Branche DRPR: Prüfverfahren wegen Schleichwerbung in ARD-Sendungen

Der Deutsche Rat für Public Relations (DRPR) hat gegen neun Unternehmen ein Prüfverfahren wegen vermuteter Schleichwerbung in ARD-Sendungen eingeleitet, meldet die "taz". Damit wird der DRPR mehr als zwei Monate nach den ersten Enthüllungen unerlaubter Product- und Themen-Placements in Sendungen wie "Marienhof" oder "Tatort" erstmals aktiv. Bisher hatte sich nur die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA), ein Trägerverband des DRPR, geäußert. GPRA-Präsidiumsmitglied Christina Marx hatte damals von den Agenturen, die an der Schleichwerbung beteiligt sein sollten, als "schwarzen Schafen" der Branche gesprochen. Sie hatte aber keine Prüfungen in Aussicht gestellt.

Zu den zu prüfenden Unternehmen gehören unter anderen der Reisevermarkter L'tur, der durch Placements in "Marienhof" aufgefallen war, und die Krankenkasse AOK. Die angeschriebenen Unternehmen und Verbände, sollen zum Beispiel offen legen, ob sie eine Placement-Agentur eingeschaltet hatten, die "in Ihrem Auftrag auf die Gestaltung des Films - im Drehbuch oder am Set - Einfluss genommen" habe. "Welche Filmdetails wurden dabei vereinbart und welche Geldsumme ist dafür aufgewandt worden?", heißt es in dem Fragenkatalog weiter.

Quelle: www.taz.de, taz, die tageszeitung Verlagsgenossenschaft e.G., Postfach 610229, 10923 Berlin

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