Social Media Studie: Digitale Kommunikation als Bestandteil im Dialog mit Parlamenten

Die Nutzung digitaler Medien zur Interaktion mit politischen Entscheidungsträgern nimmt weiterhin zu und erlangt zum Teil den gleichen Stellenwert wie traditionelle Kommunikationsformen. Zu diesem Ergebnis kommt der Capital Staffers Index 2010, welcher von der PR-Firma Edelman unter 271 Parlamentsmitarbeitern in Berlin, Brüssel, London, Paris und Washington, D.C. durchgeführt wurde. Die internationale Studie untersuchte deren Onlineverhalten und stellte dabei eine gestiegene Bedeutung der digitalen Kommunikation fest.

Im internationalen Vergleich sehen 71 Prozent der Parlamentsmitarbeiter den Onlineaustausch mit Parlamentariern als adäquaten und effektiven Kommunikationsmodus an. Der sprunghafte Anstieg bei der Nutzung digitaler Kanäle im Vorjahresvergleich (Blogs: plus 41 Prozent, Microblogging: plus 11 Prozent, soziale Netzwerk: plus 15 Prozent) begünstigt neue, transparente und effektive Möglichkeiten für den zielgerichteten Diskurs in der parlamentarischen Politikgestaltung. Soziale Medien repräsentieren demnach eine neue Qualität der öffentlichen Diskussion im Entscheidungsprozess zwischen Politik, Bürgern und anderen Interessengruppen.

Die Akzeptanz von Facebook als politische Kommunikationsplattform wächst. Während traditionelle Kommunikationswege und Advocacy-Kanäle weiterhin wichtig und wirkungsvoll bleiben (persönliche Gespräche: 82 Prozent, schriftliche Anfragen: 90 Prozent, E-Mails: 96 Prozent etc.), sehen bereits 90 Prozent der befragten Parlamentsmitarbeiter die Interaktion über die Onlinepräsenz und den Blog der Bundestagsabgeordneten als zusätzliche effektive Art der Kommunikation an. Fast die Hälfte (42 Prozent) unterstreicht dabei die starke Bedeutung von Social-Media-Kanälen. So ist beispielsweise die Akzeptanz von Facebook als politische Kommunikationsplattform in den letzten drei Jahren von 15 auf 62 Prozent gestiegen.

Auch die zeitliche Komponente des Onlineverhaltens wurde untersucht: Parlamentsmitarbeiter sind in den Mittagsstunden am aktivsten. Nach 18 Uhr verzeichnet die Studie sogar einen Anstieg von bis zu 23 Prozent in der Onlinenutzung. Traditionelle Onlinenachrichtenquellen werden dabei überwiegend vor 10 Uhr genutzt. „Entscheidend ist nicht nur, wie und was digital kommuniziert wird, sondern auch, wann. Für ein effektives Kommunikationsmanagement müssen alle Parameter miteinbezogen werden“, so Jere Sullivan weiter.

Weitere Informationen zum Edelman Capital Staffers Index

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