Social Media Twitter und Journalismus - Der Einfluss des Social Web auf die Nachrichten

Mit Einzug des Web 2.0 werden Nachrichten nicht mehr ausschließlich redaktionell aufbereitet vermittelt, sondern werden Gegenstand von User-Generated-Content-Applikationen. Es gibt eine Vielzahl von Diensten zur Erstellung, Verbreitung und zum Abruf sogenannter „Usergenerated News“. Der bekannteste Micro-Blogging-Dienst heißt „Twitter“ mit weltweit über fünf Millionen Nutzern und wird in der Tagespresse mitunter als Ort, an dem die Breaking-News stattfinden, bezeichnet. Der Charme solcher Usergenerated News liegt insbesondere im schnellen Bekanntwerden von Ereignissen, in der einfachen Verbreitung (via Handy) und im niedrigschwelligen Zugriff (ein Internetzugang genügt). Allerdings ergibt sich gerade mit Blick auf den professionellen Journalismus ein Spannungsfeld: Solche bürgerjournalistischen Aktivitäten unterliegen keinen journalistischen Standards.

Vor diesem Hintergrund ist im Rahmen einer Expertise insbesondere das Verhältnis von professionellem Journalismus und Usergenerated News untersucht worden. Die Studie, die im Auftrag der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) am Institut für Kommunikationswissenschaft der Universität Münster durchgeführt wurde, basiert im Kern auf einer Befragung von 70 Internet-Redaktionsleitern im Mai und Juni 2010. Nahezu alle befragten Redaktionen nutzen Twitter. Im Vergleich mit anderen Social Web Diensten ergibt sich sogar, dass Twitter die am häufigsten genutzte Anwendung ist. Die Resultate verdeutlichen weiterhin, dass nicht Konkurrenz, sondern Komplementarität das Verhältnis zwischen Twitter und dem Journalismus am besten beschreibt: Twitter dient als journalistische Recherchehilfe und Resonanzraum, in dem das Publikum die Themen der Massenmedien aufgreift, kommentiert und weiterempfiehlt.

Es stehen zwei Downloads der Studie zur Verfügung: Zusammenfassung / komplette Dokumentation

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