Branche Vorhaben der VG Musikedition stößt auf Kritik - Gema-Gebühr: Abzocke im Kindergarten

Eltern werden demnächst offenbar höhere Gebühren für die Kindertagesstätte zahlen müssen. Denn: Die Gema mahnt bundesweit Kitas an, für das gesungene Liedgut der Kleinen zu zahlen. 500 Kopien von Texten und Notenblättern sollen 56 Euro kosten, 1.500 Kopien schon 168 Euro. Für viele Kitas bedeutet das finanzielle Probleme. Sozialverbände raten, die Forderung zu ignorieren. Was für die einen nach Bürokratie-Irrsinn riecht, ist für die VG Musikedition nur ein konsequenter Schritt.

Das Geld von den Kitas soll die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte - kurz Gema - bundesweit im Auftrag der VG Musikedition eintreiben. Immer dann, wenn für die Kinder Liedtexte kopiert werden oder sie öffentlich auftreten, muss demnach gezahlt werden. "Seit 1985 ist das Kopieren von Musikwerken verboten", so Bettina Müller, Sprecherin der Gema (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte), Berlin/München.

Rund 36.000 Kindergärten hat die Gema bislang angeschrieben, mit 3.500 von ihnen ist eine Einigung gefunden. Merkwürdig ist jedoch, dass nicht mit jeder Kita verhandelt wird. Laut Welt.de bekamen Kitas in Hamburg-Flottbek das Schreiben, im Berliner Norden aber nicht. Politiker sind empört über das Vorhaben.

Den Artikel vom 27. Dezember in "Meedia" hier online weiterlesen.

GEMA-Pressesprecherin Bettina Müller nimmt dazu auf der Homepage Stellung - hier online lesen.

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