Branche Fachkräftemangel kostet Zeit und Geld – DMEXCO legt neue Trendumfrage vor

DMEXCO Logo 2022Der Fachkräftemangel scheint auch zum Ende des 1. Quartals 2022 eines der bestimmenden Themen in der Kommunikationsbranche zu bleiben. Bereits Anfang Januar hat das „PR-Journal“ mit Verweis auf eine GWA-Umfrage sowie eine Erhebung der DMEXCO auf der Website und im Podcast über die daraus folgenden Probleme berichtet. Jetzt unterstreicht eine neue repräsentative Onlineumfrage von Civey im Auftrag der DMEXCO, das weiterhin Fachpersonal dringend gesucht wird: In knapp der Hälfte der Unternehmen der befragten Marketer und Kommunikationsexpertinnen und -experten gibt es derzeit offene Stellen. Etliche Unternehmen benötigen fünf Monate und mehr, um Positionen neu zu besetzen. Noch setzen Unternehmen stark auf Stellenanzeigen bei der Personalsuche.

Unbesetzte Stellen kosten viele Unternehmen Geld: Arbeitsprozesse verlangsamen sich, die Arbeitsbelastung der vorhandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht sich und die Umsätze stagnieren oder schrumpfen gar. Und das nicht nur im Gesundheitswesen oder in der IT, sondern zunehmend auch in der Kommunikation. Eine im März 2022 durchgeführte Online-Umfrage von Civey im Auftrag der DMEXCO zeigt: Fast die Hälfte der befragten Fachkräfte in Kommunikation, PR, Medien und Marketing (48 %) berichten von offenen Stellen im eigenen Unternehmen. Und die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern zieht sich zunehmend in die Länge: 29 Prozent der Befragten gaben an, dass die Neubesetzung einer ausgeschriebenen Stelle durchschnittlich drei bis sechs Monate dauert. Sieben Prozent benötigen mehr als ein halbes Jahr und sechs Prozent der Unternehmen können offene Stellen gar nicht mehr besetzen. Nur 22 Prozent finden innerhalb von zwei Monaten geeignetes Personal.

Großes Spektrum an Zusatzleistungen für Arbeitnehmer

Um Mitarbeiter zu gewinnen (und zu halten), bieten viele Firmen ihrer Belegschaft mittlerweile eine ganze Reihe von Zusatzleistungen: Neben der betrieblichen Altersvorsorge (39 %) zählt vor allem die Möglichkeit zum Home- oder Mobile-Office (31 %) dazu. Häufiger gebotene Leistungen sind auch Weiterbildungsbudgets (25 %) und Zuzahlungen für Mobilität (Öffentlicher Nahverkehr, Firmenauto- oder -rad). Bonuskarten mit steuerfreien Zuzahlungen geben sechs Prozent an, Rabatte für Fitnessclubs neun Prozent der Unternehmen.

Klassische Stellenanzeige nach wie vor der Favorit

Auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen setzen viele Unternehmen noch auf Stellenanzeigen: Mit rund 40 Prozent sind Inserate auf Jobportalen wie Indeed oder Stepstone nach wie vor der meist genutzte Kanal zur Ansprache von Bewerbern. Allerdings werden auch Social Media (23 %) und Business-Plattformen wie LinkedIn (21 %) zunehmend mit Stellenanzeigen bestückt. Bei der aktiven Ansprache potentieller Kandidatinnen und Kandidaten dominiert noch der Einsatz von Headhuntern (17 %) vor den Jobmessen (13 %). Vermittlungsprämien zahlen elf Prozent der Firmen, auf eine Direktansprache über LinkedIn oder Xing setzen neun Prozent.

„Bisher setzen viele Unternehmen bei ihren Recruiting-Maßnahmen eher noch auf klassische Wege. Auch wenn Stellenanzeigen mittlerweile kreativer gestaltet werden – gerade für soziale Netzwerke –, so steigt doch die Notwendigkeit, potentielle Mitarbeiter direkter anzusprechen“, sagt Jan Garnefeld, Director Sales & Operations der DMEXCO. Als Auftraggeber der neuen Befragung verweist er hier wenig überraschend in eigener Sache auf die DMEXCO selbst, also ein Event, das vermeintlich einen passenden Rahmen für die erste Ansprache bieten könnte.

„Die Umfrage zeigt, dass das Finden neuer Fachkräfte und das Binden des vorhandenen Personalstamms eine immer wichtigere Aufgabe wird, um das Wachstum unserer Branche fortschreiben zu können. Die Ergebnisse belegen, dass die Unternehmen schon eine ganze Reihe von Maßnahmen einsetzen. Allerdings wird das kaum reichen. Die demographische Entwicklung und der Wettbewerb mit anderen Branchen bleibt eine große Herausforderung. Wenn unsere Branche mithalten will, muss sie das Recruiting neu denken, sich für Quereinsteiger stärker öffnen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktivere Angebote machen“, ergänzt Dominik Matyka, Chief Advisor der DMEXCO.

Seitennavigation