Medien Peter Voß: Transparenz ist die beste Unternehmenspolitik

Ein epd-Interview mit dem Journalisten und PR-Professor Peter Voß. Im dritten Beitrag der Interviewreihe zur Zukunft des Journalismus äußert sich Peter Voß, der langjährige SWR-Intendant und heutige Präsident der PR-Hochschule Quadriga in Berlin. Voß, der am 28. Januar seinen 70. Geburtstag feiert (Glückwunsch!), wird für sein Engagement bei der 2009 gegründeten Quadriga immer wieder kritisiert. Michael Ridder befragte ihn zum schwierigen Verhältnis zwischen PR und Journalismus, zur Legitimität von Rollenwechseln und zur Zukunft des Fernsehjournalismus in der ARD.
Endlich mal ein ehrliches Interview, wo nicht drumherum geredet wird - gute Fragen, gute Antworten. Hier auf "epd-Medien" online weiterlesen.



epd: Demnach gibt es keine allgemeine Empfehlung, wie die PR auf die Veränderung des Informationsflusses in der Gesellschaft reagieren soll?

Voß: PR wird erst einmal schwieriger dadurch. Ich meine: Wenn es irgend geht, soll man offen sein. Selbst wenn die Existenz Einzelner oder des Unternehmens bedroht ist, sollte man noch möglichst offen sein, etwa im Fall BP, wenn eindeutig die gesellschaftlichen Interessen überwiegen. Es ist allerdings immer noch besser, nichts zu sagen, als die Öffentlichkeit zu täuschen, Nebelkerzen zu zünden oder zu bagatellisieren. In den meisten Fällen kann man sogar relativ gefahrlos die Wahrheit sagen, zumal das meiste früher oder später doch herauskommt. Denken Sie nur an den FDP-Mitarbeiter, der dem US-Botschafter Pseudo-Informationen geliefert hat. Da hat die Partei zunächst allen Ernstes erklärt, es gebe gar keinen "Maulwurf". Was für ein Unsinn! Klar ist also, dass wir generell eine Professionalisierung der PR brauchen.

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