Kommentare Skandale in der Mediengesellschaft: Deutschland, einig Prangerland (sueddeutsche.de)

Jetzt Hoeneß, vorher Zumwinkel, Guttenberg und Wulff: Mit Repräsentanten, die zum Helden nicht länger taugen, geht die deutsche Gesellschaft oft gnadenlos um. Doch warum folgt auf ein meist eher mittelschweres Delikt immer eine exzessive Reaktion der Öffentlichkeit? Es ist nicht besonders schwierig, alte Zitate von Uli Hoeneß zu finden, die man nun wunderbar gegen ihn verwenden kann. Was regte er sich doch mal über den einstigen Patron von 1860 München, Karl-Heinz Wildmoser, und dessen Sohn auf. Die waren - der Vater weniger, der Sohn mehr - in eine Schmiergeldaffäre um den Bau der Fußballarena verwickelt, worauf Hoeneß den Unerbittlichen gab: Er nannte die beiden "Täter", seine Bayern deren "Opfer". Und sie stellten das alles noch als "Kavaliersdelikt" hin, da lache er sich tot. Es kümmerte Hoeneß wenig, ob er dem Ansehen zweier Menschen den Rest gab. Nein, er legte noch einen drauf, er charakterisierte sich selbst mit einem Adjektiv: "sauber". Was also darf der Mann nun erwarten?
Den Kommentar von Detlef Esslinger am 5. Mai in "sueddeutsche.de" hier online weiterlesen.
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Lesenswert ist auch ein Beitrag von Ulrich Horn am 3. Mai in "Carta": "Der Bock will Gärtner bleiben".

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