Branche AI: millionenschwere PR-Kampagne für Aserbaidschan

Wenige Tage vor dem Finale des Eurovision Song Contest 2012 (ESC) in Baku am 26. Mai hat Amnesty International die Menschenrechtslage in Aserbaidschan kritisiert. Mit einer "millionenschweren PR-Kampagne" versuche nun die aserbaidschanische Regierung, das Land neuerdings "als modern und demokratisch darzustellen" - urteilte die Organisation bei der Veröffentlichung ihres jährlichen Menschenrechtsberichts am 24. Mai in Berlin. Die Realität sehe jedoch anders aus. Amnesty kritisiert in seinem neuen Jahresbericht, dass auch 2011 die Rechte auf freie Meinungsäußerung, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit in dem Land systematisch eingeschränkt wurden. (www.amnesty.de/)

Auf der Rangliste der Pressefreiheit der Organisation Reporter ohne Grenzen rangiert das Land auf Platz 152 von 178 Ländern. In einem internen Bericht des Auswärtigen Amts heißt es, die Menschenrechtslage bleibe problematisch. Für eine Aufbesserung des Aserbaischan-Images arbeitet in Deutschland die Berliner Agentur Consultum Communications von Hans-Erich Bilges (67). Der vielleicht auch deshalb ausgesucht wurde, weil er in ähnlichem Sinne schon für Kasachstan und Weißrußland gearbeitet hat, die in der RoG-Liste noch hinter Aserbaidschan rangieren. Seine Aufgabe sei es, beim Transformationsprozess Aserbaidschans in Richtung Westen mitzuhelfen, sagt Bilges. (Siehe hierzu einen Bericht im "Spiegel" Nr. 1/2012)

Über Person und berufliches Wirken von Bilges (im Springer-Verlag und danach), seine Verbindungen zur Agentur WMP von Hans-Hermann Tiedje und beider politischen Unterstützer von Genscher über Eichel und Glos bis Stolte informieren die Links in "LobbyPedia": Bilges, Consultum Communications, WMP Eurocom sowie die eigenen Websites von Consultum Communications und WMP.

-----------------------------------

Interessant - und weil es so schön passt: der bekannte Blogger Stefan Niggemeier berichtet seit längerem über die undemokratischen und pressefeuindlöichen Zustände in Aserbaidschan. Und am 25. Mai auch über angebliche Verbindungen zwischen der deutschen Nachrichtenagentur dapd und dem Lande: Die Aserbaidschan Connection von dapd.

"...Das ist aber alles sehr kuschelig da. Der Eigentümer von dapd reist nach Aserbaidschan und möchte die deutsch-aserbaidschanischen Beziehungen verbessern? Ein Beiratsmitglied von dapd (Ex-ZDF-Intendant Dieter Stolte) hat beste Kontakte zur PR-Agentur (Consultum Communications), die das Image von Aserbaidschan aufpolieren hilft? Und der dapd-Mann vor Ort taucht das Regime gelegentlich in ein mildes freundliches Licht? Kann natürlich sein, dass das alles Zufall ist..."

Seitennavigation