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Heidelberger PR-Ausbildungsinstitute brechen mit PZOK

In einem offenen Brief wenden sich PR Plus und oeffentlichkeitsarbeit.de an die Kommunikationsbranche (im Wortlaut):
Eine Mogelpackung, die niemand braucht
Die Heidelberger PR-Ausbildungsinstitute oeffentlichkeitsarbeit.de und PR Plus werden sich ab sofort nicht mehr an den Aktivitäten der „Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der deutschen Kommunikationswirtschaft (PZOK)“ beteiligen. Diese Entscheidung fällt nicht leicht, sie ist aber nicht anders möglich.
Die PZOK sagt über sich selbst,
· sie nehme „einheitliche und unabhängige Prüfungen auf hohem Qualitätsniveau in der PR-Branche ab“,
· sie überprüfe „die Qualität von berufsständischen Aus- und Weiterbildungsangeboten“,
· sie reagiere „auf den wachsenden Bedarf an gut qualifizierten PR-Fachkräften in Unternehmen, Verbänden und Agenturen“.
Nichts davon entspricht den Tatsachen.

Es ist leider nicht gelungen, eine einheitliche Prüfung zu installieren, die in der gesamten Branche Anerkennung findet. Tatsächlich hat die PZOK selbst nicht ein einziges der etablierten Ausbildungsinstitute überzeugen können. Sie existiert bislang einzig darum, weil die vom Berufsverband DPRG angebotenen Prüfungen unter das Dach der PZOK geführt wurden. Tatsächlich hat die PZOK sogar die Gründung eines neuen, konkurrierenden Prüfungslabels („Akademie für Kommunikationsmanagement - AKOMM“) provoziert.

Darüber hinaus bietet die PZOK in offenbar generöser Beliebigkeit ihre Prüfungen auch für Veranstalter an, die nicht mehr als eine Grundausbildung mit Basiskenntnissen vermitteln. Es ist unmöglich, in zehn Seminartagen (so z.B. ein Angebot der Berliner „Deutsche Presse Akademie – depak“) den Forderungskatalog zu erfüllen, den die DPRG für eine Prüfung zum PR-Berater aufgestellt hat. Andere Ausbilder nehmen die zunehmend differenzierten Anforderungen an das Können eines PR-Beraters ernst, indem sie dessen Fähigkeiten und Fertigkeiten in gestuften Seminarangeboten, berufsbegleitend oder in Fernstudiengängen mit einem Vielfachen des Zeitaufwandes allein in den Präsenzphasen vermitteln.

Offenbar versteht sich die PZOK als kommerziell orientierte Organisation, die gegen Gebühr entschlossen wegschaut, wo eine genaue Prüfung von Inhalten und Strukturen nötig wäre. Statt die am zeitgenössischen Berufsbild des PR-Beraters orientierten Prüfungsstandards der DPRG zu übernehmen, setzt die PZOK offenbar auf „Masse statt Klasse“.

Neben den inhaltlichen und qualitativen Unzulänglichkeiten stellt sich für Prüfungsteilnehmer und deren Arbeitgeber die Frage, ob die Vertraulichkeit von Konzeptionsarbeiten garantiert ist, die zur Prüfung bei der PZOK eingereicht und archiviert werden sollen. Die PZOK ist bekanntlich der marktgängigen PR-Agentur „komm.passion“ personell wie strukturell aufs Engste verbunden – hunderte Konzeptionen pro Jahr wären ein unschätzbarer Brainpool. Eine ernstzunehmende Prüfungsinstitution darf nicht in den Verdacht kommen, vertrauliche Daten und das geistige Eigentum Dritter könnten geplündert werden.

Die Bemühungen der Berufsverbände um eine einheitliche, in der Branche anerkannte berufsqualifizierende Prüfung werden durch die Praktiken der PZOK um mehr als ein Jahrzehnt zurückgeworfen. Die Arbeitgeber der Branche wissen zu unterscheiden, welche Aus- und Weiterbildungsinstitute auf hohe Standards und aktuelle Inhalte setzen, und wo es daran mangelt. Die PZOK kann zu diesem Findungsprozess nichts Substanzielles beisteuern.

Bert Ziegler, oeffentlichkeitsarbeit.de, Heidelberg
Dr. Stefan Kombüchen, PR PLUS GmbH, Heidelberg

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