Das PR-Interview PR-Interview Nr. 47: Positiv zusammen leben. Aber sicher

"Das PR-Interview" wird realisiert von k1 gesellschaft für kommunikation

Interview mit Prof. Dr. Elisabeth Pott zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember

Foto_Prof._Dr._Elisabeth_Pott_11PR-Journal: Wie kann man das schwierige Thema Aids kommunizieren?

Elisabeth Pott: HIV/Aids ist deshalb ein schwieriges Thema, weil es leider immer noch mit Tabus und Vorurteilen behaftet ist. Unser Anliegen ist es, diese Tabus und Vorurteile abzubauen – zum Beispiel, indem wir in unserer aktuellen Kampagne „Positiv zusammen leben. Aber sicher!“ HIV positive Menschen gemeinsam mit ihren Freunden und Kollegen zu Wort kommen lassen und damit für Aufklärung und Solidarität werben.

PR-Journal: Die BZgA klärt seit 25 Jahren über Aids auf. Hat die Kommunikation zu einer Verhaltensänderung beigetragen?

Elisabeth Pott: In den 25 Jahren Aidsprävention hat sich das Schutzverhalten in der Bevölkerung nachweislich verbessert. Unsere jährlich stattfindende Studie „Aids im öffentlichen Bewusstsein“ aus 2009 zeigt, dass sich beispielsweise 83 Prozent der 16- bis 20-Jährigen, die Geschlechtsverkehr haben, auch mit Kondomen schützen. Zu Beginn der Studie im Jahr 1989 waren dies nur 54 Prozent. Auch sind die Kondomabsatzzahlen seitdem von 84 Millionen auf 215 Millionen im Jahr gestiegen.

PR-Journal: Welche neuen Instrumente setzen Sie in der Kommunikation ein?

Elisabeth Pott: Um ein solidarisches Klima in der Gesellschaft zu fördern und über HIV/Aids aufzuklären, bewegen wir uns dorthin, wo Menschen sich aufhalten und austauschen. Zu einem solchen Ort sind in den vergangenen Jahren zunehmend social networks geworden. Anlässlich des Welt-Aids-Tages nutzen wir unter anderem facebook, twitter sowie Schüler- und Studi-VZ, um möglichst viele Menschen zu erreichen.

Prof. Dr. Elisabeth Pott ist seit 1985 Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Köln (www.bzga.de).

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