Kommentare Zwischenruf: falsche Ausbildungsziele für G+J-Journalisten - gegen PR

Zur Fachkonferenz "Journalismus und PR - zwischen Kooperation und Konfrontation" der Universität Hamburg und der Journalistenorganisation netzwerk recherche am 11. und 12. Februar wird später noch zu berichten sein. Vorab muss hier jedoch eine Aussage von Andreas Wolfers, Leiter der Henri-Nannen-Schule des Gruner+Jahr-Verlages in Hamburg kommentiert werden. Er sagte im Verlauf einer Podiumsdiskussion zum Thema "Pflicht-Übung PR? Was Journalisten in der Ausbildung lernen müssen" sinngemäß: wir bringen den künftigen Journalisten bei, wie sie sich gegen die üblen Tricks der PR (Öffentlichkeitsarbeit) wehren können. In welcher Zeit leben wir eigentlich? Soll nun bei der PR-Ausbildung ein wichtiges Ziel werden, die üblen Tricks der Journalisten abzuwehren?

Aber diese weltfremde Aussage passte gut zu vielen anderen Referaten und Diskussionsbeiträgen der (Fach-)Konferenz: mindestens 80 Prozent waren PR-Bashing. Journalisten finden es widerlich, dass sie zum Lebenserhalt auch PR-Beiträge schreiben müssten. Ich dachte immer, gut ausgebildete und professionell arbeitende Journalisten würden von guten Verlegern und Rundfunkanstalten bezahlt.

Wolfers und seinen geistig gleichgelagerten Mitstreitern möchte man zurufen: PR-Menschen sind weder Parias noch Parasiten. Journalismus und PR sind unterschiedliche Professionen - aber jeder macht seinen Job nach bestem Wissen und gewissen. Sollte sich das bis zu Gruner+Jahr noch nicht rumgesprochen haben - wir können gerne Nachhilfe geben. -fff-

Seitennavigation