Autoren-Beiträge Abenteuer Neuseeland, No. 5: Politischer Korrespondent für ein halbes Jahr
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- von Thomas Dillmann, Bad Honnef
Ist es nicht schön, Meilensteine zu feiern? Im Januar und Februar standen beim neuseeländischen Jugendparlament (wir berichteten) gleich zwei an: der Startschuss der sechsmonatigen Amtszeit unserer Jugend-Pressegaleristen und Jugendparlamentarier. Und der Abschluss des ersten Teilnehmertrainings. An neun Orten in ganz Neuseeland, über drei Wochen, haben wir den politischen Korrespondenten und Parlamentariern von morgen den Job der Großen nahegebracht. Dabei bin ich besonders auf ein Novum stolz: Zum ersten Mal seit Gründung des neuseeländischen Jugendparlaments 1994 wurden speziell auf die Bedürfnisse der Jugend-Pressegalerie zugeschnittene Inhalte produziert – unter meiner Leitung und mit Unterstützung unserer Ministeriums-Presseabteilung.
Vorbereitung ist die halbe Miete
Worum ging es im Training? Zunächst einmal um die Bedeutung der Medien in Demokratien und im politischen Meinungsbildungsprozess – essentiell, um den Job der politischen Korrespondenten zu verstehen: die Übersetzung von komplexen politischen Sachverhalten in eine Sprache, die verstanden wird, nicht zuletzt, um den Lesern die politische Meinungsbildung zu ermöglichen.
Auch die Rolle der Jugendparlamentarier zu verstehen, war ein Ziel des Jugend-Pressegalerie-Trainings. Immerhin sind deren Aktivitäten der Stoff, aus dem die Jugendparlamentsgeschichten geschrieben werden. Wie für die Großen ist es also am Nachwuchs, die „symbiotic relationship between politician and reporter“ zu leben. (Das Zitat entstammt einem Artikel, der auf der Website von „The Wireless“ erschienen ist und den ich auch im Training genutzt habe.)
Den größten Teil des Trainings nahm die Einführung in die verschiedenen Medienformate ein. Um unabhängig von jeglicher Vorerfahrung die gleiche Ausgangssituation zu schaffen, habe ich mich hier für einen breiten Ansatz entschieden: Wie unterscheiden sich Print- von Online-Artikeln? Was ist bei der Arbeit fürs Radio und TV zu beachten? Wie sieht es beim Jugendparlament mit Copyright-Bestimmungen aus? Und wie könnt ihr Social Media einsetzen? Tipps für das Pitchen von Berichten gegenüber Medien gab es obendrein, denn die wenigsten der Jugend-Pressegaleristen haben bestehende Beziehungen zu Medienhäusern.
Letztendlich verfügen die weniger erfahrenen Teilnehmer nun über eine fundierte Basis, während die Erfahreneren eine gute Versicherung von bereits Bekanntem erhalten haben. Zudem konnten wir Jugendparlament spezifische Fragen klären. Ziel erreicht.
Vom Training ins real life
Der Grundstein ist gelegt, spannend wird jetzt die Umsetzung. Die sieht bisher sehr vielversprechend aus. Mit einigen Jugend-Pressegaleristen habe ich bereits Story-Ideen durchgesprochen und weiß, dass sie mit lokalen Medien in Kontakt sind, um sie umzusetzen. Andere haben mich mit Berichten für unsere kurz vor dem Launch stehenden „Latest news“ und den E-Mail-Newsletter (beides ebenfalls Neuheiten in 2016) angeschrieben, häufig mit der Bitte um Verbesserungstipps. Auch auf unseren Social Media-Kanälen finden sich mittlerweile zahlreiche Teilnehmerinhalte.
Zu sehen, wie sich die einzelnen Elemente zusammenfügen – das Training, die Planung der Kanäle und mein Mentoring-Angebot – gibt mir das gute Gefühl, den richtigen Ansatz gewählt zu haben. Vielleicht auch deshalb, weil die Jugend-Pressegalerie mit vollem Elan bei der Sache ist und alle Angebote dankbar annimmt.
Umso trauriger bin ich darüber, dieses Projekt zu verlassen. Nach eineinhalb Jahren "Down Under" zieht es meinen Mann und mich zurück nach Deutschland. Ich gehe jedoch mit dem Wissen, das Jugendparlament und vor allem die Jugend-Pressegalerie auf einen guten Weg gebracht zu haben.
Bis bald also in „good old Germany“, vielleicht auf einen Kaffee und zum gegenseitigen Austausch? Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme via Xing,
LinkedIn, Twitter und / oder Facebook.
