Kommentare Kommentar: Gehälter sind nicht alles, Wertschätzung ist ebenfalls wichtig
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- von Helge Weinberg
Der Agenturverband Allianz inhabergeführter Kommunikationsagenturen e.V. (AIKA) hat PR-Schaffende in Agenturen zu ihren Gehältern befragt. Das "PR-Journal" hatte darüber berichtet. Das ernüchternde Ergebnis ist nicht sehr überraschend. Es ist wenig dazu geeignet, in der Werbung um Nachwuchs und gestandene Fachkräfte eine dominante Rolle zu spielen. Da muss die Branche mit anderen Vorzügen punkten.
Ganz so schlimm ist der Fall aber auch nicht. In der Personalerwelt gilt die Devise, dass Gehalt als Hygienefaktor nach Herzberg zu betrachten ist. Sprich: Gehalt ist nicht alles – aber ohne (ausreichendes) Gehalt ist alles andere nichts. Wird das Gehalt als branchenüblich und angemessen empfunden, dann zählen andere Dinge im Unternehmen. Es sind nur begrenzt finanzielle Zuwendungen, die nachhaltig motivieren. Stichwort: Gehaltserhöhung.
Testen Sie sich doch einmal selber. Sie erhalten eine dicke Gehaltserhöhung, als Belohnung für unermüdlichen Einsatz und tolle Arbeit. Sie sind stolz auf sich und schweben durch den Agenturflur wie PR-Supergirl. Bis Sie durch Zufall erfahren, dass Kollege/Kollegin X in ihrem Bereich dieses Gehalt für die gleiche Leistung schon seit einem Jahr erhält. Wie motiviert sind Sie dann?
Es gibt einiges, was Agenturen tun können, um trotz durchschnittlichem Abschneiden in Gehaltsrankings ihre Crew kreativ und motiviert zu halten. Darüber werden wir im "PR-Journal" zukünftig häufiger schreiben. Vorweg: Es hat weniger mit Benefits, denn mit Wertschätzung zu tun. In den nächsten Tagen werden wir einen Beitrag veröffentlichen, der sich mit der Frage beschäftigt, wie man eine "kollegiale Arbeitsatmosphäre" definiert.
Über den Autor: Helge Weinberg ist Berater und Journalist aus Hamburg. Seine Agentur Strategie & Kommunikation ist spezialisiert auf Arbeitgeberkommunikation und Employer Branding. Über diese Themen schreibt er in seinem Blog sowie als Korrespondent Hamburg / Norddeutschland des "PR-Journals" und in anderen Medien.
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