Medien Medien compact (5) (41).KW-2010)

01: 2011 leitet ein neues Zeitalter in der Medienbranche ein. Im laufenden Jahr wird das Fernsehen erstmals die Zeitung als größten deutschen Werbeträger ablösen, ab 2011 gewinnt Onlinewerbung die Vorherrschaft auf dem deutschen Werbemarkt. Auch mittelfristig wird die Onlinewerbung überdurchschnittlich stark wachsen und ihren Marktanteil von rund 22 Prozent im vergangenen Jahr auf voraussichtlich fast 32 Prozent im Jahr 2014 steigern, wie die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC in ihrem "German Entertainment and Media Outlook: 2010-2014" prognostiziert. pwc.de

02: Der deutsche TV-und Video-Markt hat die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise weitgehend überwunden. So hellen sich die Wachstums- und Gewinnprognosen der privaten Sendergruppen mittlerweile wieder etwas auf. Das Marktvolumen zentraler Ertragssäulen im TV- und Video-Markt wie Endgeräte, Kabel- und Satellitenzugang, Pay TV, E-Commerce und Teleshopping wächst in den kommenden Jahren. Der TV- und Video Markt verschmilzt immer mehr mit angrenzenden Märkten im Bereich Kommunikation und Internet. booz.com

03: Magazin-IVW: Das dritte Quartal 2010 war für die deutschen Publikumszeitschriftenverlage kein allzu erfolgreiches. (...).  In der Verliererliste steht der "Focus" auf Rang 10 mit 556.972 Lesern und einem Minus von 9,3% zum Vorjahr. Der "Stern" hat 904.734 (-4,7%) Leser und den "Spiegel" lesen 1.012.872 Menschen (-3,1%). Angeführt wird die Gewinner-Liste auch diesmal vom Phänomen LandLust. Inzwischen verkauft sich das Magazin fast 750.000 mal - im Vergleich zum Vorjahresquartal kamen wieder einmal 200.378 Käufer hinzu. Mit großem Abstand und einem Plus von 62.186 Käufern folgt TV Direkt auf Rang 2 des Aufsteiger-Rankings. meedia.de

04: Zeitungs-IVW: Mit der besten Verkaufszahl eines dritten Quartals seit 1992 beweist "Die Zeit" erneut, dass Zeitungsauflagen im Jahr 2010 nicht automatisch rückläufig sein müssen. Immerhin 2.711 Käufer gewann das Wochenblatt gegenüber dem dritten Quartal 2009 hinzu - auf nun 493.991. Mit knapp 3,1 Mio. verkauften "Bild"-Exemplaren pro Tag bleibt Springers Boulevardblatt zwar mit gigantischem Vorsprung die Nummer 1 des deutschen Zeitungsmarktes, doch erstmals seit zwei Jahren verlor das Blatt mehr als 200.000 Käufer gegenüber dem Vorjahresquartal. Das entspricht einem prozentualem Minus von 6,1% - so deutlich ging es bei keiner anderen Zeitung nach unten. Zweitgrößter Verlierer war bei den Titeln, die bereits vorliegen, die "taz" - mit einem Minus von 4,1%. meedia.de

05: Am Mittwoch, dem 14. Oktober fiel der Name Facebook bei der Abschlussdiskussion (sog. Elefantenrunde) der Münchener Medientage kein einziges Mal. Da diskutierte ein Dutzend Medienmanager. Doch alle sprachen nur von oder über Google. Immer größer wird die Kluft zwischen dem Wissen der Medienentscheider und der Realität. Helmut Markwort, der Moderator der Runde, wusste offensichtlich nicht einmal, wie Google arbeitet. Er fabulierte vom massenhaften Inhaltediebstahl. Gut, der Mann ist alt – vielleicht muss er das nicht mehr begreifen. Aber: Muss er dann noch öffentlich moderieren? Tatsächlich scheinen die Medientage weiter in einer Zeitschleife gefangen. Nur selten treffen auf Podien unterschiedliche Positionen aufeinander, und je großkopferter die Großkopferten desto weniger verschieben sich ihre Aussagen – während der Fortschritt weiter schreitet. (Auszüge eines Artikels von Thomas Knüwer in seinem Blog "Indiskretion Ehrensache".)

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