Medien Bei der politischen Information vertrauen Bürger vor allen Dingen auf Zeitungen und TV

Wenn es um aktuelle Ereignisse und die Probleme der Politik geht, informieren sich die Bundesbürger immer noch hauptsächlich durch Zeitungen (51%) sowie durch das öffentlich-rechtliche Fernsehen (67%). Im Vergleich mit einer ähnlichen Studie von 2006 gewinnt das Internet als Informationsquelle jedoch an Gewicht und erreicht mit 35% Platz vier. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage zum Informations- und Kommunikationsverhalten der Bundesbürger, die die Beratungsgesellschaft dimap communications im September 2010 durchgeführt hat.

Bei der Frage, welche Internetangebote zur politischen Information genutzt werden, sind die Nachrichtenportale von Printmedien die mit Abstand am häufigsten frequentierten Quellen (43%), gefolgt von den Nachrichtenportalen der Fernseh- und Hörfunksender (36%). Webseiten von Parteien, Regierungsstellen oder NGOs sowie Blogs stoßen auf ein etwa gleich großes Interesse, das  sich zwischen 7% und 10% der Befragten bewegt. Die meisten Nutzer finden politische Informationen über Suchmaschinen (69%) oder Newsletter (25%). YouTube und soziale Netzwerke sind insbesondere bei jungen Menschen als Informationskanal beliebt: 49% der 18-24-jährigen geben an, YouTube zur politischen Information zu nutzen und 47% nutzen soziale Netzwerke.

Die Studie zeigt auch, dass  knapp zwei Drittel der Befragten keinen Unterschied in der Glaubwürdigkeit und Seriosität zwischen den Print- und Onlineausgaben von Zeitungen und Magazinen sehen (62%). Die Glaubwürdigkeit und Seriosität der Print-Marken hat sich erfolgreich auf die Onlineangebote übertragen. Beinahe  jeder fünfte immerhin findet die Printausgabe noch glaubwürdiger als die Onlineausgabe.

Das Interesse an Politik in der Bevölkerung ist durchgehend stark, bei jedem Fünften sogar sehr stark. Nur 5% der Befragten interessieren sich gar nicht für Politik. Auch unter den 18- bis 24-jährigen sind es nur 11%. Das geringe Interesse steht dabei in einem engen Zusammenhang mit der Bildung der Befragten. Hauptschulabgänger geben ein eher geringeres Interesse an Politik an als Abiturienten oder Menschen mit abgeschlossenem Studium.

Das stärkste Interesse zeigen die Befragten an den Themen Gesundheit und Soziales (82%), Menschen-/Bürgerrechte (78%) und Umweltpolitik (74%). Kulturpolitik (44%), Verkehrspolitik (41%) und Medien/Netzpolitik (37%) genießen die geringste Aufmerksamkeit.

Über die Umfrage: dimap communications hat für die Studie Informations- und Kommunikationsverhalten (IKV) vom 14.-26. September 2010 bundesweit 1.000 Wahlberechtigte telefonisch (CATI-Verfahren) nach ihrem Informations- und Kommunikationsverhalten befragt. Die Ergebnisse sind für die wahlberechtigte Bevölkerung Deutschlands repräsentativ. Der Fehlertoleranz liegt zwischen 1,4 und 3,1 Prozentpunkten. Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse sowie ergänzende Grafiken finden Sie auf der Webseite zum Download

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