Verbände Agenturdachverbände distanzieren sich von russischen Mitgliedern

ICCO EACA Logos 2022Überall da, wo sich auf internationaler Ebene russische Verbände, Organisationen und auch Unternehmen nicht in ausreichendem Maße vom Angriffskrieg der russischen Regierung auf die Ukraine distanzieren, ziehen verbündete Organisationen harte Konsequenzen bis hin zu Ausschlüssen. Das gilt auch für Verbände aus der PR- und Kommunikationsbranche. So hat der internationale Dachverband der PR-Agenturen ICCO die Mitgliedschaft der russischen Association of Consulting Companies in the Field of Public Relations (AKOS) mit sofortiger Wirkung auf unbestimmte Zeit ausgesetzt. Gleiches gilt auch für den europäischen Agenturverband EACA, der dem russischen Verband der Kommunikationsagenturen die Mitgliedschaft aufgekündigt hat.

Der ICCO hat dabei am schnellsten reagiert. Bereits am 28. Februar veröffentlichte der Dachverband eine entsprechende Erklärung. Das Exekutivkomitee des ICCO traf die Entscheidung in Folge „der illegalen Invasion Russlands in die Ukraine und der Verletzung des Völkerrechts“ und weil es der russische Agenturverband AKOS versäumt habe, sich von den Maßnahmen der russischen Regierung zu distanzieren.

In seiner Stellungnahme verwies der Dachverband ICCO auf seine Prinzipien, die auf Wahrheit, Vertrauen und Integrität basierten: „Die heutige Entscheidung ist von der Überzeugung getrieben, dass das Völkerrecht und die Menschenrechte immer respektiert werden müssen. Der Schritt steht im Einklang mit einer breiteren Welle internationaler Sanktionen gegen Russland.“

ICCO-Präsident Nitin Mantri sagte: „Unsere Gedanken sind bei all denen, die unter der Invasion leiden. Diese Entscheidung wurde nicht leichtfertig getroffen. Die ICCO möchte öffentlich ihre Unterstützung für eine große Anzahl russischer Kommunikationsfachleute zum Ausdruck bringen, die sich den Handlungen ihrer Regierung widersetzen. Dennoch müssen wir jede Behörde, die an der Verbreitung von Fehlinformationen oder der Unterdrückung der freien Meinungsäußerung beteiligt ist, aufs Schärfste verurteilen.“

EACA reagierte am 2. März

Die European Association of Communications Agencies (EACA) reagierte am 2. März und verurteilte die „russische Invasion und die anhaltende, nicht zu rechtfertigende Aggression in der Ukraine aufs Schärfste.“ Diese Aktion sei ein verabscheuungswürdiger Angriff auf Frieden und Demokratie in Europa.

Weiter hieß es, als Wirtschaftsverband bleibe man in der Regel ein politisch neutrales Gremium, das die Interessen der Wirtschaft vertrete und sich weder politisch engagiere noch zu geopolitischen Fragen Stellung beziehe. Die beispiellose und tragische Situation aktuelle habe jedoch den Vorstand und das Management der EACA gezwungen, ihre Beziehungen zum russischen Kommunikationsverband auszusetzen. Das gelte auch für den Verband der Kommunikations- und Marketingagenturen von Belarus.

ICCO und EACA repräsentieren PR- und Kommunikationsagenturen

Die ICCO versteht sich als Stimme von PR-Beratungen auf der ganzen Welt. 41 Verbände aus 70 Ländern, darunter in Deutschland die Gesellschaft PR-Agenturen (GPRA), sind Mitglied im Dachverband. Zusammen repräsentieren diese Verbände über 3.000 PR-Firmen.

Die EACA ist ebenfalls als Dachverband organisiert, bei dem neben verschiedenen Networks und Einzelagenturen auch die Agenturverbände aus mehreren europäischen Ländern Mitglied sind. Der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA aus Deutschland gehört aktuell nicht dazu. Die EACA vertritt mehr als 2.500 Organisationen aus fast 30 europäischen Ländern, die insgesamt rund 120.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen.

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