Datensammler-Debatte: Kuschelkapitalismus aus dem Netz

Es hat viel Krach gegeben wegen der aktuellen Spiegel-Titelgeschichte über Datensammler im Netz. Vielleicht, glaubt SpiegelOnline-Kolumnist Sascha Lobo, weil Internetnutzer von Unternehmen erwarten, dass sie sich gefälligst menschlich verhalten sollen. Eine naive Position - aber auch eine Chance?

Wenn es einen Kolumnengott gibt, dann scheint er die Mensch-Maschine von ihrer Geburt an nach Art des christlichen Gottes zu lieben: "Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich" (Offenbarung 3.19). Denn das bestimmende Thema im deutschsprachigen Internet ist diese Woche die Titelgeschichte des Spiegel über digitale Datensammler - eigentlich eine Manni Kaltz-hafte Vorlage für eine debattenorientierte Kolumne. Allerdings wird in vielen Blogs weniger der Inhalt diskutiert als der Vorwurf an den Spiegel, mit zweierlei Maß zu messen, weil auch Verlage Profit aus den privaten Daten ihrer Leser ziehen. Das Thema hier zu verschweigen, wäre feige, den Spiegel zu verteidigen, wäre anbiedernd, die Vorwürfe zu bekräftigen ebenso. Die Strafe einer ausweglosen Situation gleich zu Beginn also?

Den Artikel von Sascha Lobo am 12. Januar in "SpiegelOnline" hier weiterlesen.