Das PR-Interview PR-Interview Nr. 76. Gregor Timmer: Vertrauen, Respekt sowie Loyalität und ein hoher professioneller Standard

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timmer gregor koelnInterview mit Gregor Timmer über die Aufgaben als Sprecher des Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters (SPD)

PR-Journal: Pressesprecher eines OB in einer Millionenstadt – ist das Ihr Traumberuf?

Gregor Timmer: Natürlich, trotz mancher schwieriger Momente ist es für mich ein Traumberuf, Pressesprecher in meiner Heimatstadt zu sein.

PR-Journal: ... für den Sie wie viel wöchentliche Arbeitszeit aufwenden müssen?

Gregor Timmer: Ich verrate nicht zu viel, wenn ich sage, dass mehr als 38,5 Stunden anfallen.

PR-Journal: Erzählen Sie uns etwas über Ihr Aufgabenspektrum.

Gregor Timmer: Ich bin persönlicher Sprecher des Oberbürgermeisters, eine Aufgabe, die in erster Linie großes gegenseitiges Vertrauen und Offenheit voraussetzt. Das Arbeitspektrum umfasst die tägliche Medienanalyse und die Beantwortung von tagesaktuellen Anfragen ebenso wie die Entwicklung von langfristigen Medienstrategien in enger Absprache. Ich begleite den OB bei fast allen Presseterminen und auf seinen Auslandsreisen. Als Leiter des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bin ich für 28 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich. Zu den Aufgaben des Amtes gehören die Arbeit der städtischen Pressestelle, die Öffentlichkeitsarbeit für die Stadtverwaltung, das Bürgerbüro sowie die Stabsstelle Events. Außerdem zählt die Mitarbeit im städtischen Krisenstab bei Großschadensereignissen zu meinen Tätigkeiten.

PR-Journal: Wie ist das Verhältnis zu Journalisten? Sehen Sie sich selbst als einen?

Gregor Timmer: Ich war 20 Jahre lang Redakteur und stellvertretender Redaktionsleiter. Als ich auf die andere Seite des Schreibtischs gewechselt bin, war mir klar, dass sich auch meine Selbstdefinition ändert. Ich hoffe trotzdem sehr, dass meine ehemaligen Kollegen die Zusammenarbeit mit mir als konstruktiv empfinden. Ich bemühe mich aus eigener Erfahrung stets, die Abläufe und verschiedenen Drucksituationen des Redaktionsalltags immer mit im Blick zu haben.

PR-Journal: Wie wichtig ist es, mit dem OB politisch auf einer Wellenlänge zu liegen (Anmerkung: Timmer war vorher Sprecher von Fritz Schramma von der CDU)?

Gregor Timmer: Ein besonderes Faible für die Kommunalpolitik ist wichtig, eine Festlegung auf ein bestimmtes Parteibuch lehne ich ab. Ausschlaggebend in dieser Position sind Vertrauen, gegenseitiger Respekt, Loyalität sowie ein hoher professioneller Standard. Das Vertrauen des Vorgesetzten ist ein Geschenk, das ich sorgfältig hüte.

PR-Journal: Pressesprecher  des OB und nur 20 Facebook-Freunde? Welche Bedeutung haben Facebook, Twitter  und Co. für Ihre Arbeit?

Gregor Timmer: Der Oberbürgermeister selbst ist auf Facebook aktiv. Hier ist er für Kölnerinnen und Kölnern direkt ansprechbar. Und natürlich ist die Stadt insgesamt auf Facebook und demnächst auf google+ unterwegs. Circa 380.000 Fans erreichen wir auf Facebook.de/koeln. Unsere Social Media-Strategie zielt darauf ab, nicht nur ein Schaufenster zu betreiben, sondern neben Telefon und E-Mail auch über Soziale Netzwerke direkt erreichbar und ansprechbar zu sein. Die Bedeutung von Web 2.0 für die Stadtverwaltung zeigt sich auch daran, dass wir eine eigene Dienststelle „E-Government und Onlinedienste“ für diese Themen haben. Diese verantwortet neben der Online-Redaktion auch die Bereiche Open-Government, E-Participation und OpenData. Auch in das alle gesellschaftlichen Bereiche umfassende Verwaltungskonzept „Internetstadt Köln“ ist die Web 2.0-Strategie eingebunden.

Und was den Facebook-Account mit 20 Freunden angeht: Den nutze ich rein privat.

Gregor Timmer ist Sprecher des Oberbürgermeisters der Stadt Köln Jürgen Roters und Leiter des Amtes für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt Köln.

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