Kommentare Kerlikowskys Kommentar über...Wirtschaftswunder mit Schönheitsfehlern
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Guten Tag! Ende Oktober hat der Jahresendspurt begonnen. Ich merke es allein schon an dem Stapel von Einladungen zu Pressegesprächen oder Konferenzen. Ich habe für mich die meisten Termine gestrichen; denn häufig gibt es viele Pressetext-Seiten, aber wenig Informationen. Bei abendlichen Empfängen erfährt man allerdings mehr. Im persönlichen Gespräch – und mit der Zusage, die Quelle nicht zu nennen – erfährt man als Journalist doch vieles. Allerdings meist nicht wirklich Erfreuliches; denn davon gibt es nicht viel, obwohl viel von dem Konjunkturaufschwung geredet wird.
Die Wirtschaftsentwicklung ist nämlich nicht so toll, wie es leichtfertig von vielen Journalisten "nachgeplappert" wird. Die Manipulation der Arbeitsmarktzahlen sind ein Beispiel: Bei Wachstumszahlen für 2010 wird immer als Basis das vergangene Jahr genommen, nicht das letzte gute Jahr vor der Krise. Das erweckt fast den Eindruck eines Booms; doch wir haben noch nicht einmal das Niveau von vor der Krise erreicht.
Es ist auch ungewiss, wie das Wachstum in den nächsten Monaten sein wird; denn es gibt das Damoklesschwert "Euro". Diese Fehlkonstruktion soll nun durch kleinere Veränderungen repariert werden; doch das kann nicht gelingen. Politiker scheinen immer weniger die Realitäten als Handlungsgrundlage zu sehen, sondern handeln nach dem Motto, was bringt es mir und meiner Partei bei der nächsten Wahl.
Dass Vernunft in der Politik nicht völlig beiseite geschoben wird, das hofft für uns alle
Ihr
Dr. Horst Kerlikowsky
Berlin, den 29. Oktober 2010
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