Studien Handels-PR Studie des EHI: Fluch und Segen der Transparenz

Anspruchsvolle Kunden, kritische Medien und der zunehmende Ruf nach Transparenz setzen die Unternehmenskommunikation unter Druck. Entgegenzusetzen ist dem ein guter Ruf, um den es allerdings im Handel nicht gut bestellt ist – dieser Meinung ist jedenfalls ein Großteil der PR-Verantwortlichen im Handel und sie erhalten Bestätigung durch ihre Chefs. Wie Reputation entsteht und was die Öffentlichkeitsarbeit im Handel dafür tut, hat das Kölner EHI Retail Institute in seiner aktuellen Studie „PR im Handel 2013“ analysiert.
Wenig überraschend: Nach Ansicht von über 90 Prozent der befragten Kommunikationsverantwortlichen ist Reputation wichtig für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Die Relevanz von Reputation sei in den letzten Jahren außerdem deutlich gestiegen. Als Gründe für diesen Bedeutungszuwachs betrachten die PR-Profis vor allem die zunehmend kritischen Kunden und die wachsende Forderung nach Transparenz, besonders durch soziale Medien. Doch Sorge bereitet dem Handel, dass es nicht gut bestellt ist um die eigene Reputation. So glauben 70 Prozent der Befragten, dass der Ruf des Handels schlechter ist als seine tatsächlichen Leistungen. Und dieses schlechte Gesamtbild habe einen Einfluss auf die eigene Reputation.

Um dem zu begegnen, wird eine erhöhte Transparenz als Ausweg angesehen. Die Hoffnung von 86 Prozent der Teilnehmer: Je transparenter ein Unternehmen sei, desto glaubwürdiger sei es auch. Doch einig ist sich die Branche in dieser Einschätzung nicht. Denn immerhin ein knapp ein Drittel ist hingegen der Ansicht, dass zu große Transparenz auch schaden kann. Das Verhältnis zu Social Media-Aktivitäten kann wohl als diffus bis zurückhaltend beschrieben werden: So sehr virale Effekte auch als Chance gesehen werden, so groß ist auch das Risiko im negativen Fall. Ein Risiko birgt nach Meinung der Befragten vor allem die schwierige Steuerung des Kommunikationsverlaufs.
Die Ergebnisse der Studie wurden am 26. Februar auf dem EHI PR-Kongress in Köln vorgestellt. Das EHI konnte als Forschungs-, Bildungs- und Beratungsinstitut für den Handel und seine Partner 75 Handelsunternehmen in Deutschland für die Teilnahme an der Befragung gewinnen, darunter knapp die Hälfte der Top 20 des deutschen Einzelhandels Für Mitglieder des EHI steht die Studie „PR im Handel 2013“ zum kostenlosen Download im Mitgliederbereich der EHI-Webseite bereit. Nicht-Mitglieder können die Studie zum Preis von 495 Euro bei Claudia Husseck, Tel. 0221-57993-64, husseck@ehi.org bestellen. ISBN: 978-3-87257-400-8

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