Kommentare Lebt denn die alte DePeRGe noch?

Der Holzmichel ja, aber die DPRG? Der Berufsverband der PR-Menschen in Deutschland, die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG), findet in der Öffentlichkeit kaum statt. Pressearbeit als Teil der Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations) und Imagearbeit scheint seit vielen Jahren eine unbekannte Aktivität zu sein. Außer den üblichen Mitteilungen über Tagungen und Personalien meldet sich der auch für die Pressearbeit verantwortliche Präsident Ulrich Nies selten zu Wort. Das Verhältnis Journalisten und PR, die Rolle der neuen Medien für die berufliche Zukunft oder Missstände z.B. bei PR-Aktivitäten von Bahn, Post, Telekom, Banken, DFB, FAZ u.a.m. - alles Themen, die Beruf und Image von PR-Schaffenden beeinflussen.

Da könnte man doch eigentlich erwarten, dass der Berufsverband sich im Interesse seiner Mitglieder engagiert und vernehmlich öffentlich äußert. Jedoch: Fehlanzeige! Auch von DPRG-Juniorengruppen ist nichts zu hören. Übrigens: Der Agenturenverband GPRA und die de'ge'pol haben sich nach Bekanntwerden der Bahn-PR-Affäre als einzige Branchenvertretungen sofort gemeldet - bravo! Die DPRG meint jedoch, das wäre nicht nötig, denn der Deutsche PR-Rat würde sich ja mit der Sache befassen. Dies ist eine billige und unprofessionelle Ausrede. Denn wenn der DRPR sich nach längerer Beratung evtl. meldet, ist die Sache längst vergessen und niemand nimmt Notiz. Vielleicht will man das sogar erreichen? So ganz nebenbei: GPRA und degepol sind auch DRPR-Mitglied.

Kommunikations- und Wirtschaftsmedien sowie auch die Teilnehmer der netzwerk recherche-Jahrestagung am letzten Wochenende fragen sich, warum (fast) eine ganz Branche verstummt. Könnte es sein, dass einige der Bahn-Spezial-Aktivitäten und ähnliche Maßnahmen in der PR zum Alltag gehören, man also im Glashaus sitzt? Wie Chefredakteur Jochen Kalka in der w&v vom 5. Juni schreibt...

Ich denke, es wird an sehr vielen PR-Plätzen ordentliche Arbeit geleistet. Das zu sagen, braucht man sich doch nicht zu schämen. Schämen muss man sich aber für PR-Profilisten in der DPRG-Führung, die doch sonst ihre ethischen Grundsätze vor sich hertragen. Offen und wahr informieren als Grundlage der Vertrauensbildung...so ähnlich steht's doch in (Grundsatz-)Papieren für Branche und Nachwuchs. Übrigens gehören auch die Funktionäre des anderen (größeren) Berufsverbandes BdP Bundesverband deutscher Pressesprecher zu den großen Schweigern der Nation. -fff-

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