Kommentare Respekt, Herr Steinbrecher!

Respekt! MiDillmann thomaschael Steinbrecher, seit mehr als 20 Jahren Moderator der ZDF-Fernsehsendung „Aktuellen Sportstudio“ hat sich die journalistische Distanz zum Sport bewahrt und tritt einem „PR-Journalismus“ entgegen. Die zu große Nähe von Journalisten zu den Sportlern und zum jeweiligen Event führt er jedenfalls als Grund dafür an, dass er im August nach 330 Sendungen als Moderator aufhört. In einem ausführlichen Interview, das jetzt auf der Website der „FAZ“ veröffentlicht wurde, äußert er sich kritisch über die vorherrschenden Strukturen, die eine ausgewogene Berichterstattung erschwerten.

Eine Gefahr sieht er vor allem darin, dass kritische Nachfragen bei Vereinen und beim DFB immer mehr erschwert würden. In Zukunft, so Steinbrecher, könnte es in kritischen Situationen so sein, dass den Sendern nur noch vorproduziertes Sendematerial zur Verfügung gestellt werde. Eigenständige Recherchen seien dann nicht mehr möglich. Steinbrecher hat sich seine Äußerungen gut überlegt. Sie gehen zurück auf eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den Entwicklungen im TV, speziell in der Sportberichterstattung. Denn bereits seit vier Jahren ist er Professor am Institut für Journalistik der Universität Dortmund. Das ist mittlerweile sein Hauptberuf. Und in diesem beschäftigt er sich mit der Zukunft des Fernsehens, der Medien und des Journalismus. Respekt, Herr Steinbrecher, denn ein wenig mehr Distanz zum Gegenstand der Berichterstattung würde vielen Journalisten gut tun, insbesondere in der Sportberichterstattung.
Das Interview mit Michael Steinbrecher finden Sie auf der Website der „FAZ“.

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