Branche Verdeckte PR im Internet: Künstliche Kundenkommentare, gezüchtete Graswurzeln

Ein Firmenchef, der als vermeintlicher Kunde sein Produkt bei Amazon über den grünen Klee lobt. Eine Agentur, die hunderte Bewertungen für ein Shopping-Portal fälscht. Blogger, die hinter "Stuttgart 21"-Befürwortern gesteuerte Interessen vermuten. PR unter falschen Namen gilt Profis als tabu, ist im Web aber Realität.

Es war der aufsehenerregende Tiefpunkt einer ungeschickten PR-Kampagne für den als deutsche iPad-Konkurrenz angepriesenen Tablett-Computer "WeTab" (Name korrigiert/Red.). Nachdem die Fachpresse erst begeistert, dann hämisch über das Gerät geschrieben hatte, fanden sich beim Online-Händler Amazon zwei ausgesprochen positive Kunden-Rezensionen. "Nicht sehr gut, sondern sehr sehr gut", befand ein "Peter Glaser" und vergab fünf Sternchen für das WeTab. Deutliches Lob kam auch von einer "Claudia Kaden". Andere Internetnutzer argwöhnten jedoch rasch, dass es sich bei "Peter Glaser" um einen Amazon-Kunden handeln könnte, der kurz zuvor noch unter einem anderen dem Namen firmiert hatte. Und zwar als "Helmut Hoffer von Ankershoffen" - so hieß der Chef der "WeTab"-Herstellerfirma.
Den Artikel von Fiete Stegers am 22. Oktober in "tagesschau.de" hier online weiterlesen.

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