Kommentare Faxen statt Fakten: Verschlafen die PR-Verbände unsere Zukunft?

Wir PR-Auguren wußten doch schon immer, dass Inhalte vor „Schöner Wohnen“, Gala-Events und Preisverleihungen gehen. Als die diversen Krisen kamen, redeten alle Kollegen und Kolleginnen bei „Krisen-Kommunikation“ mit, ohne sie zu beherrschen. Altes italienisches Sprichwort: „Zwischen Reden und Tun liegt das Meer.“ Nun haben andere das Meer überquert. Anwälte, Wirtschafts- und Steuerprüfer, Journalistenverbände und strategische Planer sind als Experten und Risikomanager voll eingestiegen und nehmen ihre Marktchancen von Tag zu Tag mehr wahr Reputations- und Issue-Management, Litigation-PR und Compliance-Management sind nur einige Stichworte.

Wo werden unsere Verbände DPRG, BdP und Teile der GPRA landen? Es ist noch nicht zu spät, aber Goethes Erlkönig läßt grüßen. Das bisher praktizierte geistige Finger Food ist zu wenig, um dem Druck der Wettbewerber standhalten zu können und z.B. die Herausforderung der Social Media anzunehmen. Langfristig zeigt sich zur Zeit für die Berufs- und Agenturverbände im Rahmen eines neuen Selbstverständnisses von integrierter Gesamtkommunikation ein Drang zur Überflüssigkeit. Von unserer Ethikreputation will ich gar nicht erst reden. Begnügt sich PR in der Meinungsbildung der Öffentlichkeiten mit Faxen?

Wolfgang Reineke, Heidelberg

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