Interne Kommunikation: Fehlende Glaubwürdigkeit

Mitarbeiter bekommen nicht zu wenige, sondern zu viele Informationen. Sie sind überfordert von der Flut an E-Mails, Newslettern und Faxrundbriefen. Was die Leute wirklich interessiert, steht sowieso nicht darin. Als am 30. Juli 2007 publik wurde, dass die IKB Deutsche Industriebank in die Krise geraten war, reagierte der neu ernannte Vorstandschef Günther Bräunig sofort. In einer Rede, die in alle Niederlassungen übertragen wurde, wandte er sich an die Mitarbeiter. Doch er konnte der verunsicherten Belegschaft nicht mehr sagen, als sie ohnehin schon aus den Medien wusste. Bräunig, so schrieb die "Wirtschaftswoche", "entschuldigte sich, dass er nur einen Text vortragen könne, der mit den Hausjuristen abgestimmt ist".

Die Szene bringt Glanz und Elend der internen Kommunikation (IK) auf den Punkt: Medial hochgerüstet und auf der Höhe der Zeit, scheitert sie doch häufig an ihrer eigentlichen Aufgabe - dafür zu sorgen, dass die wirklich wichtigen Informationen im Unternehmen zur Sprache kommen. Stattdessen wird Kommunikation inszeniert, ja sogar vorgetäuscht. Ein immenser Aufwand, um Mitarbeitern Sand in die Augen zu streuen.
Den Artikel von Hermann Sottong am 21. Mai in harvardbusinessmanager.de hier online weiterlesen.