschützern, populistischen Politikern, Interessenverbänden der Hersteller von Windrädern oder Solaranlagen und vielen, die von Klimaentwicklung nichts verstehen, waren kurz vor Beginn der ITB in Berlin, der größten Touristik-Messe der Welt, in Umlauf gekommen. Beim Gang durch die Messehallen muß eigentlich dem Engstirnigsten klar werden, wie absurd und dümmlich die Klimadiskussion in Deutschland verläuft.

Während Angela Merkel Deutschland zum Vorreiter des Klimaschutzes machen will, sagte als Eröffnungsredner Wirtschafts- und Technologieminister Michael Glos in seiner nüchternen Art, daß in Deutschland durch Flugzeuge nur 2 Prozent der klimaschädlichen Emissionen entstehen und weltweit nicht einmal 1,5 Prozent. Aber das war eigentlich weniger wichtig als die Anerkennung, daß Deutschland durch die Fußballweltmeisterschaft im vergangenen Jahr einen Zuwachs von zwei Millionen zusätzlichen Touristen aus dem Ausland gewonnen hatte. Sie kamen nicht alle zu Fuß in die Stadien, sondern mit dem Auto, der Bahn (die auch nicht ohne Stromerzeugung fährt) und nicht zuletzt mit Flugzeugen. Nicht umsonst wurden Franz Beckenbauer und sein Adlatus Fedor Radmann, denen die Vergabe der Fußballweltmeisterschaft zu verdanken war, von der Tourismusindustrie anläßlich der Eröffnung ausgezeichnet. Allerdings war das eine kurze Zeremonie, durfte doch der Start ihres privat gecharterten Flugzeugs nach Innsbruck nicht verschoben werden, weil sie zur Nachtzeit nicht mehr in Salzburg hätten landen dürfen. Das würde gegen den Lärmschutz verstoßen.

Vergessen wird bei den ganzen Diskussionen über Klima und Reisen, welche Bedeutung die Tourismusindustrie inzwischen weltweit hat und wieviel Arme in Entwicklungsländern dadurch eine Chance haben, Geld zu verdienen. Vergessen wird auch, wie im Zeichen der Globalisierung viele Lieferungen per Flugzeug erfolgen müssen; denn geht ein lebensrettendes Medikament, ein Chip oder andere Komponenten einer in Deutschland hergestellten Maschine in Shanghai kaputt, kann man wohl kaum die Transporte per Schiff vornehmen.

Vergessen wird aber vor allem auch, daß Reisen, egal ob per Auto, Bahn, Schiff oder Flugzeug, ein wesentlicher Bestandteil der Freiheit ist. Daß wir um diese Freiheit kämpfen, die uns der Überwachungsstaat ohnehin schon enorm eingeschränkt hat, lohnt sich. Daß die Hysterie bei der Klimadiskussion endlich aufhört und ganzheitliche Betrachtungen zu vernünftigen Lösungen führen, das wünscht uns allen Ihr

Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 10. März 2007

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