Branche Grayling präsentiert die Ergebnisse der ECM Studie für Deutschland

Die Agentur Grayling hat im Rahmen eines Webinars die Ergebnisse des European Communication Monitors 2010 für Deutschland präsentiert. Die Teilnehmer des Onlineseminars wurden durch die beiden Referenten Ansgar Zerfaß, Universität Leipzig, und Stefan Kombüchen, Grayling Deutschland, über die besonderen Entwicklungen in der deutschen PR informiert. Dabei konnten sie sich auf die Aussagen von etwa 150 deutschen PR-Experten berufen, die an der europaweiten Studie teilgenommen haben.

„Dass Web 2.0 im Trend liegt, ist sicher keine Überraschung. Dass sich so viele Agenturen und Unternehmen aber noch nicht konsequent darauf eingestellt haben, jedoch schon“, betonte Ansgar Zerfaß und verwies auf die 83 Prozent der Befragten, die bislang noch keine Kennzahlen für die Messung ihrer Social Media-Aktivitäten entwickelt haben. Die Studie hat zudem gezeigt, dass Kommunikationsverantwortliche in Deutschland bei Online-Communities und Weblogs hinter dem europäischen Trend liegen. Die Wertschätzung von Twitter (28 Prozent) und Wikis (19 Prozent) ist dagegen hierzulande leicht höher als im Durchschnitt aller 46 untersuchten Länder. Insgesamt gehen deutsche PR-Fachleute beim Einsatz von Social Media vorsichtiger vor. Fast die Hälfte der befragten PR-Fachleute empfindet es als Bedrohung und nicht als Chance, dass jeder Mitarbeiter über das Internet Informationen über das eigene Unternehmen verbreiten kann. Rund 30 Prozent bemängeln die fehlende Kontrolle über die offenen Dialoge im Internet.

„Jeder PR-Berater muss heute über die notwendigen Grundkenntnisse der Onlinekommunikation und von Web 2.0 verfügen, um Kunden hinreichend beraten zu können“, bewertet Stefan Kombüchen die Ergebnisse der Studie. Schließlich sind sich die PR-Experten in Europa einig, dass die Onlinekommunikation die klassische Medienarbeit als wichtigstes Aufgabenfeld ablösen wird.

Neben der Online-Kompetenz wird auch die Bild- und Videokompetenz zu einem wesentlichen Einstellungsfaktor für PR-Fachleute. Im Zuge von Internet und Informationsflut wird die Kommunikation über Bilder und Videos immer wichtiger: Knapp 80 Prozent der deutschen Befragten sehen einen starken Bedeutungszuwachs der Kommunikation mit bewegten Bildern. Reiner Audiokommunikation über Podcasts beispielsweise wird keine große Zukunft vorhergesagt.

Die europäischen PR-Fachleute sind sich einig, dass die Wirtschaftskrise die strategische Bedeutung der PR in der Unternehmenskommunikation weiter gesteigert hat. Dennoch konnten lediglich 17 % die finanziellen und personellen Ressourcen ihrer Abteilungen vergrößern. 42 % der deutschen Befragten bekamen sogar weniger Mittel. Dennoch sind die PR-Experten durchaus zufrieden mit ihrem Job, was 7 von 10 Befragten bestätigen.

Der European Communication Monitor hat zum dritten Mal stattgefunden. In 2010 haben sich 1955 Kommunikationsexperten aus 46 europäischen Ländern an der Umfrage beteiligt. Die European Public Relations Education and Research Association (Euprera) und die European Association of Communication Directors (EACD) haben die Ergebnisse herausgegeben. Professoren von Universitäten aus 11 Ländern haben die Ergebnisse zusammengetragen, unter ihnen Ansgar Zerfaß, Professor für Kommunikationsmanagement an der Universität Leipzig. Die Studie wurde in diesem Jahr gesponsert von Infopaq und Grayling.

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