Medien Bizarre Verordnung oder lahme Zeitungsente: will Nationalbibliothek das deutsche Internet kopieren?

Diese Regel wird noch für viel Ärger sorgen: Eine neue Verordnung der Bundesregierung verpflichtet Betreiber von Webseiten, Kopien ihres Angebotes bei der Deutschen Nationalbibliothek abzuliefern. Ob auch Blogger kopieren und einreichen müssen, ist noch unklar. Seit dem 23. Oktober müsste kopiert und abgespeichert werden - eigentlich. Fast jede Webseite, samt Bildern, Texten und sogar Audiodateien soll die Deutsche Nationalbibliothek archivieren, im Auftrag der Bundesregierung. Das Kopieren und Abspeichern sollen die Bundes-Bibliothekare aber nicht übernehmen. Das sollen die Seitenbetreiber machen. spiegel.de

Stephan Jockel hat eine schwere Woche hinter sich. Der Pressesprecher der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig ist seit ein paar Tagen nur noch damit beschäftigt, die Falschmeldungen richtig zu stellen, die seit vergangenem Donnerstag durchs Netz geistern. Das Archivwesen ist normalerweise kein sexy Thema für die Boulevardpresse, aber in diesem Fall hat sogar Bild.de die Nachricht aufgegriffen und eine "bizarre Verordnung" ausgemacht: Seit dem 23. Oktober sei die Bibliothek verpflichtet, das Internet zu archivieren, und Webseitenbetreiber müssten nun ihre Inhalte in PDFs umwandeln und an die staatlichen Archivare liefern. Der Branchenverband Bitkom sieht auf die Webseiten-Betreiber schon Kosten von 115 Millionen Euro pro Jahr zukommen. Wenn diese Meldungen korrekt wären, würde es sich tatsächlich um einen Schildbürgerstreich handeln. zeit.de

Das sagt die Nationalbibliothek dazu:  Informationen zu Netzpublikationen 

 

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