Kommentare Der Fall Porsche: Wie schnell muss Pressearbeit sein?

Der vorläufige Höhepunkt um die Frage, wem Porsche oder VW nun endgültig gehören, ist erreicht. Mit Michael Macht wurde gestern der neue Porsche-Vorstandsvorsitzende der Öffentlichkeit präsentiert. Auch wenn die Poker-Karten noch nicht komplett zu Ende gemischt sind, zeigt sich ein Lösungsweg zu Gunsten von Volkswagen und der damit verbundenen Eingliederung von Porsche in das Marken-Portfolio der Wolfsburger ab. Doch was macht die Presse- und Medienarbeit von Porsche?

Während gestern die große Betriebsversammlung mit dem persönlichen Abschied von Wendelin Wiedeking das Medienthema Nummer 1 war, sucht man im Online-Pressebereich der Porsche AG vergebens nach einer aktuellen Info zum Geschehen. Dort findet man als aktuelle News die Eröffnung des neuen Porsche-Zentrums in Potsdam oder gar eine PM vom 17.07. mit der Zentralaussage des Porsche-Betriebsratsvorsitzenden Uwe Hück: "Dr.
Wiedeking ist Vorstandsvorsitzender und wird es auch bleiben." Aber irgendeine Info zum aktuellen Personalwechsel? Fehlanzeige.

Dabei hätte man in der Zentrale nur schnell in den Nachbarflur der Porsche Automobil Holding SE schauen müssen. Dort hat die Investor Relations-Abteilung wesentlich flotter gearbeitet und eine aktuelle Ad-hoc-Mitteilung zu dieser für das Unternehmen doch wesentlichen Änderung publiziert. Schneller gearbeitet hat ebenfalls die Volkswagen AG. Dort stellen sowohl IR-Abteilung als auch Presseabteilung zeitgleich die Info zu dem künftigen integrierten Konzept ins Netz.

Shareholder, Journalisten und allgemeine Öffentlichkeit werden bei VW also gleich behandelt. Die Schockstarre der Porsche-Presseabteilung ist nach dem drastischen Einschnitt vielleicht verständlich, aber gerade die Pressearbeit muss in einer solchen Krisensituation deutlich schneller funktionieren. Dafür ist das Interesse von Medien, Kunden, Händlern und nicht zuletzt der Mitarbeiter einfach zu groß. -oj-

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