Abenteuer Neuseeland, No. 5: Politischer Korrespondent für ein halbes Jahr
Linda Sasse (Foto), Wellington (Neuseeland)
Ist es nicht schön, Meilensteine zu feiern? Im Januar und Februar standen beim neuseeländischen Jugendparlament (wir berichteten)
gleich zwei an: der Startschuss der sechsmonatigen Amtszeit unserer Jugend-Pressegaleristen und Jugendparlamentarier. Und der Abschluss des ersten Teilnehmertrainings. An neun Orten in ganz Neuseeland, über drei Wochen, haben wir den politischen Korrespondenten und Parlamentariern von morgen den Job der Großen nahegebracht. Dabei bin ich besonders auf ein Novum stolz: Zum ersten Mal seit Gründung des neuseeländischen Jugendparlaments 1994 wurden speziell auf die Bedürfnisse der Jugend-Pressegalerie zugeschnittene Inhalte produziert – unter meiner Leitung und mit Unterstützung unserer Ministeriums-Presseabteilung.
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Vorbereitung ist die halbe Miete
Worum ging es im Training? Zunächst einmal um die Bedeutung der Medien in Demokratien und im politischen Meinungsbildungsprozess – essentiell, um den Job der politischen Korrespondenten zu verstehen: die Übersetzung von komplexen politischen Sachverhalten in eine Sprache, die verstanden wird, nicht zuletzt, um den Lesern die politische Meinungsbildung zu ermöglichen.
Auch die Rolle der Jugendparlamentarier zu verstehen, war ein Ziel des Jugend-Pressegalerie-Trainings. Immerhin sind deren Aktivitäten der Stoff, aus dem die Jugendparlamentsgeschichten geschrieben werden. Wie für die Großen ist es also am Nachwuchs, die „symbiotic relationship between politician and reporter“ zu leben. (Das Zitat entstammt einem Artikel, der auf der Website von „The Wireless“ erschienen ist und den ich auch im Training genutzt habe.)
www.thewireless.co.nz/articles/inside-the-parliamentary-press-gallery
Den größten Teil des Trainings nahm die Einführung in die verschiedenen Medienformate ein. Um unabhängig von jeglicher Vorerfahrung die gleiche Ausgangssituation zu schaffen, habe ich mich hier für einen breiten Ansatz entschieden: Wie unterscheiden sich Print- von Online-Artikeln? Was ist bei der Arbeit fürs Radio und TV zu beachten? Wie sieht es beim Jugendparlament mit Copyright-Bestimmungen aus? Und wie könnt ihr Social Media einsetzen? Tipps für das Pitchen von Berichten gegenüber Medien gab es obendrein, denn die wenigsten der Jugend-Pressegaleristen haben bestehende Beziehungen zu Medienhäusern.
Letztendlich verfügen die weniger erfahrenen Teilnehmer nun über eine fundierte Basis, während die Erfahreneren eine gute Versicherung von bereits Bekanntem erhalten haben. Zudem konnten wir Jugendparlament spezifische Fragen klären. Ziel erreicht.
Vom Training ins real life
Der Grundstein ist gelegt, spannend wird jetzt die Umsetzung. Die sieht bisher sehr vielversprechend aus. Mit einigen Jugend-Pressegaleristen habe ich bereits Story-Ideen durchgesprochen und weiß, dass sie mit lokalen Medien in Kontakt sind, um sie umzusetzen. Andere haben mich mit Berichten für unsere kurz vor dem Launch stehenden „Latest news“ und den E-Mail-Newsletter (beides ebenfalls Neuheiten in 2016) angeschrieben, häufig mit der Bitte um Verbesserungstipps. Auch auf unseren Social Media-Kanälen finden sich mittlerweile zahlreiche Teilnehmerinhalte.
Zu sehen, wie sich die einzelnen Elemente zusammenfügen – das Training, die Planung der Kanäle und mein Mentoring-Angebot – gibt mir das gute Gefühl, den richtigen Ansatz gewählt zu haben. Vielleicht auch deshalb, weil die Jugend-Pressegalerie mit vollem Elan bei der Sache ist und alle Angebote dankbar annimmt.
Umso trauriger bin ich darüber, dieses Projekt zu verlassen. Nach 1,5 Jahren Down Under zieht es meinen Mann und mich zurück nach Deutschland. Ich gehe jedoch mit dem Wissen, das Jugendparlament und vor allem die Jugend-Pressegalerie auf einen guten Weg gebracht zu haben.
Bis bald also in „good old Germany“, vielleicht auf einen Kaffee und zum gegenseitigen Austausch? Ich freue mich über jede Kontaktaufnahme via Xing,
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